René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zu Japan
Die Bevölkerung von Japan betrug 2022 schätzungsweise rund 123,95 Millionen Menschen. Damit steht Japan auf Rang elf der bevölkerungsreichsten Staaten. Diesen Platz wird Japan zukünftig aller Wahrscheinlichkeit nach einbüßen, denn Japan ist besonders stark vom demografischen Wandel betroffen und vergreist zusehends. Die Bevölkerungsentwicklung ist bereits länger rückläufig. Im Jahr 2022 ging die japanische Bevölkerung um rund 0,5 Prozent zurück.
So hat Japan mit rund 85 Jahren die zweithöchste Lebenserwartung weltweit, gleichzeitig ist die Fertilitätsrate mit 1,31 Kindern je Frau (2022) sehr niedrig und findet sich unter den 20 Ländern mit der niedrigsten Fertilitätsraten weltweit wieder.
Während viele Industrienationen ihre geringe Fertilitätsrate durch Zuwanderung zumindest teilweise ausgleichen, verfolgte Japan über Jahrzehnte eine sehr restriktive Zuwanderungspolitik. Japan hat im Vergleich aller OECD-Staaten einen sehr niedrigen Ausländeranteil. In den vergangenen Jahren setzte in Japans Politik zwar ein Umdenken ein und die Einwanderung wird erstmals gefördert, die Nachhaltigkeit dieser Strategie bleibt jedoch zweifelhaft. Im Ergebnis ist Japan das Land mit dem höchsten Durchschnittsalter weltweit (48,7 Jahre) und auch der Staat mit dem zweithöchsten Anteil an über 65-Jährigen an der Bevölkerung (29 Prozent). Die zunehmende Alterung der japanischen Gesellschaft lässt sich auch an der Entwicklung der Altersstruktur ablesen. Aufgrund der geringen Landesfläche ist die Besiedlung sehr dicht: Mehr als 91,9 Prozent der Einwohner leben in Städten (2021); die größten Metropolen sind Tokyo, Yokohama und Osaka. Tokio gilt, je nach Definition, auch als größte Metropole Asiens. Die Bevölkerungsdichte liegt bei rund 328,9 Einwohnern pro Quadratkilometer (Deutschland: circa 233 Einwohner pro Quadratkilometer).
Während viele Industrienationen ihre geringe Fertilitätsrate durch Zuwanderung zumindest teilweise ausgleichen, verfolgte Japan über Jahrzehnte eine sehr restriktive Zuwanderungspolitik. Japan hat im Vergleich aller OECD-Staaten einen sehr niedrigen Ausländeranteil. In den vergangenen Jahren setzte in Japans Politik zwar ein Umdenken ein und die Einwanderung wird erstmals gefördert, die Nachhaltigkeit dieser Strategie bleibt jedoch zweifelhaft. Im Ergebnis ist Japan das Land mit dem höchsten Durchschnittsalter weltweit (48,7 Jahre) und auch der Staat mit dem zweithöchsten Anteil an über 65-Jährigen an der Bevölkerung (29 Prozent). Die zunehmende Alterung der japanischen Gesellschaft lässt sich auch an der Entwicklung der Altersstruktur ablesen. Aufgrund der geringen Landesfläche ist die Besiedlung sehr dicht: Mehr als 91,9 Prozent der Einwohner leben in Städten (2021); die größten Metropolen sind Tokyo, Yokohama und Osaka. Tokio gilt, je nach Definition, auch als größte Metropole Asiens. Die Bevölkerungsdichte liegt bei rund 328,9 Einwohnern pro Quadratkilometer (Deutschland: circa 233 Einwohner pro Quadratkilometer).
Schwaches Wirtschaftswachstum seit 2012
Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 4,9 Billionen US-Dollar (2021) ist Japan zwar immer noch die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, das Land verzeichnete im Jahr 2012 aber noch ein BIP von rund 6,2 Billionen US-Dollar. Für das Jahr 2022 wird mit starken Rückgang auf rund 4,3 Billionen US-Dollar prognostiziert. Dementsprechend verzeichnet das Land relativ schwache, teilweise negative Wachstumsraten: Das Wirtschaftswachstum Japans war im Jahr 2021 positiv und lag bei etwa 1,7 Prozent, für 2022 wird wieder eine positive Entwicklung von rund 1,75 Prozent erwartet. Nicht nur Schwellenländer wie China oder Indien erreichen teils weitaus höhere Wachstumsraten. Im Hinblick auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf steht Japan mit geschätzt rund 39.301 US-Dollar je Einwohner (2021) aber noch deutlich vor diesen Staaten. Die Arbeitslosenquote in Japan ist niedrig; sie lag 2021 bei geschätzt rund 2,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote ging im letzten Jahrzehnt stark zurück und soll sich auf einem Niveau von knapp über zwei Prozent stabilisieren. Dies ist auch dem Umstand einer überalternden Gesellschaft geschuldet sein dürfte und damit einhergehend dem sinkenden Bevölkerungsanteil im erwerbsfähigen Alter. Seit Jahren verzeichnete Japan eine extrem niedrige Inflation, die nicht nur im Zeitraum 2009 bis einschließlich 2012 in eine Deflation (Absinken der Preise) überging. Im Jahr 2014 betrug die Inflationsrate circa 2,8 Prozent - der höchste Wert seit über 20 Jahren. Im Jahr 2021 konnte eine Inflationsrate von -0,24 Prozent verzeichnet werden.Japans Außenhandel
Im Jahr 2021 exportierte Japan Waren im Wert von rund 756 Milliarden US-Dollar und importierte Güter für circa 769 Milliarden US-Dollar. Damit ist Japan noch das fünftgrößte Exportland, auch wenn der Höchststand aus dem Jahr 2011, in dem Japan noch Waren im Wert von rund 823 Milliarden US-Dollar exportierte, in den Folgejahren verfehlt wurde. Seit 2016 ist wieder ein Anstieg der Exporte zu beobachten. Im Ranking der größten Importnationen belegt Japan den vierten Platz. Nachdem das Land jahrelang Handelsbilanzüberschüsse erzielte, verzeichnete Japan im Zeitraum 2011 bis 2015 sowie 2018 und 2019 ein Defizit in der Handelsbilanz, das mit rund 122 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 seinen Höhepunkt erreichte. Im Jahr 2021 wurde wieder ein Handelsdefizit von 12,9 Milliarden US-Dollar erzielt werden. Wichtigste Handelspartner sowohl im Export als auch im Import sind China und die USA. Japans wichtigste Exportgüter sind Straßenfahrzeuge, die einen Anteil von rund 18,5 Prozent an den Exporten im Jahr 2021 hatten. Die Import sind besonders von Rohstoffen bestimmt. Rund 11 Prozent der Importgüter Japans (2021) ist Erdöl und Erdölerzeugnisse, weitere sechs Prozent Gas und Metalle.Sind Japans Staatsschulden wirklich ein Problem?
Japans Staatsfinanzen sind durch eine extrem hohe Verschuldung gekennzeichnet: So ist Japan mit einer prognostizierten Schuldenquote von geschätzt 262,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (2021) das Land mit der dritthöchsten Staatsverschuldung. Seit 2016 hat sich die Schuldenquote Japans auf diesem hohen Niveau mit leicht steigender Tendenz eingependelt. Auch das Staatsdefizit von geschätzt rund 6,7 Prozent (2021) ist vergleichsweise hoch, und fällt knapp unter die höchsten Defizitquoten weltweit. Trotz der vergleichsweise sehr hohen Staatsschulden blieb Japans Inflation lange Zeit gering. Dies liegt am Zusammenspiel der Bank of Japan und dem japanischen Staat. Die BOJ hat in der Vergangenheit Staatsanleihen in hohem Ausmaß angekauft und über niedrige Zinsen die Konjunktur angehalten. Nach dem Platzen der Immobilienblase 1990 war die BOJ eine der ersten Banken, die einen Leitzins von null Prozent ansetzte. Darüber hinaus werden die meisten von Japans Schuldentiteln im Inland gehalten.
