Die weltweiten Umsätze von Direktvertriebsunternehmen zeigen sich während der Corona-Pandemie stabil – mit Ausnahme der Region Asien. Das zeigt die Statista-Infografik auf Basis von Daten der World Federation of Direct Selling Associations (WFDSA). Mit einem Umsatzanteil in Höhe von rund 42 Prozent ist Asien zwar die bedeutendste Region für Direct-Selling-Unternehmen weltweit, jedoch sind hier auch die höchsten Umsatzrückgänge seit 2018 zu verzeichnen, die hauptsächlich auf Umsatzeinbrüche im Risikomarkt China zurückzuführen sind. Wie die Infografik zeigt, lagen die Umsätze in Asien 2018 noch bei 90,98 Milliarden US-Dollar. Die Umsätze der Jahre 2020/21 sind zuletzt unter die Marke von 80 Milliarden US-Dollar gefallen. Alle anderen Regionen konnten von 2018 bis 2021 zulegen. Die Daten inkludieren alle Unternehmen, die unter dem Dach der WFDSA organisiert sind.
Der Direktvertrieb ist auch in Deutschland ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft mit Umsätzen im zweistelligen Milliardenbereich. Auch hier kam es während der Pandemie zu keinem Umsatzrückgang. Der Bundesverband Direktvertrieb Deutschland (BDD) führt dies maßgeblich darauf zurück, dass die Branche einen starken Digitalisierungsschub erfahren hat, der zur Überwindung der Krise beigetragen habe. Denn die branchentypischen Verkaufspartys und Vertreterbesucher vor Ort seien pandemiebedingt vielfach ausgefallen. Und statt im Haus von potenziellen Kunden seien Produktpräsentationen dann wo immer möglich online via Messenger durchgeführt worden. Gleiches gelte ebenso für die Gewinnung von Vertriebspartnerinnen und -partnern sowie deren Einarbeitung und Schulung.
Unter Direktvertrieb wird im Allgemeinen der persönliche Verkauf von Waren und Dienstleistungen an den Verbraucher in der Wohnung oder am Arbeitsplatz, in wohnungsnaher oder wohnungsähnlicher Umgebung verstanden. Kennzeichnend für den Direktvertrieb ist dabei laut Bundesverband Direktvertrieb Deutschland (BDD) immer der direkte, persönliche Kontakt zwischen Anbieter und Kunde, der einen beiderseitigen Informationsaustausch ermögliche und der mit einer intensiven Beratung des Kunden verbunden sei. Der Verkauf auf Messen, Wochenmärkten und in Fußgängerzonen wird laut BDD auch als Direktvertrieb bezeichnet.