Mais - Anbau, Handel und Verwendung
- Körnermais: Hier wird nur das reife Maiskorn geerntet. Die Restpflanze findet als Humuslieferant auf dem Feld Verwendung.
- Silomais: Der Mais auf den heimischen Feldern wird mehrheitlich als Silomais genutzt. Die komplette Pflanze wird inklusive Stängel, Blättern und Kolben klein gehäckselt und in Silos konserviert.
Maisanbau und -handel in Deutschland
Bei Silomais lag das Erntevolumen in Deutschland bei etwa 81 Millionen Tonnen auf einer Fläche von 1,98 Millionen Hektar. Die Erntemenge von Körnermais belief sich im Jahr 2023 wiederum auf über 4,2 Millionen Tonnen bei einer Anbaufläche von über 472.000 Hektar – und bleibt dabei unter dem Anbauniveau von Silomais. Der Anteil des ökologischen Anbaus beim Körnermais betrug knapp fünf Prozent. Der Öko-Anteil ist somit ähnlich hoch wie beim Weizenanbau. Bei der Versorgung mit Mais ist Deutschland auf Importe aus dem Ausland angewiesen. Hierfür spricht der Selbstversorgungsgrad bei Körnermais von 57 Prozent. Über 2,8 Millionen Tonnen hat die Bundesrepublik im Jahr 2023 importiert. Das wichtigste Lieferland war dabei zuletzt Polen. Unter den wichtigsten Herkunftsländern befand sich ebenso die Ukraine.Verwendungsbereiche von Mais
Mais in der Lebensmittel- und FuttermittelindustrieKörnermais wird in Deutschland hauptsächlich als Futtermittel eingesetzt. Über 70 Prozent des Körnermaises in Deutschland wird dabei zu Futtermittel in der Nutztierhaltung weiterverarbeitet. Getreide ist der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Futtermitteln. Nach Weichweizen ist Mais die bedeutendste Getreidesorte für die Futtermittelbranche. In Deutschland wird nur etwa 10,5 Prozent des Körnermaises für den Nahrungsmittelbereich verwendet.
Neben dem Verzehr als Maiskolben, Maiskörner und der Herstellung von Popcorn und Cornflakes kommt Mais in verschiedenen Bereichen der Lebensmittelindustrie zur Anwendung. In Form von Maisstärke etwa findet sich Mais bei der Herstellung von Fertigsuppen, Soßen, Backwaren, Cremes und Teigwaren wieder. Auch Zucker aus Mais wird in diversen Produkten verarbeitet. Während Mais hierzulande in der Ernährung eine untergeordnete Rolle spielt, gehört Mais in einigen anderen Regionen der Welt zu den Grundnahrungsmitteln (z.B. in Mexiko in Form von Tortillas).
Energetisch: Beispiel Biogas
Neben der Verwendung von Mais in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie lässt sich Mais ebenfalls energetisch verwenden - etwa in Form von Biogas, Biomethan, Bioethanol oder Biokraftstoff. Der wichtigste Einsatzbereich von Mais im energetischen Bereich ist jedoch Biogas. Für die Herstellung von Biogas wird in erster Linie Silomais, und weniger Körnermais, genutzt. Dieses lässt sich dabei beispielsweise für die Strom- und Wärmeproduktion verwerten. Neben Maissilage gibt es noch eine Reihe anderer Rohstoffe für die Herstellung von Biogas. Dazu gehören zum Beispiel Pflanzen- und Bioabfälle sowie tierische Reststoffe wie Mist und Gülle. Aufgrund der hohen Biogaserträge gilt Mais als bevorzugte Grundlage für Biogas. Nachwachsende Rohstoffe (wie Mais, Gras) machten einen Anteil von 45 Prozent bei der Biogasherstellung aus. Unter den nachwachsenden Rohstoffen war Maissilage mit einem Anteil von 65 Prozent am höchsten. Jedoch steht die Verwendung von Maissilage zur Biogas- und Bioethanolerzeugung wegen der Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelerzeugung (s. zum Beispiel die sogenannte "Tortilla-Krise" in Mexiko 2007) und dem Risiko von Monokulturen in der Kritik. Aufgrund dessen soll die Verarbeitung von Mais in Biogasanlagen künftig weiter gedeckelt werden (s. Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG).