Automobilindustrie in Europa
EU-Automarkt wächst wieder
Nach fünf Jahren des kontinuierlichen Rückgangs stiegen die Pkw-Neuzulassungen in der EU im Jahr 2023 erstmals wieder an. Der Markt war aber weiterhin fast 20 Prozent kleiner als noch im Jahr 2019. Bei den Pkw-Neuzulassungen in Europa nach Herstellern dominierten die europäischen Hersteller. Volkswagen verkaufte dabei 2023 fast 900.000 Autos mehr als Stellantis. Der Absatz von E-Autos in Europa stieg bis 2023 kontinuierlich an, auf insgesamt rund zwei Millionen Fahrzeuge. Damit machten die E-Autos rund 19 Prozent der gesamten Pkw-Neuzulassungen in Europa aus.Europas Autobauer vor großen Herausforderungen
Bei den europäischen Herstellern steht spätestens seit dem Beschluss der Europäischen Union zum Aus des Verbrenners bis 2035 der Wandel zur Elektromobilität im Vordergrund. So ist auch die Produktion von E-Autos in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Beim Absatz von Elektroautos weltweit sind die etablierten europäischen Konzerne aber nicht führend. Bei dem Absatz von E-Autos weltweit nach Marken dominierten neben Tesla vor allem chinesische Marken, wie BYD. Die bisher gewohnte Konkurrenz für die Europäer, wie zum Beispiel Toyota oder Hyundai, war kaum vertreten. Und die europäischen Hersteller taten sich bislang in der Konkurrenz zu den chinesischen Autobauern bei der E-Mobilität ebenfalls schwer.Dies führt gerade in China, wo der Wandel zur Elektromobilität immer schneller voranschreitet, zu rückläufigen Marktanteilen. Auch der weiterhin träge europäische Automarkt setzt die Unternehmen unter Druck. Aus diesen Gründen stehen Volkswagen, aber auch andere europäische Hersteller wie Stellantis, zunehmend vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Einige planen bereits in den kommenden Jahren mit Stellenabbau und Werksschließungen, um die nötigen Investitionen für einen langfristig erfolgreichen Wandel zur E-Mobilität leisten zu können.
Zulieferbranche steht grundlegender Wandel bevor
Auch die Zulieferbranche ist massiv vom Umschwung zu elektrischen Autos betroffen. Wie bei den Autoherstellern sind in dieser Branche einige der weltweit führenden Konzerne europäische Unternehmen. Der größte Autozulieferer in Europa kam auch 2023 mit Bosch aus Deutschland. Michelin war der größte europäische Zulieferer, der nicht aus Deutschland stammt.Gerade jene Unternehmen der Branche, die sich auf die Produktion von Bauteilen für Verbrennungsmotoren spezialisiert haben, stehen aufgrund des voranschreitenden Wandels zu elektrischen Antrieben vor großen Herausforderungen. Denn hier werden in absehbarer Zeit ganze Produktgruppen Einbrüche in der Nachfrage erleben. Neben den von einigen großen Automobilzulieferern bereits angekündigtem Stellenabbau, sind auch viele mittelständische Unternehmen betroffen.