Statistiken zur Kriminalität in der Schweiz
Jugendkriminalität ist ein häufig diskutiertes Phänomen. Im Jahr 2019 wurden in der Schweiz fast 12.700 Minderjährige gerichtlich verurteilt. Davon waren 77,5 Prozent männlich und 35,4 Prozent Ausländer. Meistens werden straffällige Jugendliche als Sanktion zu Arbeitsleistungen verurteilt.
Drogenkriminalität wird in der Schweiz über das Betäubungsmittelgesetz erfasst. Hier kamen 2019 rund 75.760 Straftaten zur Anzeige; 2018 waren es noch circa 76.300 gewesen. Bei der Betrachtung der Kantone entfielen die meisten Delikte mit über 12.900 auf Zürich; die Häufigkeitszahl hingegen lag mit 18,2 Fällen auf 1.000 Einwohner in Basel-Stadt am höchsten.
Auch Unternehmen sehen sich kriminellen Risiken ausgesetzt: Die Schadenssumme durch Wirtschaftskriminalität in der Schweiz betrug 2019 363 Millionen Schweizer Franken. Bei einer Erhebung im Sommer 2017 gaben 39 Prozent der befragten Schweizer Führungskräfte an, ihr Unternehmen habe hierzulande bereits Wirtschaftskriminalität oder Betrug erlebt. Als gefährlichste Form wurde dabei von 41 Prozent Cyberkriminalität genannt. Falschgelddelikte wurden in 2019 rund 5.000 gezählt, ein Jahr zuvor waren es mehr als 7.700. Der Nominalwert der registrierten gefälschten Banknoten und Münzen lag bei 240.645 Schweizer Franken.
Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnt auch Cyberkriminalität an Aufmerksamkeit. 2018 wurden den Behörden in der Schweiz rund 7.200 entsprechende Verdachtsfälle gemeldet und damit deutlich weniger als in den vorangegangenen zwei Jahren. Die häufigste Kategorie war dabei Cyberbetrug mit circa 2.500 Meldungen. Laut einer im Januar 2019 durchgeführten Umfrage fühlen sich die Schweizer im Internet vor allem von Kriminellen und Hackern bedroht, weniger vom Staat oder Unternehmen. Bei einer Befragung von kleinen und mittleren Schweizer Unternehmen im Frühjahr 2020 gaben knapp 20 Prozent der befragten Unternehmen an, bereits Opfer eines Cyberangriffs gewesen zu sein.
Der Polizeibestand in der Schweiz lag Anfang 2020 bei umgerechnet 18.920 Vollzeitkräften. In Relation zur Bevölkerung kam damit durchschnittlich 1 Vollzeit-Polizist auf 454 Einwohner. Laut einer Befragung aus dem Jahr 2018 haben 67 Prozent der Schweizer ein großes Vertrauen in die Polizei. Dabei steigt der Anteil der Personen, die der Polizei vertrauen, mit zunehmendem Alter.
Im Jahr 2019 saßen in der Schweiz rund 6.900 Inhaftierte in den Gefängnissen. Die Gefangenenrate lag damit bei 80 Insassen pro 100.000 Einwohnern; sie ist seit Jahren rückläufig. Die Belegungsquote Schweizer Gefängnisse lag 2020 bei 93,5 Prozent; 2013 hatte es mit 100,4 Prozent noch eine Überbelegung gegeben.