Entwicklung der Pressefreiheit der EU-Beitrittskandidaten bis 2020
Gewinner und Verlierer 2020
Die schlechten Nachrichten zuerst: Serbien, das sich in den vergangen Jahren außenpolitisch zunehmend weiter von der Europäischen Union entfernte, nähert sich auch hinsichtlich der Pressefreiheit dem großen Bruder Russland an. Serbien verschlechtert sich im Ranking zur Pressefreiheit das vierte Jahr in Folge und erreicht in der diesjährigen Rangliste den 93. Platz. Montenegro verliert zwar im Vergleich zum Vorjahr nur einen Platz, allerdings mit Platz 105 von 180 Staaten bereits ausgehend von einem hohen Niveau. Auch Albanien verschlechtert sich um zwei Plätze auf den 84. Platz im Ranking 2020.Die Türkei verbessert sich zwar im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz, das Land als Gewinner im Ranking der Pressefreiheit zu bezeichnen wäre, in Anbetracht der massiven Repressalien, der sich systemkritische Journalisten im Land ausgesetzt sehen, allerdings absurd. Die Pressefreiheit in der Türkei hat sich seit der Machtübernahme von (Minister-)Präsident Erdogan im Jahr 2002 um rund 50 Plätze verschlechtert und das Land hat die unfreieste Presse in Europa, noch vor Weißrussland und Russland.
Nordmazedonien, der Kosovo und Bosnien und Herzegowina hingegen bestätigen den Trend der Vorjahre und verbesserten sich auch im diesjährigen Ranking der Pressefreiheit.