Die stärksten Armeen der Welt
USA haben die schlagkräftigste Armee der Welt
Ein globales Ranking, dass die verschiedenen Aspekte der militärischen Stärke von Staaten in eine Kennzahl zusammenfasst, ist der Global Firepower Index. In die Berechnung des Indexes fließen neben Gesichtspunkten wie der Truppenstärke und der militärischen Ausrüstung auch finanzielle, geographische und logistische Faktoren ein. Der Besitz von Nuklearwaffen wird allerdings nicht erfasst und fließt somit auch nicht in die Berechnung ein. Laut dem Ranking der stärksten Armee der Welt verfügen die USA über die schlagkräftigste Armee aller Staaten weltweit. Knapp dahinter folgen Russland und China. Betrachtet man lediglich die Truppenstärke der Staaten, belegen die USA allerdings nur den dritten Platz: China hat mit rund zwei Millionen die meisten, Indien mit ca. 1,45 Millionen die zweitmeisten Soldaten. Dahinter folgt das im Vergleich zu den genannten Ländern viel einwohnerärmere Land Nordkorea. Bei einer Gesamteinwohnerzahl von etwa 25,8 Millionen Menschen gibt es in dem asiatischen Land 1,3 Millionen Soldaten. Dies bedeutet, dass der Anteil der Soldaten an der Bevölkerung bei 5,1 Prozent liegt, weltweit der mit Abstand höchste Wert. Zum Vergleich: In den USA liegt dieser Anteil bei 0,4 Prozent. Dass in Nordkorea rechnerisch fast jede 20. Person zur Armee gehört, liegt sicherlich an dem sehr langen Wehrdienst, den sowohl Männer als auch Frauen leisten müssen. Während Frauen zu fünf Jahren Militärdienst verpflichtet sind, müssen Männer acht Jahre lang beim Militär dienen. Insgesamt gab es im Jahr 2024 weltweit 66 Länder, in denen eine Wehrpflicht galt, zudem gab es 16 Länder, in denen de jure, also rechtlich, eine Wehrpflicht vorgeschrieben ist, diese jedoch aus verschiedenen Gründen ausgesetzt ist oder nicht angewandt wird (siehe die Verteilung der Länder weltweit nach Status der Wehrpflicht).Mit schwerem Kriegsgerät sind die USA, Russland und China zahlenmäßig am besten ausgerüstet: beim Blick auf die verschiedenen Rankings bezüglich der verfügbaren Rüstungsgüter wie z.B. Fluggeräte, Kampfpanzer oder Kriegsschiffe, liegen die drei genannten Länder immer auf einem der ersten fünf Plätze.
Militärausgaben liegen auf Allzeithoch
Die weltweiten Militärausgaben sind im Jahr 2023 auf einem Rekordhoch von rund 2,44 Billionen US-Dollar gestiegen. Auch hier führen die USA das Länder-Ranking an, im Jahr 2023 lagen die Militärausgaben der USA bei rund 916 Milliarden US-Dollar. Danach folgen China und Russland. Setzt man die Ausgaben für das Militär in Relation zur Wirtschaftskraft, investierte die Ukraine aufgrund des herrschenden Ukraine-Kriegs am meisten: der Anteil der Militärausgaben am Bruttoinlandsprodukt des Landes lag bei rund 37 Prozent. Insbesondere China, Polen und Algerien haben die Investitionen in das Militär in den letzten 10 Jahren deutlich gesteigert. In Polen wurden im Jahr 2023 etwa um 181 Prozent höhere Militärausgaben getätigt, als es noch 2014 der Fall gewesen ist.NATO und SOZ
Die NATO (North Atlantic Treaty Organization) ist ein militärisches Verteidigungsbündnis, dem aktuell 32 europäische und nordamerikanische Staaten angehören. Hauptaufgaben der NATO liegen im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie der Abrüstung und Rüstungskontrolle. Die SOZ (Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit) wurde 2002 mit dem Ziel gegründet, das Vertrauen und die Zusammenarbeit der acht Mitgliedsstaaten in verschiedenen Bereichen wie der Handels- und Sicherheitspolitik zu stärken. Die SOZ umfasst circa 40 Prozent der Weltbevölkerung und wird von manchen Beobachtern als internationales Gegengewicht zur NATO verstanden. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem China, Russland, Indien und Pakistan. Beim Blick auf die Truppenstärke von NATO und SOZ zeigt sich, dass den Militärs der SOZ-Staaten im Jahr 2024 insgesamt etwa elf Millionen Soldaten angehören, wovon rund 5,65 Millionen auf das aktive Personal und rund 5,25 Millionen auf die militärische Reserve entfallen. Die NATO-Mitgliedsstaaten können zusammen über rund 3,39 Millionen aktive Soldaten und rund 3,44 Millionen Reservisten verfügen. Während die NATO über größere Luftstreitkräfte verfügt, sind die jeweiligen Mitgliedsstaaten der beiden Bündnisse bei militärischen Fahrzeugen und Kriegsschiffen ähnlich aufgestellt.Deutschlands militärische Stärke ausbaufähig
Deutschland steht im Ranking der schlagkräftigsten Armeen auf Platz 19. Dass die militärische Rolle Deutschlands nicht der politischen und wirtschaftlichen Führungsrolle in Europa entspricht, hat sicherlich historische Gründe. Dabei steht die deutsche Bundeswehr wegen ihrer schlechten Ausrüstung bereits seit längerem in der Kritik, durch den Krieg in der Ukraine wurden die Missstände nun deutlicher offengelegt. Die Bundesrepublik wurde in der Vergangenheit, teilweise im eigenen Land, teilweise von NATO-Partnern, insbesondere für die geringen Ausgaben in die eigenen Streitkräfte und dem daraus resultierenden Zustand der Bundeswehr kritisiert. Mit dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine beschloss die Bundesregierung nun ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Neuaufstellung der Bundeswehr.Die Anzahl der Berufssoldaten bei der Bundeswehr ist innerhalb der letzten 20 Jahre relativ konstant geblieben, durch der Aussetzung des Wehrdienstes im Jahr 2011 hat folglich jedoch die Gesamtzahl der Soldaten und Soldatinnen abgenommen. Die meisten Männer und Frauen werden in der Bundeswehr im Organisationsbereich Heer eingesetzt. Ein Teil der Soldatinnen und Soldaten befindet sich dabei im Auslandseinsätzen eingesetzt.
Die Ausgaben im deutschen Bundeshaushalt für das Bundesministerium der Verteidigung stiegen in den letzten Jahren stetig an. Der Etat des Verteidigungsministeriums liegt laut Finanzplan des Bundes im Jahr 2024 bei rund 52 Milliarden Euro. Das vom Bundestag verabschiedete Sondervermögen für die Bundewehr in Höhe von 100 Milliarden Euro ist dabei noch nicht berücksichtigt. Der größte Teil des Etats wird dabei für die Soldatinnen und Soldaten aufgewendet, d.h. für (Versorgungs-)Bezüge, für verschiedene Beihilfen oder Aus- und Fortbildungen.