Am 25. Juli ist der japanische Massengutfrachter MV Wakashio vor der Küste von Mauritius auf Grund gelaufen, seit letztem Donnerstag verliert das Schiff Öl und verschmutzt die Gewässer vor der Insel. Rund 1.000 Tonnen sind bereits ausgelaufen, weitere 2.500 befinden sich noch in den Tanks des Schiffs. Damit ist die Menge des ausgelaufenen Öls laut Daten der International Tanker Owners Pollution Federation im Vergleich zu großen Öltanker-Havarien relativ gering, wie die Statista-Grafik zeigt.
Den größten von einem Tanker verursachten Ölteppich hat 1979 die Atlantic Empress verursacht. Das Schiff stieß in Folge eines Sturms vor Tobago mit einem anderen Tanker zusammen und fing Feuer. Dabei verlor das 347 Meter lange Schiff rund 287.000 Tonnen Öl. Der jüngste Vorfall dieses Ausmaßes hat sich 2018 im Ostchinesischen Meer vor Shanghai ereignet – auch hier stieß der Tanker, die unter panamaischer Flagge fahrende Sanchi, mit einem anderen Schiff zusammen – in der Folge flossen 113.000 Tonnen Öl ins Meer.
In den letzten 50 Jahren ist der Öltransport über den Seeweg jedoch deutlich sicherer geworden - seit den 1970ern hat es ungefähr 92 Prozent weniger Unfälle gegeben. Die Hälfte aller Tanker-Katastrophen ereignet sich auf offener See. Häufigste Unfallart ist mit 31 Prozent die Kollision mit einem anderen Schiff; etwa 26 Prozent der Ölverschmutzung entsteht, weil das Schiff auf Grund gelaufen ist.
Derweil sind die Bewohner von Mauritius vorerst auf sich allein gestellt. Aufgrund der abgeschiedenen Lage etwa 1800 Kilometer vor der Küste Ostafrikas wird es länger dauern, bis Hilfskräfte aus Indien und Südafrika eintreffen. Mit behelfsmäßigen Reinigungsaktionen versuchen sie das Biotop an der Küste vor schlimmeren Schäden zu bewahren, einige der Inselbewohner spenden sogar Haare, da diese Öl sehr gut absorbieren können und sich für schwimmende Barrieren eignen.