Statistiken zu Nordmazedonien
Nordmazedonien: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Nordmazedonien ist bereits seit 2005 offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union (EU). Das Land hat den jahrelangen Streit mit seinem Nachbarstaat Griechenland beigelegt, indem es seinen Staatsnamen im Februar 2019 in Nordmazedonien änderte. Griechenland hatte zuvor die Bedingung gestellt, dass es bis zu einer Namensänderung Mazedoniens den EU-Beitritt des südosteuropäischen Landes blockieren würde. Das Staatsgebiet Nordmazedoniens umfasst den nördlichen Teil der historischen Region Makedonien, deren Hauptgebiet heute griechisches Staatsgebiet ist. Griechenland bestand, aus Sorge vor territorialen Ansprüchen Mazedoniens, auf eine klare Abgrenzung zu seiner gleichnamigen Provinz.Die Gesamtbevölkerung von Nordmazedonien beträgt im Jahr 2023 geschätzt rund 2,1 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsentwicklung Nordmazedoniens ist seit einigen Jahren negativ und erreicht im Jahr 2023 mit einem Wert von geschätzt rund -0,29 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg. Die Fertilitätsrate in Nordmazedonien hat im Jahr 2022 rund 1,58 Kinder je Frau betragen. Diese eher niedrige Rate trägt zu der anhaltenden negativen Bevölkerungsentwicklung bei. Der Migrationssaldo/Wanderungssaldo Nordmazedoniens ist in den letzten Jahren leicht gestiegen. Im Jahr 2022 liegt er bei 1.381 Personen, was bedeutet, dass mehr Personen nach Nordmazedonien eingewandert sind als ausgewandert.
Die Lebenserwartung in Nordmazedonien liegt im Jahr 2023 bei geschätzt rund 75,3 Jahren. Dies ist deutlich weniger als die durchschnittliche Lebenserwartung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), welche im Jahr 2022 bei 80,7 Jahren gelegen hat. Von den EU-Mitgliedsstaaten hat nur Serbien eine geringere Lebenserwartung als Nordmazedonien.
Die Kindersterblichkeit in Nordmazedonien erreicht im Jahr 2022 mit 0,7 Prozent ein ähnliches Niveau wie in den Nachbarländern des südosteuropäischen Staates. Während die Kindersterblichkeit in Griechenland im Jahr 2022 bei 0,4 Prozent liegt, ist die Kindersterblichkeit in Albanien mit 0,9 Prozent im Jahr 2022 höher als in Nordmazedonien.
Nordmazedoniens Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Nordmazedonien hat im Jahr 2023 bei rund 14,77 Milliarden US-Dollar gelegen. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl beträgt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Nordmazedonien rund 7.158,39 US-Dollar. Bis zum Jahr 2029 wird ein Anstieg auf über 10.000 US-Dollar prognostiziert. Das Wirtschaftswachstum in Nordmazedonien ist folgendermaßen positiv und beträgt im Jahr 2023 rund 1,03 Prozent. Das Preisniveau für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in Nordmazedonien ist im Jahr 2022 deutlich gesunken und liegt mit einem Niveau von rund 46,7 Prozent unter dem EU-Durchschnitt.Die Arbeitslosenquote von Nordmazedonien sinkt seit 2005 kontinuierlich, ist aber dennoch sehr hoch und hat im Jahr 2023 rund 14,3 Prozent betragen. Damit liegt die Arbeitslosenquote in Nordmazedonien deutlich über der durchschnittlichen Arbeitslosenquote der Europäischen Union, welche im Jahr 2023 bei rund 6,1 Prozent gelegen hat. Auch die Jugendarbeitslosenquote in Nordmazedonien ist sehr hoch - im Jahr 2023 sind rund 27,2 Prozent der arbeitswilligen Jugendlichen ohne Arbeit gewesen. Die Inflationsrate Nordmazedoniens ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken, aber ist mit rund 9,36 Prozent immer noch sehr hoch. Grund dafür ist insbesondere der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, durch welchen vor allem die Energiepreise stark gestiegen sind.
Der Außenhandel von Nordmazedonien
Im Jahr 2023 ist der Wert des Güterexports aus Nordmazedonien auf rund 9 Milliarden US-Dollar gestiegen, der Wert der Warenimporte nach Nordmazedonien ist leicht auf 12,06 Milliarden US-Dollar gesunken. Die Handelsbilanz Nordmazedoniens ist im Jahr 2023 somit negativ; das Defizit hat bei rund 3,06 Milliarden US-Dollar gelegen.
Der wichtigste Handelspartner für Nordmazedonien im Export im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Exportanteil von rund 44,05 Prozent.
Der wichtigste Handelspartner für Nordmazedonien im Import ist Großbritannien mit einem Importanteil von rund 12,55 Prozent im Jahr 2023. Die relative Staatsverschuldung von Nordmazedonien hat im Jahr 2023 geschätzt rund 54,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Das Haushaltssaldo von Nordmazedonien ist seit vielen Jahren negativ. Das Staatsdefizit im Jahr 2023 beträgt rund 4,93 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Wie laufen die EU-Beitrittsverhandlungen?
Nach der Namensänderung schien der Weg in die Europäische Union offen. Das Land hatte in den vergangenen Jahren seine Hausaufgaben gemacht und sämtliche Voraussetzungen und Reformen zur Aufnahme der Beitrittsverhandlungen erfüllt. Im März 2020 wurde in Brüssel beschlossen die Beitrittsgespräche zu beginnen. Voraussetzungen für einen Beitritt in die Europäische Union sind unteranderem eine stabile Demokratie, eine funktionierende Marktwirtschaft und eine rechtsstaatliche Ordnung.Die Bewertung der Demokratie und Marktwirtschaft Nordmazedoniens nach dem Bertelsmann Transformationsindex (BTI) verschlechterte sich im Zeitraum 2010 bis 2018 nachdem das Land in den Jahren zuvor deutliche Fortschritte erzielte. Im BTI 2024 ist wieder ein Positivtrend sichtbar und das Land wird bewertet als "defekte Demokratie" mit "gutem" politischen Management und einer "funktionsfähigen Marktwirtschaft".
Im Fragile State Index 2023 für Nordmazedonien ist ein leicht negativer Trend zu erkennen. Das südosteuropäische Land verschlechtert sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz auf Rang 112 von 179 untersuchten Staaten. Auch die Entwicklung der Pressefreiheit in Nordmazedonien hat sich im Jahr 2024 weiter verschlechtert. In der Bewertung von wahrgenommener Korruption nach dem Corruption Perceptions Index (CPI) hat sich Nordmazedonien hingegen in den letzten drei Jahren etwas verbessert.
Auch wenn Nordmazedonien noch nicht offizielles Mitglied der Europäischen Union ist, beantworten rund 55 Prozent der Einwohner:innen Nordmazedoniens die Frage danach wie verbunden sich die Nordmazedonier:innen mit der Europäischen Union fühlen mit "sehr verbunden" oder "ziemlich verbunden".