Schon vor der Corona-Krise war nach 2018 in den Jahresdurchschnittswerte des ifo-Geschäftsklimaindex ein deutlicher Abfall zu verzeichnen. Im Jahr 2020 erreichte der Index dann einen neuen Tiefstand von durchschnittlich 88,3 Punkten (Stand: August). Ebenso verzeichneten die Jahresdurchschnittswerte des ifo-Geschäftsbeurteilungsindex nach 2018 einen deutlichen Abfall von 106,7 Punkten im Jahr 2018 auf einen Wert von 88 Punkten im Jahr 2020 (Stand: September).
In den folgenden Abschnitten werden relevante Kennzahlen zu den größten Wirtschaftszweigen Deutschlands zusammengefasst:
Autoindustrie
Die Automobilindustrie ist in Deutschland die umsatzstärkste Industrie und treibende Kraft des deutschen Exports. Im Jahr 2019 wurden rund 3,49 Millionen Pkw aus Deutschland exportiert. Der Umsatz belief sich im gleichen Jahr auf rund 436 Milliarden Euro. Unter den umsatzstärksten Automobilherstellern und Zulieferern weltweit belegte Volkswagen im Jahr 2018 mit einem Umsatz von rund 278 Milliarden US-Dollar den ersten Rang vor Toyota Motor, Daimler folgt auf dem dritten Rang. Bei der Verteilung der Patentanmeldungen im Automobilsektor nimmt Deutschland eine führende Rolle ein. Im Jahr 2018 kamen 27 Prozent der weltweiten Patentanmeldungen in diesem Sektor aus Deutschland.
Maschinenbau
Der Maschinenbau gehört ebenfalls zu den umsatzstarken Branchen in Deutschland und trägt neben der Automobilindustrie einen großen Anteil zum wirtschaftlichen Wachstum Deutschlands bei. Im Jahr 2019 betrug der Umsatz im deutschen Maschinenbau rund 229 Milliarden Euro. Im internationalen Vergleich bezüglich des Umsatzes im Maschinenbau belegte Deutschland im gleichen Jahr den dritten Rang hinter China und den USA. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland insgesamt 6.653 Unternehmen im Bereich Maschinenbau gezählt.
Bauwirtschaft
Das Bauhauptgewerbe, welches dem Baugewerbe untergeordnet wird, stellt eine weitere relevante Branche für die deutsche Wirtschaft dar. Im Jahr 2019 betrug der Umsatz im Bauhauptgewerbe in Deutschland knapp 137 Milliarden Euro (geschätzter Wert). Im September 2020 betrug der Saldowert des ifo-Geschäftsklimas für das Bauhauptgewerbe in Deutschland 3,3 Punkte. Das größte deutsche Bauunternehmen ist die Hochtief AG, welche ihren Sitz in Essen hat.
Chemieindustrie
Ebenso wie die BASF S.E. gehört die Bayer AG zu den umsatzstärksten Chemieunternehmen in Deutschland. Durch die Übernahme des US-Konzerns Monsanto hat die Bayer AG zunehmend an öffentlichem Interesse gewonnen. Für 66 Milliarden US-Dollar hat das deutsche Unternehmen den US-amerikanischen Konzern übernommen und damit die jemals größte Übernahme eines deutschen Käuferunternehmen im Ausland getätigt. Der Umsatz der Bayer AG betrug im Jahr 2019 rund 44 Milliarden Euro.
Großhandel
Der Großhandel bezeichnet den Handel zwischen gewerblichen Marktteilnehmern. Insgesamt waren im Jahr 2018 rund zwei Millionen Menschen im Sektor des Großhandels beschäftigt. Da sowohl ein großer Teil des Konsumgüterhandels als auch des Außenhandels über Großhändler abgewickelt wird, werden in dieser Branche enorme Summen umgesetzt. So betrug der Nettoumsatz im Großhandel in Deutschland im Jahr 2018 ca. 1,24 Billionen Euro.
Einzelhandel
Der Einzelhandel, der im Gegensatz zum Großhandel Konsumgüter an den Endverbraucher vertreibt, war in den vergangenen Jahren vor allem vom Aufstieg des E-Commerce geprägt. Der Marktanteil des Online-Handels am gesamten Umsatz im deutschen Einzelhandel betrug im Jahr 2019 rund 5,1 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es lediglich 1,8 Prozent.
Die Anzahl der Beschäftigten stellt ebenfalls eine wichtige Kennzahl für den Einzelhandel dar. Im Jahr 2019 gab es in Deutschland insgesamt ca. 3,1 Millionen Beschäftigte, unter denen gut 802.000 geringfügig Beschäftigte waren.
Weitere Informationen und Statistiken spezifisch zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise finden Sie auf der Themenseite Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft.