Statistiken zu Ausländern und Migration in Österreich
Ein- und Auswanderung
Im Jahr 2022 wanderten rund 262.000 Menschen nach Österreich ein; dem standen circa 125.000 Auswanderer gegenüber. Unterm Strich blieb also ein Wanderungsüberschuss von etwa 137.000 Personen, der damit ein deutliches Rekordhoch erreichte. Die größte Einwanderungsgruppe waren kriegsbedingt Ukrainer mit ungefähr 78.400 Zuwanderern; bei den Auswanderern hingegen stellten die Österreicher selbst mit gut 21.900 Fortzüglern die größte Gruppe.Asyl und Flüchtlinge
Besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Zuwanderung von Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern. Im Jahr 2022 beantragten rund 112.000 Personen Asyl in Österreich; damit stieg ihre Zahl deutlich und auf den höchsten Stand seit 1956 - dabei sind die ukrainischen Kriegsflüchtlinge hier noch nicht einmal berücksichtigt. Mit circa 24.200 Asylsuchenden war Afghanistan das wichtigste Herkunftsland der Geflüchteten, gefolgt von Indien mit etwa 19.500 und Syrien mit ungefähr 19.100. Bei Syrern war auch die Anerkennungsquote mit 68 Prozent gewährter Asylanträge sehr hoch; der Durchschnitt über alle Nationalitäten hinweg betrug hingegen nur 15,8 Prozent.Integration
Ob die Integration von Ausländern und Migranten gelingt, lässt sich zum einen aus Indikatoren wie der Arbeitslosenquote (9,1 Prozent bei den Ausländern 2022) oder dem Bildungsstand ableiten. Als höchste Form der Integration gilt die Einbürgerung, von denen im Jahr 2022 mit rund 10.900 so viele wie noch nie vorgenommen wurden. Aber auch die Wahrnehmung der Bevölkerung spielt hierbei eine Rolle: Bei einer im Dezember 2022 durchgeführten Umfrage waren 69 Prozent der Befragten der Meinung, es gebe in Österreich Parallelgesellschaften, und 67 Prozent bewerten das Zusammenleben zwischen Österreichern und Zuwanderern als schlecht.Ausländerfeindlichkeit und Rassismus
Gleichzeitig mit der gestiegenen Einwanderung ist ein höheres Level rechter Straftaten in Österreich zu verzeichnen: Ihre Anzahl stieg im Jahr 2021 auf rund 1.050 Tathandlungen; vor den Flüchtlingsankünften ab 2014 waren es nur etwa halb so viele gewesen. Auch die rassistischen Vorfälle haben sich seitdem verdoppelt; allerdings sanken sie 2022 immerhin das zweite Jahr in Folge deutlich auf nun noch circa 1.480. Die islamfeindlichen Vorfälle hingegen nahmen wieder auf ungefähr 1.320 zu.Ausgewählte Daten zu gegenwärtigen Geschehnissen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Österreich finden Sie auf unserer Themenseite zu aktuellen Trends und Themen des Landes.