Personen im Asylprozess in der Schweiz nach Herkunftsländern 2024
Ende 2024 stammten rund 71.900 Personen im Asylprozess in der Schweiz aus der Ukraine. Damit war die Ukraine das häufigste Herkunftsland von Personen im Asylprozess; gefolgt von Afghanistan mit circa 15.400 und Eritrea mit 8.050. Insgesamt waren es über 133.100 Personen.
Die Zahl umfasst vorübergehend Geschützte (vor allem aus der Ukraine), vorläufig Aufgenommene, sich in einem Verfahrensprozess befindende Personen, Personen mit ausgesetztem Vollzug und statistische Spezialfälle. Nicht enthalten sind hingegen anerkannte Flüchtlinge.
Wer erhält Schutz?
In der Schweiz wird das Asylrecht durch das Asylgesetz (AsylG) geregelt. Asyl wird Flüchtlingen auf Gesuch hin gewährt; dies sind Personen, die in ihrem Heimatstaat oder im Land, in dem sie zuletzt wohnten, wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt sind oder begründete Furcht haben, solchen Nachteilen ausgesetzt zu werden. Als ernsthafte Nachteile gelten die Gefährdung des Leibes, des Lebens oder der Freiheit sowie Maßnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken. Davon zu unterscheiden ist der vorläufige Schutz: Dieser wird für die Dauer einer schweren allgemeinen Gefährdung, insbesondere während eines Krieges oder Bürgerkrieges sowie in Situationen allgemeiner Gewalt im Herkunftsland gewährt. Die Anerkennungs- bzw. Schutzquote unterscheidet sich in beiden Fällen stark nach den Herkunftsländern der Antragstellenden.
Asyl- und Flüchtlingsdebatte in der Schweiz
Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz rund 27.700 Asylgesuche gestellt; damit sank ihre Zahl zwar gegenüber dem Vorjahr, war aber weiter auf einem recht hohen Niveau. Viele Asylbewerber in der Schweiz stammen aus muslimischen Herkunftsländern wie Afghanistan und der Türkei. Die öffentliche Meinung zum Thema ist vor diesem Hintergrund eher kritisch: So sahen im Sommer 2024 28 Prozent der Schweizer Asylfragen als eines der drängendsten Probleme des Landes an. Insgesamt sprachen sich in einer im Herbst 2022 durchgeführten Umfrage 62 Prozent der Schweizer dafür aus, die Zuwanderung stärker zu begrenzen.