Statistiken zu Finnland
Finnland: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung von Finnland beträgt im Jahr 2022 rund 5,54 Millionen Einwohner:innen. Damit gruppiert sich das Land im europäischen Vergleich der Einwohnerzahlen im Mittelfeld ein. Die Hauptstadt Helsinki ist mit rund 674.500 Bürger:innen nicht nur die mit Abstand größte Stadt von Finnland und nördlichste Hauptstadt der EU, sondern neben dem Regierungssitz auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.Die Gesamtbevölkerung von Finnland ist im Jahr 2023 um rund 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Bevölkerungsentwicklung von Finnland bleibt somit positiv nimmt aber seit Jahren kontinuierlich ab, so dass mittelfristig ein geringeres Bevölkerungswachstum bzw. ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert wird. Finnlands Fertilitätsrate (Fruchtbarkeitsziffer) ist im Vergleich zum Vorjahr vergleichsweise deutlich gesunken und hat zuletzt rund 1,32 Kinder je Frau betragen (2022). Dies ist insgesamt eine der niedrigeren Fertilitätsraten in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Trotz des kurzfristigen Anstiegs der Fruchtbarkeitsziffer bleibt das Land deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern je Frau, das Industrieländer im Allgemeinen benötigen, um die Population zumindest konstant zu halten.
Würde die finnische Gesellschaft eine günstige Altersstruktur mit einem relativ hohen Anteil von Frauen im reproduktiven Alter vorweisen, ließe sich das Bevölkerungswachstum trotz der geringen Fertilitätsrate zumindest teilweise erklären. Die Altersstruktur der finnischen Bevölkerung zeigt jedoch das klassische Bild einer bereits überalterten Gesellschaft: Abnehmender Anteil der unter 15-Jährigen und ein stetig wachsender Anteil der über 65-Jährigen. Auch im Vergleich der Altersstruktur zwischen den Länder Europas offenbart sich die "Vergreisung" der finnischen Gesellschaft.
Dass die Gesamtbevölkerung Finnlands gegenwärtig dennoch wächst, hat einen wesentlichen Grund: Die Attraktivität des Landes für Zuwander:innen.
Migration, Asyl und Ausländer in Finnland
Der Migrationssaldo für Finnland ist im Jahr 2022 auf den bisherigen Rekordwert von rund 34.363 Personen gestiegen. Finnland verzeichnet seit Beginn der Datenaufzeichnung durchweg positive Migrationssalden, die zum Bevölkerungswachstum des Landes beitragen. Das Land gewinnt dauerhaft mehr Bürger:innen als es durch Auswanderung Einwohner:innen verliert.Migration durch Asylbewerber:innen für Finnland nicht entscheidend
Die Einwanderung von Asylbewerber:innen nach Finnland spielt für die finnische Migrationssituation insgesamt nur eine untergeordnete Rolle. Im gesamten Referenzjahr 2023 verzeichnete das nordeuropäische Land insgesamt rund 4.450 Erstanträge auf Asyl.
Der Ausländeranteil in Finnland ist im Jahr 2023 auf insgesamt rund 5,79 Prozent gestiegen. Rund 1,9 Prozent der finnischen Wohnbevölkerung sind aus einem EU-Staat nach Finnland eingewandert (EU-Ausländer:innen), der größere Anteil von rund 3,86 Prozent der Gesamtbevölkerung ist aus einem Nicht-EU-Staat migriert. Bei den 20 häufigsten ausländischen Staatsangehörigkeiten in Finnland spiegelt sich die Geschichte des Landes und seine direkten Grenze zu Russland wider. Neben den Est:innen, die mit rund 51.819 Staatsangehörigen die größte ausländische Exilgemeinde in Finnland darstellen, folgt die russische Diaspora mit rund 33.428 Menschen an zweiter Stelle, vor den Bürger:innen aus den weiteren Drittstaaten Irak, China, Indien und der Ukraine auf den Plätzen drei bis sechs.
Finnlands Wirtschaft
Das Wirtschaftswachstum von Finnland hat im Jahr 2023 rund -0,96 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen. Für das Jahr 2024 wird ein leichtes Wachstum der finnischen Wirtschaftsleistung prognostiziert.Im Jahr 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Finnland auf rund 300,5 Milliarden US-Dollar gesunken. Finnland gruppiert sich in der Rangliste der EU-Mitgliedstaaten nach BIP im Mittelfeld ein. Für das laufende Jahr 2023 soll die Wirtschaftsleistung Finnlands auf rund 301,7 Milliarden US-Dollar wachsen.
Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl ergibt sich für 2023 ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Finnland von geschätzt etwa 54.008 US-Dollar, womit das Land das noch vor Deutschland und Belgien das neunthöchste pro-Kopf-BIP in der Europäischen Union (EU-27) aufweist und Platz 16 auf der Liste der Länder mit dem größten Pro-Kopf-BIP weltweit belegt.
Höchste Inflationsrate in Finnland seit 40 Jahren
Finnland bleibt nicht von einer hohen Inflationsrate verschont. Im Jahr 2022 stieg die Inflationsrate von Finnland auf rund 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr - der höchste Wert seit 1983. Die Inflationsrate sank jedoch im Jahr 2023 auf etwa 4,3 Prozent. Damit liegt die Teuerungsrate in Finnland jedoch noch unter der durchschnittlichen Inflationsrate in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Für das Jahr 2024 wird eine deutlich geringere Inflationsrate in Finnland von rund 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert.
Die Arbeitslosenquote in Finnland steigt im Vergleich zum Vorjahr auf rund 7,2 Prozent (2023). Für das Jahr 2024 wird ein weiterer Anstieg der finnischen Arbeitslosenquote auf rund 7,6 Prozent erwartet. Die Werte des IMF werden durch die Prognosen der Europäischen Kommission zu den Arbeitslosenquoten der EU-Mitgliedstaaten bestätigt.
Der Außenhandel von Finnland
Finnlands Leistungsbilanzsaldo war kurzzeitig (2020 und 2021) positiv, bevor 2022 mit einem Wert rund -11,9 Milliarden US-Dollar das höchste Leistungsbilanzdefizit seit der Datenerhebung erzielt wurde. Das Defizit lag zuletzt bei rund -3,07 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 Dabei trug das Defizit in der finnischen Handelsbilanz im Güterhandel mit rund 11,45 Milliarden US-Dollar (2022) wesentlich zum Leistungsbilanzdefizit bei. Diese Handelsbilanz lag im Jahr 2023 hingegen bei einem Handelsbilanzüberschuss von rund zehn Millionen Euro.Export
- Export von Gütern aus Finnland: Finnland exportierte im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 82,36 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Exportgüter von Finnland Die wichtigsten Exportgüter Finnlands im Jahr 2023 sind Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Exportanteil von rund 8,7 Prozent gewesen. Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke (SITC Abschnitt 72) sind im einem Exportanteil von rund 8,3 Prozent die zweitwichtigste Warengruppe im Export Finnlands.
- Wichtigste Exportländer von Finnland Das wichtigste Exportland Finnlands im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Anteil von rund 13,5 Prozent an den Exporten. Schweden kommt ein Anteil von etwa 11,3 Prozent der finnischen Exporte zu. China ist im Jahr 2023 der drittwichtigste Exportpartner von Finnland mit einem Anteil von rund neun Prozent der Exporte.
- Import von Gütern nach Finnland Finnland importierte im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 82,35 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Importgüter von Finnland Die wichtigsten Importgüter Finnlands im Jahr 2023 sind Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Importanteil von rund 12,3 Prozent gewesen. Straßenfahrzeuge (SITC Abschnitt 78) sind mit einem Importanteil von rund 9,6 Prozent die zweitwichtigste Warengruppe im Import Finnlands.
- Wichtigste Importländer von Finnland Das wichtigste Importland Finnlands im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Anteil von rund 13,5 Prozent an den Importen. Schweden kommt ein Anteil von etwa 11,3 Prozent der finnischen Importe zu. China ist im Jahr 2022 der drittwichtigste Importpartner Finnlands mit einem Anteil von rund neun Prozent der Importe.