Kaufkraftindex für verfügbares pro Kopf Einkommen in den Mitgliedstaaten der EU 2022
Im Jahr 2022 lag das verfügbare pro-Kopf-Bruttoeinkommen der Haushalte in Deutschland bei rund 124 Prozent des EU-27-Durchschnitts. Die Kaufkraft der Haushalte in Deutschland liegt pro Kopf somit rund 24 Prozent über dem Durchschnittswert der Europäischen Union (EU-27). In Griechenland hingegen lag das bereinigte pro-Kopf-Bruttoeinkommen 2022 bei 68 Prozent, also 32 Prozent unter dem EU27-Durchschnitt. Insgesamt liegt das pro-Kopf-Bruttoeinkommen in 15 der 27 Mitgliedstaaten unter dem Durchschnitt der Europäischen Union, vorwiegend in den zuletzt beigetreten Staaten der EU. Diese Statistik zeigt das verfügbare Bruttoeinkommen pro Einwohner:in in Kaufkraftstandards in Prozent des EU27-Durchschnitts im Jahr 2022 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union¹ ².
Wozu dient der Kaufkraftstandard?
Der KKS (Kaufkraftstandard) ist eine Kunstwährung, die die in den Wechselkursen nicht zum Ausdruck kommenden Unterschiede zwischen den nationalen Preisniveaus widerspiegelt und dadurch aussagekräftige Volumenvergleiche der Wirtschaftsindikatoren verschiedener Länder ermöglicht. In dieser Statistik werden die Werte als Index angezeigt. Ein Kaufkraftindex von 100 entspricht dem durchschnittlichen pro-Kopf-Bruttoeinkommen der privaten Haushalte in der Europäischen Union (EU-27).
Während der Preisniveauindex für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in der EU nur über die unterschiedlichen Preisniveaus in den Mitgliedsländern der EU informiert, bezieht der Kaufkraftindex neben dem nationalen Preisniveau auch das verfügbare nationale Bruttoeinkommen der Haushalte in den Vergleich mit ein. Der Preisniveauindex informiert darüber wieviel man für ein bestimmtes Produkt im Ländervergleich bezahlen muss. Der alleinige Blick auf das Preisniveau lässt aber keine direkten Rückschlüsse darüber zu, welchen Anteil des Einkommens die lokale Bevölkerung für den Erwerb eines bestimmten Produktes aufwenden muss. Um eine Aussage darüber treffen zu können, ob das jeweilige Produkt für die lokale Bevölkerung "billig" oder "teuer" ist, ist es notwendig das Preisniveau zum verfügbaren Haushaltseinkommen in Verhältnis zu setzen. Dies wird durch den Kaufkraftstandard ermöglicht.