Gefängnisinsassen in Österreich nach Staatsangehörigkeit 2024

Anfang 2024 waren in Österreich rund 4.700 ausländische Staatsbürger inhaftiert. Damit stellten Ausländer mehr als die Hälfte aller Gefängnisinsassen und waren gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von etwa 20 Prozent deutlich überrepräsentiert - stärker noch als bei den Tatverdächtigen und Verurteilten.

Was genau beinhalten die Zahlen?

Die Mehrheit der hier gezählten Gefängnisinsassen befindet sich in Strafhaft, wurde also von einem Gericht zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Ein weiterer Teil sitzt als Angeklagte in Untersuchungshaft, d.h. ihr Gerichtsverfahren ist noch nicht abgeschlossen, sie wurden aber aufgrund von Flucht- oder Verdunkelungsgefahr vorsorglich in Haft genommen. Beides erfolgt in der Regel in einer der 28 österreichischen Justizanstalten. Daneben werden insbesondere geistig abnorme sowie entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher auch in psychiatrischen Krankenhäusern untergebracht. Nicht in den hier aufgeführten Zahlen enthalten sind hingegen Personen im elektronisch überwachten Hausarrest.

Strafvollzug in Österreich

Die Gefangenenrate in Österreich sank im Jahr 2021 auf 95 Gefängnisinsassen pro 100.000 Einwohner und war damit so niedrig wie lange nicht mehr. Die meisten Häftlinge verbüßen recht kurze Strafdauern von maximal fünf Jahren oder sogar höchstens einem Jahr. Zur Vermeidung terroristischer Anschläge wie im November 2020 in Wien werden auch präventive Strafvollzugsmaßnahmen diskutiert: Der Einführung einer solchen Sicherungshaft für Gefährder stimmten bei einer direkt nach der Terrortat durchgeführten Umfrage 62 Prozent der Teilnehmer zu.