Statistiken zum Geschäftsklima
Bereits vor der Corona-Krise war in den Jahresdurchschnittswerten des ifo-Geschäftsklimaindex nach 2018 ein deutlicher Abfall zu verzeichnen. Im Jahr 2020 erreichte der Index dann einen neuen Tiefstand mit durchschnittlich 89,3 Punkten. 2021 zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Stimmung der Unternehmen (97,2 Indexpunkte), im Jahr 2022 kam es aufgrund des Krieges in der Ukraine erneut zu einer deutlichen Verschlechterung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft (90,4 Punkte), im Jahr 2023 sank der Wert weiter auf durchschnittlich 88,9 Punkte. Der aktuelle Jahresdurchschnittswert des ifo-Geschäftsklimaindex liegt bei 85,4 Punkten (Stand: Februar 2024). Entsprechend der Entwicklung des Geschäftsklimaindex verzeichneten die Jahresdurchschnittswerte des ifo-Geschäftsbeurteilungsindex und des ifo-Geschäftserwartungsindex nach 2018 jeweils einen deutlichen Abfall. Der aktuelle Jahresdurchschnittswert des ifo-Geschäftsbeurteilungsindex liegt bei 86,9 Punkten (2023: 92,0 Punkte; 2022: 96,8 Punkte), der des ifo-Geschäftserwartungsindex bei 83,8 Punkten (2023: 85,9 Punkte; 2022: 84,5 Punkte). (Stand: Februar 2024)
In den folgenden Abschnitten werden relevante Kennzahlen zu den größten Wirtschaftszweigen Deutschlands zusammengefasst:
Autoindustrie
Die Automobilindustrie ist in Deutschland die umsatzstärkste Industrie und treibende Kraft des deutschen Exports. Im Jahr 2023 wurden rund 3,11 Millionen Pkw aus Deutschland exportiert. Der Umsatz der Automobilindustrie in Deutschland belief sich im Jahr 2022 auf rund 506 Milliarden Euro. Unter den umsatzstärksten Automobilherstellern und Zulieferern weltweit belegte Volkswagen im Jahr 2020 mit einem Umsatz von rund 254 Milliarden US-Dollar den zweiten Rang nach Toyota Motor, Daimler folgt auf dem dritten Rang. Bei der Verteilung der Patentanmeldungen im Automobilsektor nimmt Deutschland eine führende Rolle ein. Im Jahr 2018 kamen rund 27 Prozent der weltweiten Patentanmeldungen in diesem Sektor aus Deutschland.
Maschinenbau
Der Maschinenbau gehört ebenfalls zu den umsatzstarken Branchen in Deutschland und trägt neben der Automobilindustrie einen großen Anteil zum wirtschaftlichen Wachstum Deutschlands bei. Im Jahr 2022 betrug der Umsatz im deutschen Maschinenbau rund 244 Milliarden Euro. Im internationalen Vergleich bezüglich des Umsatzes im Maschinenbau belegte Deutschland im selben Jahr den dritten Rang hinter China und den USA. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland insgesamt 6.653 Unternehmen im Bereich Maschinenbau gezählt.
Bauwirtschaft
Das Bauhauptgewerbe, welches dem Baugewerbe untergeordnet wird, stellt eine weitere relevante Branche für die deutsche Wirtschaft dar. Im Jahr 2023 betrug der Umsatz im Bauhauptgewerbe in Deutschland laut Schätzung rund 162,5 Milliarden Euro. Im Februar 2024 betrug der Saldowert des ifo-Geschäftsklimas für das Bauhauptgewerbe in Deutschland -35,4 Punkte. Das größte deutsche Bauunternehmen gemessen am Umsatz ist die Hochtief AG, welche ihren Sitz in Essen hat.
Chemieindustrie
Ebenso wie die BASF SE gehört die Bayer AG zu den umsatzstärksten Chemieunternehmen in Deutschland. Durch die Übernahme des US-Konzerns Monsanto hat die Bayer AG zunehmend an öffentlichem Interesse gewonnen. Für 66 Milliarden US-Dollar hat das deutsche Unternehmen den US-amerikanischen Konzern übernommen und damit die jemals größte Übernahme eines deutschen Käuferunternehmen im Ausland getätigt. Der Umsatz der Bayer AG betrug im Jahr 2022 rund 51 Milliarden Euro.
Großhandel
Der Großhandel bezeichnet den Handel zwischen gewerblichen Marktteilnehmenden. Insgesamt waren im Jahr 2021 rund 1,91 Millionen Menschen im Sektor des Großhandels beschäftigt. Da sowohl ein großer Teil des Konsumgüterhandels als auch des Außenhandels über Großhändler abgewickelt wird, werden in dieser Branche enorme Summen umgesetzt. So betrug der Nettoumsatz im Großhandel in Deutschland im Jahr 2021 ca. 1,39 Billionen Euro.
Einzelhandel
Der Einzelhandel, der im Gegensatz zum Großhandel Konsumgüter an den EndverbraucherInnen vertreibt, war in den vergangenen Jahren vor allem vom Aufstieg des E-Commerce geprägt. Der Marktanteil des Online-Handels am gesamten Umsatz im deutschen Einzelhandel betrug im Jahr 2022 rund 6,5 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es lediglich 2,5 Prozent. Die Anzahl der Beschäftigten stellt ebenfalls eine wichtige Kennzahl für den Einzelhandel dar. Im Jahr 2022 gab es in Deutschland insgesamt ca. 3,1 Millionen Beschäftigte, unter denen gut 789.000 geringfügig Beschäftigte waren.
Informationen und Statistiken spezifisch zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise finden Sie auf der Themenseite Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft.