Auf die Produktion und Verarbeitung von Schweinefleisch fällt der größte Anteil der deutschen Fleischindustrie. Über 50 Millionen Schweine werden pro Jahr in Deutschland geschlachtet und verarbeitet. Ein großer Teil der Produktion ist für den Export bestimmt, die Quote der nationalen Selbstversorgung mit Schweinefleisch liegt bei rund 120 Prozent. Dagegen ist der Konsum von Schweinefleisch leicht rückläufig. Der menschliche Pro-Kopf-Konsum von Schweinefleisch beträgt in Deutschland rund 34 Kilogramm. Ein Anstieg ist dafür beim Verzehr von Rindfleisch zu beobachten, pro Kopf werden in Deutschland mittlerweile rund zehn Kilogramm Rindfleisch in einem Jahr verzehrt. Die Inlandsproduktion von Rindfleisch bleibt jedoch auf einem konstanten Niveau, etwa 1,1 Millionen Tonnen werden in Deutschland jährlich durch Schlachtungen produziert.
Corona-Ausbruch in Schlachthöfen
Im Juni 2020 brach das Corona-Virus bundesweit in mehreren Schlachthöfen aus. Besonders betroffen darunter war der Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) mit über 1.400 Corona-Infizierten (Stand: 25. Juni 2020). Aber auch Betriebe anderer Unternehmen sind von dem Corona-Virus betroffen, wie etwa Müller Fleisch, Westfleisch und Vion. Verantwortlich für dieses hohe Aufkommen in Fleischbetrieben seien laut Experten allen voran Klimaanlagen in der Schweinezerlegung, die für die Lebensmittelhygiene erforderlich sind. Über diese Belüftungssysteme lässt sich das Corona-Virus schnell verbreiten. Das hängt damit zusammen, dass die Luft in den Betrieben nicht permanent neu mit Frischluft aufbereitet wird, sondern lediglich zwischen der Klimaanlage und den zu kühlenden Räumlichkeiten zirkuliert. Die Luft, die in der Klimaanlage gekühlt wird, wird unaufbereitet wieder in die Räumlichkeiten zurückgeleitet, die so mögliche Aerosole des Corona-Virus mit sich tragen können.Darüber hinaus hat der Corona-Ausbruch in den Schlachtbetrieben erneut die Diskussion um die kritischen Arbeitsbedingungen im Fleischereigewerbe entfacht, von denen insbesondere ausländische Werkvertragsarbeiter betroffen sind. Dazu zählen u.a. die schlechte Wohnsituation in den Sammelunterkünften für ausländische Arbeitskräfte, die schlechte Bezahlung und lange Arbeitszeiten.