Zusammensetzung des Gender Pay Gap nach einzelnen Faktoren in Deutschland 2023
Im Jahr 2023 betrug der Bruttostundenverdienst von Frauen im Durchschnitt 4,46 Euro weniger als der der Männer. Diesen strukturellen Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern ist auch als Gender Pay Gap bekannt. Der Gehaltsunterschied wird dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst: Zum Beispiel arbeiten Frauen und Männer in unterschiedlichen (oft geschlechtsspezifischen) Berufen und Branchen, welche unterschiedliche Verdienste haben. Dieser Faktor kann einen Unterschied von 1,06 Euro im Stundenverdienst erklären. Rechnet man alle strukturellen Unterschiede heraus, bleibt noch ein unerklärter Rest von 1,59 Euro. Dieser bildet den bereinigten Gender Pay Gap ab.
Was ist der Gender Pay Gap?
Der Gender Pay Gap bezeichnet die Lohnlücke oder auch das geschlechterspezifische Lohngefälle zwischen Männern und Frauen. Er ergibt sich aus der Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer. Dabei wird unterschieden zwischen unbereinigtem und bereinigtem Gender Pay Gap.
Unterschied zwischen bereinigtem und unbereinigtem GPG
Der bereinigte Gender Pay Gap berechnet sich auf Basis der Verdienststrukturerhebungen (VSE), welche alle vier Jahre veröffentlicht werden. Er rechnet jenen Teil des Verdienstabstands heraus, der auf strukturelle Unterschiede zwischen Frauen und Männern zurückzuführen ist. Dazu gehören beispielsweise Unterschiede im Beschäftigungsumfang, Berufserfahrung oder Bildungsstand. Somit zeigt er den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern, die vergleichbare Qualifikationen, Erwerbsbiografien und Tätigkeiten aufweisen. Der unbereinigte Gender Pay Gap hingegen misst allgemein den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer:innen. Er berücksichtigt demnach keine lohndeterminierenden Faktoren und ist in der Regel etwa dreimal so groß wie der bereinigte Wert.