Angezeigte Morde in Österreich nach Geschlecht der Opfer bis 2023
Im Jahr 2023 wurden in Österreich insgesamt 72 vollendete Morde angezeigt; 30 der Mordopfer waren Männer und 42 Frauen. Damit blieb die Zahl der Mordfälle unverändert gegenüber dem Vorjahr. Generell ist bei Kriminalitätsdaten zu beachten, dass die Zahlen auch durch das Anzeigeverhalten der Bevölkerung beeinflusst werden und stets ein "Dunkelfeld" nicht erfasster Taten bleibt.
Was gilt als Mord?
Die rechtliche Definition von Mord als vorsätzliches Tötungsdelikt ist umstritten und unterscheidet sich von Land zu Land. In Österreich wird die Straftat des Mordes in Paragraph 75 des Strafgesetzbuchs behandelt. Dort heißt es: "Wer einen anderen tötet, ist mit Freiheitsstrafe von zehn bis zu zwanzig Jahren oder mit lebenslanger Freiheitsstrafe zu bestrafen." Die nachfolgenden Paragraphen definieren andere Tötungsdelikte wie Totschlag (im Affekt), Tötung auf Verlangen, Mitwirkung am Selbstmord, Tötung eines Kindes bei Geburt sowie fahrlässige Tötung und grenzen sie so vom vergleichsweise breit gefassten Mord-Begriff ab.
Subjektives Sicherheitsgefühl in Österreich
Der tendenzielle Anstieg der erfassten Mordfälle in Österreich seit 2016 korrespondiert mit dem in der Bevölkerung weit verbreiteten Eindruck, dass die Sicherheit für Leib und Leben im Land in den vergangenen Jahren abgenommen habe - immerhin 53 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage sahen dies so. Als Ursache der abnehmenden Sicherheit wurde vor allem die hohe Zahl an Flüchtlingen bzw. Ausländern genannt. Konkrete Angst vor einem Mord äußerten allerdings nur 16 Prozent; andere Straftaten wie Überfälle oder Sexualdelikte wurden weitaus stärker gefürchtet.