René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten & Fakten zu den Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA
Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland basieren auf einer jahrzehntelangen bilateralen Beziehung der beiden Staaten, die auf die politischen Abkommen nach Ende des Zweiten Weltkriegs zurückgehen. Die Beziehungen sind vielschichtig. Mit der NATO (North Atlantic Treaty Organization) umfasst das Bündnis eine sicherheitspolitische Komponente. Auch wenn die Verhandlungen zu einem gemeinsamen Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) sind die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA besonders stark ausgeprägt. Die USA sind der größte Abnehmer von deutschen Exporten (Stand: 2023; rund 9,9 Prozent) und das drittgrößte Herkunftsland von Importen nach Deutschland. Für die USA ist Deutschland der viertgrößte Handelspartner, nach den beiden Nachbarländern Mexiko und Kanada, sowie China. Zu Konflikten führte in der Vergangenheit das große Handelsbilanzdefizit der USA im Güterhandel mit Deutschland. Unter der ersten Trump-Regierung führte unter anderem dieser Konfliktpunkt zum Handelskrieg der USA. Donald Trump wurde zudem am 5. November 2024 erneut zum US-Präsidenten gewählt und hat bereits im Wahlkampf erneute Einfuhrzölle angekündigt.
Auch der Güterhandel der USA ist im Jahr 2023 leicht gesunken. Die Exporte der USA sind um etwa 45 Milliarden US-Dollar auf über zwei Billionen US-Dollar im Jahr 2023 gesunken. Die Importe der USA sind noch deutlicher um rund 199 Milliarden US-Dollar gesunken und betragen etwa 3,2 Billionen US-Dollar im Jahr 2023. Die USA verzeichnen mit fast allen der wichtigsten Handelspartnerländer ein Defizit im Außenhandel mit Gütern. Am größten ist das Defizit im Außenhandel mit China, das im Jahr 2023 etwa 279 Milliarden US-Dollar beträgt. Das Defizit im Güterhandel mit Deutschland beträgt im selben Jahr rund 83,7 Milliarden US-Dollar. Dieser Wert ist niedriger als die Defizite im Außenhandel mit China, Mexiko oder Kanada, aber höher als bei Japan oder den anderen EU-Ländern. Generell zeigt sich im Außenhandel für die USA ein anderer Schwerpunkt. Während der deutsche Güterhandel besonders von den USA, China und der EU dominiert wird, haben die beiden Nachbarländer der USA, Mexiko und Kanada, den größten Anteil am Güterhandel der USA. Nachdem die Freihandelszone NAFTA (North American Free-Trade Area) unter der Trump-Regierung gekündigt wurde, trat das USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA) in Kraft. Fast ein Drittel der Exporte der USA geht im Jahr 2023 nach Mexiko oder Kanada. China ist mit einem Anteil von etwa 7,3 Prozent das drittwichtigste Exportland der USA. Allerdings beziehen die USA mit etwa 14,1 Prozent die zweitmeisten Importe aus China. Mexiko ist mit einem Importanteil von rund 15,2 Prozent das größte Herkunftsland für Importe in die USA. Deutschland ist das viertwichtigste Importland und das fünftwichtigste Exportland der USA im Jahr 2023.
Die wichtigsten Exportgüter der USA nach Deutschland sind besondere Warenvorgänge (SITC 93) gefolgt von Straßenfahrzeugen (SITC 78) und medizinischen sowie pharmazeutischen Erzeugnissen (SITC 54). Die wichtigsten Importgüter aus Sicht der USA aus Deutschland sind Straßenfahrzeuge sowie pharmazeutische und medizinische Erzeugnisse (alle Stand: 2023). Für Deutschland sind die USA mit Abstand der größte Absatzmarkt für Pharmazeutika, deren Exportwert in die USA im Jahr 2022 rund 25,96 Milliarden Euro betragen hat. Im Importbereich sind die USA hinter der Schweiz und Irland das größte Herkunftsland von Pharmazeutika nach Deutschland.
Insgesamt gibt es in den USA im Jahr 2022 ca. 5.975 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung. Diese haben im selben Jahr etwa 932.000 Beschäftigte mit einem Jahresumsatz von rund 698,8 Milliarden US-Dollar. In Deutschland gibt es etwa 1.407 Unternehmen mit US-amerikanischer Kapitalbeteiligung, die mit etwa 202.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 112,7 Milliarden US-Dollar haben.
Entwicklungen im Außenhandel
Der Außenhandel mit Gütern in Deutschland ging im Jahr 2023 leicht zurück. Die Exporte Deutschlands sind im Vergleich zum Vorjahr um fast vier Milliarden Euro auf einen Gesamtwert von rund 1,59 Billionen Euro. Die Güterimporte von Deutschland sind um etwa 140 Milliarden US-Dollar auf einen Wert von rund 1,36 Billionen Euro (2023) gesunken. Durch den starken Rückgang der Importe nach Deutschland hat sich der Überschuss in der Außenhandelsbilanz im Jahr 2023 erhöht. Der größte Abnehmer für deutsche Exporte im Jahr 2023 sind die USA. In die Vereinigten Staaten gehen etwa 9,9 Prozent der Güterexporte Deutschlands. Frankreich, die Niederlande und China sind die nächst wichtigsten Exportländer Deutschlands im Jahr 2023. China ist dagegen mit einem großen Abstand vor den Niederlanden und den USA das größte Herkunftsland für Importe nach Deutschland im Jahr 2023. Insgesamt hat China mittlerweile einen größeren Anteil am Außenhandel von Deutschland als die USA.Auch der Güterhandel der USA ist im Jahr 2023 leicht gesunken. Die Exporte der USA sind um etwa 45 Milliarden US-Dollar auf über zwei Billionen US-Dollar im Jahr 2023 gesunken. Die Importe der USA sind noch deutlicher um rund 199 Milliarden US-Dollar gesunken und betragen etwa 3,2 Billionen US-Dollar im Jahr 2023. Die USA verzeichnen mit fast allen der wichtigsten Handelspartnerländer ein Defizit im Außenhandel mit Gütern. Am größten ist das Defizit im Außenhandel mit China, das im Jahr 2023 etwa 279 Milliarden US-Dollar beträgt. Das Defizit im Güterhandel mit Deutschland beträgt im selben Jahr rund 83,7 Milliarden US-Dollar. Dieser Wert ist niedriger als die Defizite im Außenhandel mit China, Mexiko oder Kanada, aber höher als bei Japan oder den anderen EU-Ländern. Generell zeigt sich im Außenhandel für die USA ein anderer Schwerpunkt. Während der deutsche Güterhandel besonders von den USA, China und der EU dominiert wird, haben die beiden Nachbarländer der USA, Mexiko und Kanada, den größten Anteil am Güterhandel der USA. Nachdem die Freihandelszone NAFTA (North American Free-Trade Area) unter der Trump-Regierung gekündigt wurde, trat das USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA) in Kraft. Fast ein Drittel der Exporte der USA geht im Jahr 2023 nach Mexiko oder Kanada. China ist mit einem Anteil von etwa 7,3 Prozent das drittwichtigste Exportland der USA. Allerdings beziehen die USA mit etwa 14,1 Prozent die zweitmeisten Importe aus China. Mexiko ist mit einem Importanteil von rund 15,2 Prozent das größte Herkunftsland für Importe in die USA. Deutschland ist das viertwichtigste Importland und das fünftwichtigste Exportland der USA im Jahr 2023.
Transatlantischer Handel
Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von etwa 158 Milliarden Euro in die USA. Im selben Jahr hat der Importwert von Gütern aus den USA etwa 94,7 Milliarden Euro. Deutschland verzeichnet im Güterhandel mit den USA einen durchgängigen Außenhandelsbilanzüberschuss. Bis zur Finanzkrise 2008 hatten die USA den größten Anteil am deutschen Außenhandel. Im Jahr 2009 lag der Anteil Chinas am Gesamtvolumen des deutschen Außenhandels erstmals höher als der der USA. Im Jahr 2022 liegt der Anteil Chinas bei rund 9,8 Prozent, der Anteil der USA bei etwa 8,1 Prozent. In den Jahren 2022 und 2023 ist der deutsche Außenhandel mit den USA deutlich angestiegen. Grund hierfür ist wohl der Anstieg der Energieimporte aus den USA, die zum Teil die russischen Importe ersetzt haben.Die wichtigsten Exportgüter der USA nach Deutschland sind besondere Warenvorgänge (SITC 93) gefolgt von Straßenfahrzeugen (SITC 78) und medizinischen sowie pharmazeutischen Erzeugnissen (SITC 54). Die wichtigsten Importgüter aus Sicht der USA aus Deutschland sind Straßenfahrzeuge sowie pharmazeutische und medizinische Erzeugnisse (alle Stand: 2023). Für Deutschland sind die USA mit Abstand der größte Absatzmarkt für Pharmazeutika, deren Exportwert in die USA im Jahr 2022 rund 25,96 Milliarden Euro betragen hat. Im Importbereich sind die USA hinter der Schweiz und Irland das größte Herkunftsland von Pharmazeutika nach Deutschland.
Direktinvestitionen und Unternehmensbeziehungen
Deutschland investiert deutlich höhere Summen in den USA als umgekehrt. Der Kapitalbestand deutscher Direktinvestitionen (FDI) in den USA beträgt im Jahr 2023 rund 472,85 Milliarden US-Dollar. Der Kapitalbestand deutscher FDI in den USA hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt. Dagegen beträgt der Kapitalbestand US-amerikanischer FDI in Deutschland etwa 193,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. Deutschland investiert dabei vor allem in das verarbeitende Gewerbe in den USA. Mit einem Kapitalbestand von etwa 177,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 macht der Kapitalbestand der FDI im verarbeitenden Gewerbe fast die Hälfte der gesamten FDI Deutschlands in den USA aus. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes ist die chemische Industrie die größte Subbranche für deutsche FDI in den USA. Die USA investieren in Deutschland vor allem in die Branchen Nichtbanken (oder holding companies), das verarbeitende Gewerbe sowie Depositeninstitute. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sind die chemische Industrie sowie die Subbranchen Maschinen und sonstige Fertigungen die wichtigsten Investitionsbranchen der USA in Deutschland.Insgesamt gibt es in den USA im Jahr 2022 ca. 5.975 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung. Diese haben im selben Jahr etwa 932.000 Beschäftigte mit einem Jahresumsatz von rund 698,8 Milliarden US-Dollar. In Deutschland gibt es etwa 1.407 Unternehmen mit US-amerikanischer Kapitalbeteiligung, die mit etwa 202.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 112,7 Milliarden US-Dollar haben.
Energiekrise: US-Flüssiggas für Europa und das Fracking-Problem
Die USA konnten sich durch Fracking-Gas ihre Energieunabhängigkeit sichern. Fracking bezeichnet eine Technologie, durch die Erdgas und Erdöl aus nicht konventionellen Vorkommen gewonnen werden können. Die USA haben durch diese Methode ihre Schiefergasproduktion seit 2012 deutlich erhöht. In Deutschland ist das nicht konventionelle Fracking verboten, die Bevölkerung sieht es aufgrund der hohen Umweltrisiken kritisch. In den USA kommt es bereits häufiger zu Umweltproblemen, beispielsweise durch Grundwasserverunreinigung. In Deutschland werden vor allem in Niedersachsen größere Vorkommen vermutet. Der Krieg in der Ukraine hat der globalen Bedeutung des Gas- und Ölexporteurs USA nochmals Gewinne beschert. Von 2021 auf 2022 sind die Erdölausfuhren um rund 10 Prozent gewachsen. Das Exportvolumen von LNG-Flüssiggas aus den USA nach Europa hat Ende 2021 deutlich zugenommen und bleibt seitdem konstant hoch. Der Preis für LNG aus den USA hat sich von Januar 2022 bis September 2022 mehr als verdoppelt, sankt aber danach wieder auf das Vorkriegsniveau. Deutschland ist dabei der größte geplante Abnehmer von LNG in Europa und plant für 2024 eine Einfuhr von fast 90 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Gleich mehrere LNG-Terminals sind in Deutschland geplant, unter anderem in Wilhelmshafen und Brunsbüttel.Die Bedeutung der Industriepolitik in den USA für Europa und Deutschland
US-Präsident Joe Biden hat seit Beginn seiner Amtszeit eine ausgeprägte Industriepolitik in den USA vorangetrieben. Damit möchte die Vereinigten Staaten unter anderem auf die Rivalität mit China reagieren. Ziele sind dabei die geopolitischen Interessen der USA mit einer inlandsorientierten Wirtschaftspolitik zu kombinieren. Die USA wollen dabei die Produktion kritischer Technologien im Inland verbessern, beispielsweise Batterien für Elektrofahrzeuge oder Halbleiter. Im Inflation Reduction Act machen die USA es unter anderem eine Voraussetzung, dass ein gewisser Anteil von Rohstoffen für Batterien aus den USA kommen müssen, oder Ländern mit denen die USA ein Freihandelsabkommen haben. Europäische Verbündete wie Deutschland oder Frankreich kritisierten die Subventionsmaßnahmen als wettbewerbsverzerrend. Dabei wird befürchtet, dass die USA gewisse Industrieproduktionen in Europa reduzieren könnten. In der zweiten Jahreshälfte 2022 verabschiedeten die USA den CHIPS and Science Act, der weiteren milliardenschwere Subventionen vorsieht, um die Halbleiterproduktion in den USA zu fördern und gleichzeitig massiv in Bildung für zukünftige Erwerbstätige zu investieren. Der französische Präsident Macron forderte bereits eine "Buy European"-Initiative als Reaktion auf die "Buy American" Anforderungen der Biden-Administration. Im Jahr 2024 hat die USA zudem weitere Einfuhrzölle gegen China erlassen. Auch in der EU gab es zunehmend Druck chinesische Elektrofahrzeuge mit Einfuhrzöllen zu belegen. Diese wurden Ende 2024 beschlossen.
