Bevölkerungsanzahl des Rheinbundes zur Zeit Napoleons 1810
Die Gründung des Rheinbundes
Nach der vernichtenden Niederlage der preußischen Truppen bei der Schlacht von Jena und Auerstedt büßten die deutschen Kleinstaaten ihre bisherige Schutzmacht ein. Auch das Habsburgische Österreich hatte zuvor bei Austerlitz eine schwere Niederlage gegen die Franzosen unter Napoleon hinnehmen müssen und kam daher für diese Rolle ebenfalls nicht in Frage.Um einen Puffer zwischen Frankreich und den übrigen Großmächten in Europa zu schaffen gründete Napoleon den Rheinbund im Jahr 1806. Dieser offiziell unabhängige Staatenbund war in Form eines Militärbündnisses organisiert und sich zur gegenseitigen Waffenhilfe verpflichtet. Napoleon ernannte sich selbst zum Bundesprotektor, obwohl Frankreich dem Bund nicht angehörte. Der Rheinbund war politisch, wirtschaftlich und militärisch von Frankreich abhängig. Der Bund selber war im Hinblick auf vorhandene Staatsformen stark heterogen.
Das Ende des Rheinbundes
Nach den enormen Verlusten in Napoleons Russlandfeldzug war die militärische Macht der Franzosen stark geschwächt und im Jahr 1813 schlossen sich Großbritannien, Preußen und Russland gegen Napoleon zusammen. Im Rahmen dieser Befreiungskriege liefen bereits einige deutsche Staaten wie das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin direkt zu Beginn des Konfliktes zu den Alliierten über. Nach dem Kriegseintritts Österreichs und der französischen Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig beschleunigte sich diese Auflösung. Die einzelnen deutschen Staaten schlossen Verträge mit den Alliierten ab, sich nicht gegen diese zu stellen. In manchen Fällen erklärten diese Frankreich sogar den Krieg, wie etwa Napoleons ehemaliger Verbündeter Sachsen.Die Befreiungskriege und das Ende des Rheinbundes ließen viele Deutsche mit der unbeantworteten Frage nach einer möglichen deutschen Einheit zurück. Diese hatten ein bis dahin nicht aufgetretenes Nationalbewusstsein ausgelöst, welches im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts noch zu vielen Konflikten führen würde.
Weitere Informationen finden Sie hier