Prognose zur Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen in Deutschland bis 2026
Für das Jahr 2024 prognostizieren die führenden Wirtschaftsinstitute (Gemeinschaftsdiagnose) die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf rund 2,78 Millionen und damit einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch im Jahr 2025 rechnet die Gemeinschaftsdiagnose mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl.
Definition von Arbeitslosigkeit
In Deutschland werden unter der Bezeichnung "registrierte Arbeitslose" allgemein die Personen zusammen gefasst, die bei der Bundesagentur für Arbeit nach dem Sozialgesetzbuch III bzw. einer Arbeitsgemeinschaft oder Optionskommune nach dem Sozialgesetzbuch II arbeitslos gemeldet sind. Die Bundesagentur für Arbeit definiert dabei Arbeitslosigkeit wie folgt: "Arbeitslos ist, wer keine Beschäftigung hat (weniger als 15 Wochenstunden), Arbeit sucht, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und bei einer Agentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung arbeitslos gemeldet ist. Nach dieser Definition sind nicht alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen als arbeitslos zu zählen." Eine Person ist somit nicht automatisch arbeitslos, nur weil sie nicht arbeitet. Siehe auch die Arbeitslosenzahl und die Arbeitslosenquote in Deutschland.
Arbeitslosenzahlen als Konjunkturindikator
Konjunkturindikatoren messen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Wirtschaftsregion. Sie werden in der Regel in kurzen Abständen erhoben, meist monatlich oder quartalsweise. Ihre Ergebnisse werden in den Medien und an den Börsen viel beachtet. Die Indikatoren lassen sich unterscheiden in Frühindikatoren, die die künftige Lage vorausdeuten (z.B. Geschäftsklima-Indizes), Präsenzindikatoren, die die gegenwärtige Situation abbilden (z.B. die Veränderung der Industrieproduktion) und Spätindikatoren, die die konjunkturelle Entwicklung mit Verzögerung nachvollziehen (z.B. die Arbeitslosenzahlen). Darüber hinaus kann unterschieden werden zwischen realwirtschaftlichen Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt und Ergebnissen aus Befragungen von Unternehmen, Verbrauchern oder Wirtschaftsexperten. Diese werden in der Regel nach unterschiedlichen Kriterien gewichtet und indexiert, um Vergleiche zwischen verschiedenen Zeitpunkten herstellen zu können.
Was ist die Gemeinschaftsdiagnose?
Die Gemeinschaftsdiagnose ist ein Konjunkturgutachten für die Weltwirtschaft, die europäische und die deutsche Wirtschaft, das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) von einer Projektgruppe durchgeführt wird. Der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose gehören zur Zeit das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW Kiel), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien Wien an. Die Gemeinschaftsdiagnose beinhaltet einen weltwirtschaftlichen Teil, in dem die internationale Konjunkturentwicklung und die internationale Finanzpolitik mit den monetären Rahmenbedingungen betrachtet werden. Zudem beinhaltet die Gemeinschaftsdiagnose einen binnenwirtschaftlichen Teil mit einer Analyse des aktuellen Wirtschaftsgeschehens in Deutschland und einer Prognose der zentralen Kenngrößen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR).