Mindestlohn garantiert keine niedrigen Einkommensunterschiede
Der Mindestlohn in Deutschland kommt. Der soll dafür sorgen, dass alle von ihrer Arbeit ein angemessenes Leben unterhalten können. Allerdings: Ein Blick auf Europa beweist, dass ein hoher Mindestlohn nicht zwingend auch geringe Einkommensunterschiede mit sich bringt.
Unsere Grafik zeigt die Einkommensunterschiede zwischen dem ärmsten und reichsten Fünftel der Bevölkerung in ausgewählten europäischen Ländern. In Spanien verdient demnach das reichste Fünftel 7,2 mal soviel wie das ärmste. Ebenfalls zu sehen ist die Höhe der jeweiligen Mindestlöhne, sofern welche existieren. Dabei fällt auf: Einen direkten Zusammenhang kann man nicht erkennen. So gibt es Staaten ohne Mindestlohn mit geringeren Einkommensunterschieden als er in Staaten existiert, in denen ein durchaus hoher Mindestlohn gezahlt wird. Einige der Länder, in denen die Unterschiede sehr hoch sind, haben zwar Mindestlöhne, aber sehr geringe - wie das bereits erwähnte Beispiel Spanien.
Die Daten beschreiben den Stand im Jahr 2012, jüngere Werte für die Einkommensunterschiede liegen noch nicht vor. Die Mindestlöhne zum Vergleich sind daher ebenfalls die aus 2012. Aktuell sind sie in vielen Ländern höher als damals.