Statistiken zum Kalten Krieg
Wirtschaftliche und demographische Entwicklungen
Beide Staaten waren nach dem Krieg von einem deutlichen Bevölkerungswachstum geprägt und auch die jeweiligen Volkswirtschaften konnten sich nach dem Krieg wieder erholen - rasch zeigte sich das US-System aber massiv überlegen: So stieg das US-BIP von 1950 bis 1990 von knapp 1,5 auf mehr als 5,8 Billionen Dollar, während das sowjetische BIP im Jahr 1990 noch knapp unter zwei Billionen Dollar lag - trotz der erheblich höheren Erwerbstätigenquote von Frauen in der UdSSR. Auch bei den Warenexporten und ebenso bei wichtigen Gebrauchsgütern offenbarte sich erneut die Überlegenheit des westlichen Wirtschaftssystems.Militärische Aufrüstung und Stellvertreterkriege
Die Zeit des Kalten Krieges war von einer starken militärischen Aufrüstung und enormen Verteidigungsausgaben geprägt. Weltweit wurden zahlreiche Stellvertreterkriege geführt, um die Einflusssphäre zu vergrößern - von Korea über Vietnam bis Afghanistan. Europa stellte jedoch das Epizentrum der Bemühungen beider Mächte dar: Am Eisernen Vorhang trennte sich Ost und West und in beiden Teile Europas stellten die jeweiligen Militärbündnisse große Kontingente auf: Die NATO zählte 1984 rund 2,6 Millionen Soldaten in Westeuropa, während die Truppen des Warschauer Pakts in Osteuropa sich auf rund vier Millionen Soldaten beliefen, die verfügbaren Reserven beider Bündnisse nicht mitgezählt. Zwischen den konventionellen Streitkräften kam es in Europa jedoch nie zur Konfrontation, was auf die massive nukleare Aufrüstung beider Weltmächte zurückzuführen war. Das Arsenal der UdSSR zählte im Jahr 1986 mehr als 40.000 Nuklearwaffen, während die USA rund 23.300 solcher Waffen besaß. Da beide Mächte jedoch genug Atomwaffen besaßen, um die andere Macht auch als Reaktion auf einen Erstschlag vernichten zu können, kam es zu einem sogenannten Gleichgewicht des Schreckens.Wettlauf ins All und Kampf ums Olympische Gold
Auch in zahlreichen weiteren Bereichen konkurrierten die beiden Weltmächte: So hatte die Sowjetunion mit dem Start ihres Satelliten Sputnik 1 die westliche Welt schockiert und den Wettlauf ins All gestartet und mit Juri Gagarin, dem ersten Mann im All ihren Vorsprung ausbauen können. Die Mondlandung amerikanischer Astronauten im Jahr 1969 beendete den Wettlauf zugunsten der USA. Ein weiteres prestigeträchtiges Feld waren die olympischen Spiele, bei denen die beiden Mächte um die Medaillen konkurrierten - und teilweise boykottierten.Rückkehr zu Konfrontation und Hochrüstung seit dem Jahr 2000
Die bipolare Welt aus der Zeit des Kalten Krieges ist Geschichte. Die Welt heute ist eine mulitpolare, in der die USA zunehmend von China herausgefordert werden. Aber auch Russland ist weiterhin in der Lage, die Weltpolitik nachhaltig zu beeinflussen. Seit Wladimir Putin das russische Präsidentenamt übernommen hat, ist die Beziehung zwischen Russland und dem Westen wieder durch eine zunehmende Konfrontation gekennzeichnet. Russland stellt seitdem immer wieder die internationale Ordnung infrage, zum Beispiel durch die Kündigung von Abrüstungsverträgen, verschiedene militärische Interventionen und schließlich den Angriffskrieg gegen die Ukraine. In der Lage für diesen Kurs sieht sich Putin, weil er das russische Militär über Jahre massiv aufgerüstet und modernisiert hat.Auch China hat seine Streitkräfte modernisiert und aufgerüstet. Die USA, Russland und China sind heute die weltweit führenden Atommächte, wobei die USA und Russland über neunzig Prozent aller Atomwaffen verfügen.