Statistiken zur Bevölkerung in Österreich
Geburten und Todesfälle
Im Jahr 2022 wurden in Österreich rund 82.200 Kinder geboren, dem standen circa 92.100 Todesfälle gegenüber. Damit war die Geburtenbilanz vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie das dritte Jahr in Folge negativ. Die Fertilitätsrate, d.h. die durchschnittliche Anzahl der Kinder, die eine Frau während ihres gebärfähigen Alters voraussichtlich zur Welt bringt, sank auf nur noch 1,41 Kinder je Frau. Demografisch betrachtet befindet sie sich auf einem sehr niedrigen Niveau: Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass erst bei einer Zahl von 2,1 Kindern je Frau die natürliche Bevölkerungsentwicklung (ohne Berücksichtigung von Ein- und Auswanderung) langfristig stabil bleibt. Bei der Geburt ihrer Kinder sind Mütter in Österreich durchschnittlich 31,5 Jahre alt; dieses Gebäralter steigt tendenziell an.Migration und Ausländer
Entscheidend für das Bevölkerungswachstum Österreichs in den letzten Jahren war vor allem die Zuwanderung. Im Jahr 2022 wanderten rund 262.000 Menschen nach Österreich ein; dem standen circa 125.000 Auswanderer gegenüber. Unterm Strich blieb also ein Wanderungsüberschuss von etwa 137.000 Personen, der damit (auch wegen der Ukraine-Flüchtlinge) einen deutlichen Höchststand erreichte. Die über lange Zeit hohe Netto-Zuwanderung schlägt sich in der Bevölkerungsstruktur nieder: Insgesamt haben in Österreich 26,4 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund; 19 Prozent sind Ausländer. Beide Quoten sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dabei bestehen allerdings große regionale Unterschiede: So ist der Migranten- und Ausländeranteil jeweils in Wien klar am höchsten und im Burgenland am niedrigsten. Die größten Ausländergruppen waren Anfang 2023 Deutsche mit ungefähr 225.000, Rumänen mit gut 147.000 und Serben mit über 122.000 Personen.Altersstruktur
Wie in vielen Industrieländern lässt sich auch in Österreich ein demografischer Wandel hin zu einer älteren Bevölkerung feststellen. Ein Aspekt dieser Veränderung sind die bereits erwähnten geringen Geburtenraten, ein anderer ist die hohe Lebenserwartung. Diese lag im Jahr 2022 für neugeborene Männer bei rund 79 Jahren und für Frauen bei circa 83,7 Jahren und wird künftig voraussichtlich weiter ansteigen. Im Ergebnis ist das Durchschnittsalter der Bevölkerung bis 2023 auf 43,2 Jahre gestiegen - 2013 hatte es noch 42 Jahre betragen. So zeigt sich dann auch in der Altersstruktur ein Rückgang der jüngeren (unter 20 Jahre) und ein kontinuierlicher Zuwachs der älteren (ab 65 Jahre) Bevölkerungsgruppe. Sowohl das Durchschnittsalter als auch der Bevölkerungsanteil der Senioren werden laut Prognosen in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen.Ausgewählte Daten zu gegenwärtigen Geschehnissen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Österreich finden Sie auf unserer Themenseite zu aktuellen Trends und Themen des Landes.