Die im April 2025 in Kraft getretenen Strafzölle der Trump-Regierung haben deutliche Spuren im US-Außenhandel hinterlassen: Die Warenimporte gingen im Monatsvergleich um knapp 20 Prozent zurück. Besonders betroffen waren Konsumgüter und industrielle Vorprodukte – ihre Importe fielen gegenüber März um 32 bzw. 31 Prozent, wie vorläufige Zahlen des U.S. Census Bureau zeigen.
Auf den ersten Blick scheint dies ein dramatischer Einbruch. Doch ein genauerer Blick relativiert die Zahlen: In den Monaten vor dem sogenannten „Liberation Day“ hatten viele Unternehmen ihre Importe massiv vorgezogen, um den angekündigten Zöllen zuvorzukommen. Die Rekordwerte aus dem März verzerren daher den Rückgang im April.
So ergibt sich bei Konsumgütern folgendes Bild: Zwar sank ihr Importwert im April auf 69,6 Milliarden US-Dollar – ein Minus von 32 Prozent gegenüber dem März – doch im Vergleich zum April 2024 liegt das Niveau sogar fünf Prozent höher. Auch die Gesamtimporte verzeichnen trotz des starken Rückgangs im Monatsvergleich ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Anders sieht es im Fahrzeugsektor aus. Hier kam es zu einem echten Einbruch: Die Importe von Autos und Kfz-Teilen lagen im April 19 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Anders als bei anderen Warengruppen war hier kein nennenswerter Vorzieheffekt vor Einführung der Zölle zu beobachten. Dies deutet darauf hin, dass die am 26. März angekündigte 25-Prozent-Abgabe auf nicht in den USA montierte Fahrzeuge entweder unerwartet kam oder logistisch nicht rechtzeitig umgangen werden konnte.