Der internationale Rohstoffhandel bildet das Rückgrat der weltweiten Wirtschaft und umfasst den globalen Austausch einer Vielzahl von Rohstoffen, die in der Industrie, Landwirtschaft und Energieproduktion von zentraler Bedeutung sind. Zu den wichtigsten Rohstoffkategorien gehören fossile Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas, mineralische Rohstoffe, darunter eine breite Palette von
, sowie Agrarrohstoffe wie Baumwolle, Weizen, Reis und Zucker. Es wird zwischen Primärrohstoffen (direkt aus der Erde gewonnen) und Sekundärrohstoffen (recycelte Materialien) unterschieden. Rohstoffhändler agieren als Vermittler zwischen Produzenten und der verarbeitenden Industrie und spielen eine Schlüsselrolle im Handel, von der Beschaffung bis zur Lieferung.
Globale Handelsvolumina von Rohstoffen
Im Jahr 2023 wurde täglich ein Volumen von mehr als 68,1 Millionen Barrel
Erdöl in Wirtschaftsräumen weltweit importiert. Erdöl bleibt damit - neben Kohle - eine der
wichtigsten Energiequellen und ist nach wie vor der wichtigste Rohstoff auf den globalen Märkten. Die
globale Kupfernachfrage belief sich im Jahr 2024 auf ein Volumen von rund 27,2 Millionen Tonnen, was die bedeutende Rolle dieses Metalls in der Elektronik-, Automobil- und Bauindustrie verdeutlicht. Kupfer ist für die Herstellung von Kabeln, elektronischen Geräten und erneuerbaren Energieanlagen unverzichtbar.
Auch im Bereich der Agrarrohstoffe ist der globale Handel von großer Bedeutung. Die
weltweite Exportmenge von Reis betrug zuletzt etwa 53,8 Millionen Tonnen. Das
globale Exportvolumen an Weizen belief sich im Mai 2024 auf 215,4 Millionen Tonnen. Agrarrohstoffe wie diese sind von zentraler Bedeutung für die Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung. Die international führende Börse für Agrarrohstoffe ist die
Chicago Mercantile Exchange (CME), auf der große Mengen von Weizen, Mais, Soja und anderen Agrarrohstoffen gehandelt werden.
Geopolitische und ökonomische Einflussfaktoren
Der Rohstoffhandel wird zunehmend von geopolitischen und ökonomischen Faktoren beeinflusst. Politische Spannungen, wie etwa Sanktionen oder Handelskriege, können die Verfügbarkeit und den Preis von Rohstoffen erheblich beeinflussen. Der
Russland-Ukraine-Krieg beispielsweise hat die globalen Lieferketten für Weizen und andere Agrarrohstoffe erheblich gestört und zu einer Preissteigerung geführt. Ebenso hat die Debatte um den Klimawandel zu einer verstärkten Nachfrage nach "grünen" Rohstoffen wie Kupfer und
Lithium geführt, die für die Herstellung von
erneuerbaren Energien und
Elektrofahrzeugen unerlässlich sind.
Weltweit führender Rohstoffhändler: Vitol
Der
weltweit führende Rohstoffhändler ist aktuell die niederländische
Vitol Gruppe mit Sitz in Rotterdam und Genf. Das größte Unternehmen im globalen Rohstoffhandel konnte im Jahr 2021
Trafigura und
Glencore hinter sich lassen. Vitol handelt nicht nur mit Erdöl, sondern auch mit Erdgas, Kohle, petrochemischen Produkten sowie einer Reihe von Metallen und Agrarrohstoffen.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.