Welche Formen von Internetkriminalität gibt es?
Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, die das Internet bietet, ist auch Internetkriminalität äußerst vielfältig. Betrugsdelikte sind die am häufigsten mit Hilfe des Internets begangenen Straftaten. Sie machen über die Hälfte der Internetkriminalität insgesamt aus. Zu den Betrugsdelikten gehört unter anderem Phishing. Es zielt darauf ab, Benutzer über Mails oder anderen Nachrichten auf fingierte Websites zu locken und an ihre persönliche Daten wie z.B. Passwörter zu gelangen. Und auch beim Onlinekauf kommt es gelegentlich zu Betrugsfällen. Am häufigsten berichten Befragte, die Internetbetrug erlebt haben, dass ihnen trotz Zahlung die Ware nicht geliefert wurde.Neben Internetbetrug gibt es noch Cybercrime im engeren Sinne, also Delikte, bei denen mit dem Tatmittel Internet direkte Angriffe auf Daten- und Computersysteme erfolgen. Darunter fallen zum Beispiel Hacking oder DDoS-Attacken, die besonders Unternehmen häufig erfahren müssen. Außerdem fallen Kinderpornographie, Cyber-Grooming oder Cyber-Mobbing unter die Internetkriminalität.
Schutzmaßnahmen und Meldestellen
Die am häufigsten ergriffene Schutzmaßnahme gegen Cyberangriffe in Unternehmen ist die Installation von Antivirus-Software und das Verwenden von Firewalls. Um nicht auf Online-Betrug hereinzufallen, kauft etwa ein Drittel der Privatpersonen nicht bei scheinbar unseriösen Online-Anbietern ein. Die Informationsplattform Watchlist Internet scheinen hingegen die wenigsten zu nutzen. Diese berichtet und informiert über Internet-Betrug und betrugsähnlichen Online-Fallen.Sollte man Probleme bei online abgeschlossenen Verträgen wie beispielsweise beim Online-Shopping haben, kann man sich an den staatlich anerkannten Internet Ombudsmann wenden. Dieser ist eine kostenlose und unabhängige Streitschlichtungs- und Beratungsstelle. Im Jahr 2021 wurden hier über 10.000 Beschwerden im Online-Handel bearbeitet. Der häufigste Grund für Beschwerden der Online-Käufer sind dabei Abofallen. Bei immerhin 40 Prozent der eingegangenen Beschwerden im Jahr 2020 konnte eine Einigung erzielt werden.
Eine weitere anerkannte österreichische Meldestelle für Internetkriminalität ist Stopline. Dort können speziell sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und nationalsozialistische Online-Inhalte anonym gemeldet werden. Im Jahr 2020 wurden hier fast 27.000 Meldungen verzeichnet. Davon wurden rund 29 Prozent als illegal eingestuft. Der Großteil der gemeldeten Inhalte betraf sexuellen Missbrauch.