Auswanderung und Zuwanderung
Zuwanderer in Deutschland
Die Zahl der Zuwanderer lag im Jahr 2023 bei rund 1,9 Millionen, darunter waren etwa 1,7 Millionen ausländische Staatsbürger. Nur ein Bruchteil der Migration nach Deutschland ist dabei auf Asylsuchende zurückzuführen, so lag etwa die Anzahl der Asylanträge in Deutschland 2023 bei rund 350.000. Das Hauptherkunftsland der 2023 Zugewanderten war wie auch im Jahr zuvor die Ukraine. Durch den Russland-Ukraine-Krieg stieg die Zuwanderung aus der Ukraine seit 2022 drastisch an. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2022 insgesamt 1,1 Millionen Zuzüge aus der Ukraine nach Deutschland verzeichnet. Im Jahr 2023 waren es mit 276.000 Einwanderungen zwar deutlich weniger als im Vorjahr, aber immer noch über 20-fach mehr als in den Jahren vor der Invasion. Neben der Ukraine kamen 2023 außerdem viele Menschen aus den Herkunftsländern Rumänien, der Türkei und Polen.Insgesamt lebten Ende des Jahres 2023 über 16 Millionen Einwanderer in Deutschland, also Menschen, welche nicht hierzulande geboren wurden. Gemessen an der Gesamtbevölkerung von Deutschland entspricht das jedem fünften Einwohner. Die meisten Zugewanderten wurden dabei in Polen, der Türkei und Russland geboren. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern: so lag der Anteil der eingewanderten Bevölkerung in Bremen bei 29,4 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern lag er bei 7,7 Prozent.
Was sind beliebte Auswanderungsziele?
Deutschland hat zwar einen positiven Migrationssaldo, dennoch entscheiden sich jährlich auch etliche Menschen dazu, Deutschland den Rücken zuzukehren. Die Zahl der Abwanderungen aus Deutschland lag im Jahr 2023 bei knapp 1,3 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Auswanderungen um 5,5 Prozent an. Nur im Jahr 2015 gab es noch etwas mehr Fortzüge als 2023. Betrachtet werden hier die Wanderungen ins Ausland der deutschen als auch der ausländischen Bevölkerung. Dabei ist die Zahl der Fortzüge von Ausländern knapp viermal höher als die der deutschen Auswanderer. Die häufigsten Zielländer von Fortzügen aus Deutschland waren im Jahr 2023 Rumänien, die Ukraine und Polen. Auffällig ist, dass all diese Länder auch zu den häufigsten Herkunftsländern von Zugewanderten zählen. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass es viele Zugewanderte nach einiger Zeit wieder in ihre Heimatländer zieht. So stieg seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nicht nur die Zuwanderung aus der Ukraine nach Deutschland, sondern auch umgekehrt die Fortzüge von der BRD in das Kriegsland.Die Zahl der deutschen Auswanderer ging hingegen leicht zurück. Rund 265.000 deutsche Staatsbürger hat es in ein anderes Land gezogen. Der Migrationssaldo der deutschen Bevölkerung ist seit Jahren negativ, das heißt mehr Deutsche ziehen ins Ausland als vom Ausland (zurück) nach Deutschland. Die beliebtesten Zielländer der deutschen Auswanderer waren 2023 wie schon in den Jahren zuvor die Schweiz, Österreich und die USA. Rund 316.000 Deutsche hatten Ende 2022 ihren ständigen Wohnsitz in der Schweiz.