Flüchtlinge, Asylsuchende, Binnenvertriebene und Staatenlose weltweit bis 2022

Ende 2022 waren weltweit insgesamt 108,4 Millionen Menschen auf der Flucht - das sind 19 Millionen Menschen mehr als im Vorjahr. Einer der Hauptgründe für den starken Anstieg war der Krieg in der Ukraine, der Millionen Menschen zu Vertriebenen machte. 29,4 Millionen internationale Flüchtlinge unterstanden Ende 2022 dem Mandat des UNHCR. Dazu kamen 5,4 Millionen Menschen, die auf eine Entscheidung ihres Asylgesuches warteten. Die Zahl der Menschen, die innerhalb ihres Heimatlandes geflohen waren, lag nach den Zahlen des UNHCR bei 57,3 Millionen, die Zahl der Staatenlosen bei 4,4 Millionen. Außerdem gab es Ende 2022 weltweit 5,2 Millionen Menschen, die in keine der vorhergegangenen Kategorien passten, aber trotzdem gezwungen waren, hier Heimatland zu verlassen und auf internationale Unterstützung angewiesen waren.

Herkunftsländer und Aufnahmeländer von Menschen auf der Flucht

Die große Mehrheit der internationalen Flüchtlinge kam 2022 aus den Ländern Syrien, Ukraine und Afghanistan. Die Türkei war dagegen Ende 2022 das Land, indem die meisten anerkannten Flüchtlinge lebten. Im Iran und in Kolumbien wurden ebenfalls viele internationale Flüchtlinge registriert. Auch in Deutschland lebten Ende 2022 mehr als zwei Millionen geflüchtete Menschen. Die meisten Binnenvertriebenen gab es Ende 2022 in Syrien, der Ukraine und der Demokratischen Republik Kongo.

Binnenflüchtlinge

Wie auch in den letzten Jahren waren die meisten Menschen auf der Flucht Ende 2022 Binnenvertriebene. Als Binnenvertriebene werden Menschen bezeichnet, die ihre Heimat verlassen müssen, dabei aber keine internationale Grenze überqueren. Die Anzahl der vom UNHCR unterstützten Binnenvertriebenen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und lag Ende 2022 bei 57,3 Millionen. Das UNHCR sammelt Daten über Binnenflüchtlinge nur in den Fällen, in denen die Flucht aufgrund von Krieg, Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen erfolgte. Die Zahlen geben daher keinen vollständigen Überblick über das Ausmaß von Binnenflucht. Denn Menschen flüchten innerhalb ihrer Heimat aufgrund unterschiedlicher Ursachen, zu denen auch Umweltveränderungen, Naturkatastrophen und der Klimawandel gehören. Die meisten Binnenvertriebenen aufgrund von Umwelt und Klima meldeten 2022 Afghanistan und Pakistan.