Dass Apple einen Großteil seiner immensen Barreserven außerhalb der USA hält, ist weder ein Geheimnis noch illegal. Nun droht dem kalifornischen Konzern dennoch Ungemach. Laut Schätzungen der US-Investmentbank JPMorgan droht Apple in Europa eine Steuernachzahlung in Höhe von bis zu 19 Milliarden US-Dollar. Grund sind Ermittlungen der Europäischen Kommission. Rund zwei Jahren dauern die Untersuchungen mittlerweile an, formell ermittelt die Kommission gegen Irland, Luxemburg und die Niederlande. Der Vorwurf: Die Länder haben US-Unternehmen mit unzulässigen Steuervergünstigungen gelockt und damit gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen.
Nun, da das Urteil im Falle Apple/Irland kurz bevorsteht, schaltete sich sogar das US-Finanzministerium ein. Man betrachte die Aktivitäten der Europäischen Kommission mit Sorge, es werde gegen überproportional viele US-Unternehmen ermittelt, so ein vom Ministerium veröffentlichtes Whitepaper. Sowohl Apple als auch Irland bestreiten derweil die Vorwürfe. Es gäbe keine Ausnahmeregel für Apple, demnach sei auch nicht gegen europäisches Recht verstoßen worden.
Rund 215 Milliarden Dollar hat Apple mittlerweile im Ausland angehäuft. Der Grund ist einfach: US-Unternehmen, die ausländische Gewinne zurück in die USA bringen, zahlen den vollen Steuersatz von 35 Prozent plus Aufschläge in einzelnen Bundesstaaten. Apple CEO Tim Cook ist nicht der einzige, der diese Regelung öffentlich kritisierte. Immer wieder wird deshalb eine zeitlich begrenzte Ausnahmeregelung diskutiert, die es US-Konzernen erleichtern soll, Kapital in die USA zurückzuführen.
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