Nationalitäten von Asylbewerbern in der EU 2023
Die häufigste Nationalität von Menschen, die im Jahr 2023 in einem Land der EU einen Erstantrag auf Asyl stellten, war die syrische Nationalität (183.035 Erstanträge). Mit 100.935 Erstanträgen waren außerdem viele Menschen aus Afghanistan unter den Asylsuchenden. Die Antragszahlen von Asylsuchenden aus den wichtigsten Herkunftsländern verzeichneten 2023 im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg. Stark gewachsen war unter anderem die Zahl der Erstanträge von Menschen aus der Türkei, Venezuela und Kolumbien. Die Antragszahlen von Menschen afghanischer Herkunft waren dagegen gegenüber dem Vorjahr rückläufig.
Menschen auf der Flucht weltweit
Die Zahl geflüchteter Menschen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Ende 2022 war die Rekordzahl von mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Ein großer Teil der Fluchtbewegungen spielt sich innerhalb der Länder des Globalen Südens ab. Im Afrika südlich der Sahara zählte das Flüchtlingshilfswerk der UNO Ende 2022 über sieben Millionen Flüchtlinge. Diese Zahl berücksichtigt allerdings nur die Personen, die auf der Flucht eine international anerkannte Grenze passiert hatten. Zu diesen Menschen müssen noch die rund 28 Millionen Binnenvertriebenen gezählt werden, die in Subsahara-Afrika registriert sind.
Flucht nach Europa
Der Anstieg der Zahl geflüchteter Menschen weltweit macht sich auch in der EU bemerkbar. Nachdem über mehrere Jahre die Zahl der Asylanträge gesunken war, registrierten die Länder der Europäischen Union seit 2021 eine Zunahme an Asylanträgen. Im Jahr 2023 stellten in der EU mehr als eine Million Menschen einen Erstantrag auf Asyl. Mit dem Anstieg der Antragszahlen ist auch die Zahl der Menschen gestiegen, die bei der Flucht über das Mittelmeer ihr Leben lassen mussten. Das Mittelmeer bleibt eine der tödlichsten Flüchtlingsrouten der Welt.