Ende des Jahres 2019 traten in China die ersten Fälle einer unbekannten Lungenerkrankung auf, die sich binnen Monaten zu einer weltweiten
ausweiteten. Dreieinhalb Jahre beherrschte das An- und Abschwellen der Infektionswellen den Alltag der Menschen bis - dank der Entwicklung natürlicher Immunitäten und eines gigantischen weltweiten Impfprogramms - das Virus eingedämmt werden konnte. Am 5. Mai 2023 erklärte die WHO schließlich die internationale Notlage für beendet.
Hinweis der Redaktion: Hier aufgeführte Inhalte beleuchten den Status quo während der Pandemie und zeigen keine aktuellen Entwicklungen.
Wirtschaftskrise
Die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in Österreich und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung, insbesondere der Lockdown / Shutdown weiter Teile des öffentlichen Lebens im März und April 2020, zwischen November 2020 und Mai 2021 sowie im November und Dezember 2021, führten zu einer schweren Wirtschaftskrise. So brach das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um -6,7 Prozent ein und gewann 2021 zwar 4,5 Prozent hinzu, erreichte damit aber preisbereinigt noch nicht wieder das Ausgangsniveau. Insgesamt verursachte die Corona-Krise etwa 40 Milliarden Euro Verlust bei der Wirtschaftsleistung. Besonders betroffene Branchen waren das Gastgewerbe, der Freizeitbereich sowie Teile des Handels.
Arbeitsmarkt & Beruf
Auf dem Arbeitsmarkt waren die Folgen der Krise ebenfalls deutlich spürbar: Die Arbeitslosenquote und die Arbeitslosenzahl wurden vor allem im Frühjahr 2020 auf ein drastisch höheres Niveau katapultiert; hinzu kam noch die Kurzarbeit, für die auf ihrem Höhepunkt im Mai 2020 rund 1,3 Millionen Personen angemeldet waren. Insgesamt schoss die durchschnittliche nationale Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent im Jahr 2019 auf 9,9 Prozent 2020 in die Höhe; 2021 sank sie jedoch bereits wieder auf 8 Prozent. Das Stellenangebot brach zunächst ein, wandelte sich im Zuge der sukzessiven wirtschaftlichen Erholung aber rasch zu einem Fachkräftemangel in bestimmten Sektoren. Generell haben die Lockdowns oftmals zu einer Verlagerung des Arbeitsplatzes ins Home Office geführt, was viele Heimarbeiter gerne auch nach der Krise beibehalten möchten.
Private Finanzen & Konsum
Die langanhaltend schwierige Arbeitsmarktlage in einigen Branchen hatte unmittelbare Konsequenzen für die privaten Finanzen: Im Oktober 2020 sahen immerhin 32 Prozent der Österreicher sich bzw. ihren Haushalt wirtschaftlich durch die Krise bedroht. Hinzu kamen infektionsschutzbedingte Einschränkungen bis hin zu Schließungen sowie gesundheitliche Bedenken beim Einkaufen vor Ort. Dementsprechend sank der private Konsum im Jahr 2020 real um -8,7 Prozent, bevor er sich 2021 mit 3,5 Prozent etwas erholte. 46 Prozent und damit fast die Hälfte der Österreicher hatten vor dem Hintergrund der Corona-Krise bereits über Einsparungen in Bereichen des täglichen Lebens nachgedacht bzw. diese vollzogen. Besonders gespart wurde dabei an Ausgaben für Kultur und Unterhaltung, Urlaub sowie Restaurantbesuche.
Wirtschaftspolitik
Das Meinungsbild zur Abwägung zwischen Wirtschafts- und Gesundheitspolitik in der Krise fiel zwiespältig aus. So meinten im November 2020 73 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage, die stark steigenden Coronavirus-Infektionen mit drastischen Maßnahmen zu bekämpfen sei richtig, um das Gesundheitssystem zu schützen. Nur 22 Prozent hingegen fanden die Einschränkungen überzogen und würden lieber die wirtschaftlichen Schäden gering halten. Laut einer anderen Erhebung aus dem gleichen Monat befürchteten allerdings 63 Prozent der Österreicher, die Folgen der Corona-Maßnahmen würden das Leben von mehr Menschen zerstören als die Pandemie selbst. Die wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen gegen Corona sahen im August 2020 37 Prozent der Befragten als gerechtfertigt, 49 Prozent als unzureichend und 14 Prozent als übertrieben an. Was die Finanzierung der Staatshilfen betrifft, befürworteten im November 2020 68 Prozent die Einführung einer Digitalsteuer. Ein "grüner Wiederaufbau", bei dem durch die Konjunkturmaßnahmen auch der Klimawandel bekämpft werden soll, fand laut einer Befragung aus dem Februar 2021 mit 81 Prozent eine große Zustimmung.
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