Verteidigung

Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beschloss die Bundesregierung den Zustand der Bundeswehr mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zu verbessern. In erster Linie sollen damit die Waffensysteme der deutschen Armee modernisiert werden. Doch auch andere Maßnahmen wie die Wiedereinführung des Wehrdienstes werden diskutiert, um die Bundeswehr zu modernisieren und für mögliche Kriegsszenarien vorzubereiten.

Die North Atlantic Treaty Organisation (NATO) ist eines der mächtigsten Staatenbündnisse der Welt. In der 2001 gegründeten Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), der unter anderem China, Russland und Indien angehören, sehen Beobachter einen nicht zuletzt militärischen Gegenpol zur von den USA dominierten NATO. Rein personell ist die SOZ der NATO dabei überlegen: Ihren Militärs gehören insgesamt fast elf Millionen aktive oder in der Reserve befindliche Soldatinnen und Soldaten an.

Deutschland gehört zu den weltweit wichtigsten Waffenexporteuren: Unternehmen wie Heckler&Koch, Rheinmetall oder ThyssenKrupp produzieren in Deutschland Rüstungsgüter, die auch für den internationalen Markt bestimmt sind. Das Volumen deutscher Rüstungsexporte ist dabei jährlichen Fluktuationen unterworfen, jedoch investieren nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine viele Staaten in die Modernisierung ihrer nationalen Armee - der Industrie winken dabei Rekordgewinne.

Im Jahr 2023 betrugen die Militärausgaben für die Streitkräfte, das Verteidigungsministerium, die paramilitärischen Verbände und die Rüstungsprojekte in Österreich rund vier Milliarden Euro und stiegen damit gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent. Die Relation zur Wirtschaftsleistung ist mit circa 0,84 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ebenfalls etwas höher als im Vorjahr. In diesen Zahlen sind auch die Auslandseinsätze des Bundesheers enthalten.