Die Bankenbranche ist ein bedeutender Wirtschaftssektor in Deutschland. Das grundlegende Regelwerk für die Tätigkeit und Beaufsichtigung der Banken hierzulande ist das Kreditwesengesetz. Charakteristisch für den deutschen Bankenmarkt ist die Drei-Säulen-Struktur, welche die privaten Geschäftsbanken, die öffentlich-rechtlichen Institute und die Genossenschaftsbanken umfasst. Diese Banken sind als Universalbanken tätig, d.h. sie betreiben alle oder fast alle typischen Bankgeschäfte. Zum Ende des Jahres 2023 konnten in Deutschland insgesamt
. Die Zahl der Institute ist seit Jahren rückläufig. Im genannten Jahr waren rund fast
. Im Vergleich zu den rückläufigen Beschäftigungszahlen der Vorjahre ist der Personalbestand im Jahr 2023 relativ stabil geblieben.
Private Geschäftsbanken
Diese Banken sind – wie der Name schon vermuten lässt – privatrechtlich organisiert. Der Sektor umfasst die Großbanken, die Zweigstellen ausländischer Banken, private Regionalbanken und Privatbankiers. Zu den Großbanken gehören die Deutsche Bank (einschließlich der Marke Postbank), die Commerzbank und die UniCredit. Die erstgenannte Deutsche Bank ist das nach der Bilanzsumme mit Abstand
größte Kreditinstitut des Landes. Rechtsform der Großbanken ist die Aktiengesellschaft. Charakteristisch für die Großbanken ist darüber hinaus, dass sie ihre geschäftlichen Tätigkeiten nicht nur auf den deutschen Markt beschränken, sondern sie auch international agieren.
Öffentlich-rechtliche Kreditinstitute
Diesen Sektor bilden die Sparkassen und Landesbanken. Die Sparkassen, von den zum Ende des Jahres 2023 hierzulande
354 Institute sowie 6.965 Zweigstellen gezählt werden konnten, sind nach dem öffentlichen Wirtschaftsrecht organisiert. Eigentümer der Sparkassen sind öffentlich-rechtliche Träger, also Gemeinden, Kreise oder Länder. Entsprechend der Eigentümer gestaltet sich auch des jeweilige Geschäftsgebiet der einzelnen Institute. Die von einzelnen oder mehreren Bundesländern getragenen Landesbanken üben die Zentralbankfunktion für die örtlichen Sparkassen aus. Als Beispiele können hier die Helaba, die Landesbank für Hessen und Thüringen und die für Bayern zuständige BayernLB genannt werden. Die
größte Landesbank nach ihrer Bilanzsumme ist allerdings die Landesbank Baden-Württembergs, kurz LBBW.
Genossenschaftsbanken
Zu dieser dritten Gruppe des deutschen Bankensektors zählen in erster Linie die Volks- und Raiffeisenbanken. Die Institute sind nach dem Genossenschaftsgesetz organisiert und haben die Rechtsidee des wirtschaftlichen Vereins, also der organisierten Selbsthilfe. Wie die Sparkassen arbeiten die Kreditgenossenschaften nach dem Regionalprinzip. Anders als bei den Sparkassen können die Kund:innen der Genossenschaftsbanken auch Mitgliedsanteile ihrer Bank erwerben. Im Jahr 2023 zählten die Volks- und Raiffeisenbanken des Landes
rund 17,83 Millionen Mitglieder. Die
Anzahl der Institute lag im genannten Jahr bei 697. Aufgrund von Fusionen ist die Zahl der Genossenschaftsbanken in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen.
Spezialbanken
Zusätzlich den zuvor beschriebenen Universalbanken gibt es in Deutschland Spezialbanken. Diese bieten nur eine oder sehr spezielle Bankleistungen. Hierzu zählen zum Beispiel die aktuell
fünfzehn Bausparkassen des Landes sowie die Pfandbriefbanken. Die Förderbanken des Bundes und der Länder, zu denen beispielsweise die KfW-Bankengruppe gehört, zählen ebenfalls zur Gruppe der Spezialbanken.
Funktion der Deutschen Bundesbank
Die
Deutsche Bundesbank zählt neben den Geschäftsbanken des Landes gleichermaßen zum deutschen Bankensystem. Die Rolle der Bundesbank ist aber eine gänzlich andere als die der Geschäftsbanken. Die Bundesbank bietet keine klassischen Bankgeschäfte an, sondern sie ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland und Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) sowie des Eurosystems, welches aus der
Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Länder, die den Euro eingeführt haben, besteht. Die Bundesbank wirkt am vorrangigen Ziel des Eurosystems, der Gewährleistung der Preisstabilität, mit. Darüber hinaus setzt Sie die Geldpolitik in Deutschland um, ist gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) an der nationalen Bankenaufsicht beteiligt, arbeitet für ein stabiles Finanz- und Währungssystem, sorgt für einen reibungslosen bargeldlosen Zahlungsverkehr, verwaltet die deutschen Währungsreserven und bringt Bargeld in Umlauf.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
