René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zu den Philippinen
Die Philippinen sind ein südostasiatischer Staat und Archipel, das aus 7.641 Inseln besteht. Die Philippinen sind eine der größten Inselstaaten der Welt und haben die fünftlängste Küste weltweit. Zudem gehören die Philippinen zu den bevölkerungsreichsten Staaten der Welt. Die Philippinen wurden im 16. Jahrhundert von Spanien kolonialisiert. Spanien wurde im späten 19. Jahrhundert von den USA angegriffen und besiegt. Im Anschluss erklärten die Philippinen sich unabhängig, es kam zum Krieg mit den USA und der anschließenden Kolonialisierung durch die USA bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Philippinen haben weiterhin eine wechselhafte Geschichte mit einer Militärdiktatur unter Ferdinand Marcos, dessen Sohn im Jahr 2022 zum Präsidenten gewählt wurde. Das südostasiatische Land ist ein ethnisch diverses Land und sprachlich von einer Mischung aus Filipino, Englisch, Spanisch und Chinesisch geprägt. Der Inselstaat ist Mitglied in der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN. Die mit Abstand größte Stadt mit über 25 Millionen Einwohner:innen ist die Hauptstadt Manila.
Die Inflationsrate der Philippinen hat im Jahr 2023 bei rund sechs Prozent gelegen. Im Vorjahr 2022 lag die Inflationsrate bei rund 5,8 Prozent - in den kommenden Jahren wird sich die Preissteigerungsrate laut Prognosen bei rund drei Prozent stabilisieren. Die Arbeitslosenquote des südostasiatischen Inselstaats hat im Jahr 2023 bei rund 4,4 Prozent gelegen.
Die Wirtschaft der Philippinen ist geprägt vom Dienstleistungssektor, in dem rund 57,4 Prozent der Erwerbstätigen tätig sind (Stand: 2022). Der Dienstleistungssektor hat im Jahr 2023 rund 62,4 Prozent der Wirtschaftsleistung der Philippinen ausgemacht, der Industriesektor hat im Vergleich wenig Menschen angestellt. Das liegt auch an den guten Englischkenntnissen der Bevölkerung. Die Philippinen sind zudem ein beliebtes Land für ausländische Fachkräfte.
Export
Ein weiterer Konflikt im Land ist zwischen dem philippinischen Staat und verschiedenen Rebellen- und Terrororganisationen, der sich vor allem auf den Süden von Mindanao konzentriert. Die Akteure sind die Nationale Befreiungsfront der Moros (MNLF), die Islamistische Befreiungsfront der Moros (MILF) und Regierungsgruppen. Im Süden Mindanaos hat sich bereits eine autonome Region etabliert, die von der MNLF regiert wird. Der Konflikt dreht sich um Religion und Land, es kam immer wieder zu Terrorangriffen bis hin zur Großstadt der Region, Davao City. Im Jahr 2017 verhängte Präsident Duterte das Kriegsrecht über einen Teil der Region, nachdem es vermehrt zu islamistischen Anschlägen gekommen war. Im Fragile States Index verschlechtern sich die Philippinen seitdem kontinuierlich. Der Indexwert sank von 85,5 (2018) auf 75,1 Indexpunkte im Jahr 2023, die Philippinen belegen aktuell Rang 64 von 179 untersuchten Staaten (Rang 1 = größte staatliche Fragilität). Zudem ist die Situation der Pressefreiheit ein Thema. Im Zeitraum von 2014 bis 2024 gab es 18 unaufgeklärte Morde an Journalist:innen auf den Philippinen, der höchste Wert weltweit nach Mexiko und Indien.
Philippinen: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung der Philippinen hat im Jahr 2023 bei rund 114,9 Millionen Menschen gelegen. Die Bevölkerungsentwicklung war in der Vergangenheit wechselhaft. Während das Wachstum in den 1960er und 1970er-Jahren deutlich gesunken ist, stieg es bis in die 90er-Jahre erneut an. Bis etwa 2010 betrug das Wachstum um die 2,5 Prozent jährlich und sinkt seitdem. Im Jahr 2023 ist die Bevölkerung der Philippinen um rund 0,84 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Das sinkende Bevölkerungswachstum liegt vor allem an der sinkenden Fertilitätsrate der Philippinen. Diese ist im Jahr 2023 mit rund 1,92 Kindern je Frau noch relativ hoch. Doch auch die Migration ist ein Faktor. Viele Philippiner:innen verlassen den Inselstaat aus Gründen der Arbeitssuche. Dies zeigt sich beispielsweise an den Rücküberweisungen von Migrant:innen, die im Jahr 2023 einen Anteil von rund 8,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Philippinen gehabt haben. Die philippinische Gesellschaft ist jung. Im Jahr 2023 sind rund 28,6 Prozent der Bevölkerung zwischen 0 und 14 Jahre alt, der Anteil der über 65-Jährigen beträgt rund 5,3 Prozent. Doch auch die Altersstruktur der Philippinen verändert sich. Allerdings wird der Anteil der Älteren in der Bevölkerung den Anteil der Jugendlichen bis 2050 nicht überholen. Das Durchschnittsalter der Philippinen ist demnach mit rund 25,3 Prozent gering. Die Lebenserwartung ist mit rund 69,8 Jahren im Durchschnitt, rund 1,5 Jahre niedriger als beim Nachbarland Indonesien.Wirtschaftsentwicklung der Philippinen
Die Philippinen zählen zu den sogenannten "Next Eleven", den bedeutendsten Schwellenländern nach den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Dennoch gehören die Philippinen zu den ärmeren Schwellenländern. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 437,2 Milliarden US-Dollar gehören die Philippinen nicht zu den größten Wirtschaftsmächten weltweit. Das BIP pro Kopf der Philippinen liegt bei rund 3.906 US-Dollar. Das liegt allerdings unter dem Durchschnitt der acht ASEAN-Staaten. Das liegt an der Ungleichheit im Land, was sich besonders an der Hauptstadt Manila zeigt, in deren äußeren Bereichen viele Menschen in Slums wohnen. Insgesamt ist Manila eine der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität. Das BIP-Wachstum ist dennoch mit rund 5,6 Prozent im Jahr 2023 hoch. Im selben Jahr ist das eine der höchsten Wachstumsraten in Asien.Die Inflationsrate der Philippinen hat im Jahr 2023 bei rund sechs Prozent gelegen. Im Vorjahr 2022 lag die Inflationsrate bei rund 5,8 Prozent - in den kommenden Jahren wird sich die Preissteigerungsrate laut Prognosen bei rund drei Prozent stabilisieren. Die Arbeitslosenquote des südostasiatischen Inselstaats hat im Jahr 2023 bei rund 4,4 Prozent gelegen.
Die Wirtschaft der Philippinen ist geprägt vom Dienstleistungssektor, in dem rund 57,4 Prozent der Erwerbstätigen tätig sind (Stand: 2022). Der Dienstleistungssektor hat im Jahr 2023 rund 62,4 Prozent der Wirtschaftsleistung der Philippinen ausgemacht, der Industriesektor hat im Vergleich wenig Menschen angestellt. Das liegt auch an den guten Englischkenntnissen der Bevölkerung. Die Philippinen sind zudem ein beliebtes Land für ausländische Fachkräfte.
Außenhandel der Philippinen
Das Handelsbilanzdefizit der Philippinen hat im Jahr 2023 rund 60,1 Milliarden US-Dollar betragen. Auf der Liste der Länder mit dem größten Handelsbilanzdefizit weltweit kommen die Philippinen im selben Jahr auf Rang 8. Im Dienstleistungshandel verzeichnen die Philippinen einen Überschuss von rund 19,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. Die Dienstleistungsexporte haben dabei rund 48,3 Milliarden US-Dollar betragen, die Importe rund 28,8 Milliarden US-Dollar.Export
- Export von Gütern aus den Philippinen: Die Exporte von Gütern aus den Philippinen haben im Jahr 2023 einen Wert von rund 72,9 Milliarden US-Dollar gehabt. Im Vorjahr 2022 wurden Waren im Wert von rund 78,9 Milliarden US-Dollar exportiert.
- Wichtigste Exportgüter der Philippinen: Die wichtigsten Exportgüter der Philippinen sind im Jahr 2023 elektrische Maschinen, Apparate und Geräte (SITC Abschnitt 77) mit einem Exportanteil von rund 50,6 Prozent gewesen. Mehr als die Hälfte der philippinischen Exporte sind daher Elektrogeräte. Büromaschinen (SITC 75) sind mit einem Ausfuhranteil von rund 5,6 Prozent die zweitwichtigsten Exportgüter.
- Wichtigste Exportländer für die Philippinen: Die wichtigsten Exportländer für die Philippinen sind die USA, China, Japan und Hongkong. Rund 15,7 Prozent der philippinischen Exporte sind im Jahr 2023 in die USA gegangen. Auf China und Japan kommt jeweils ein Exportanteil von rund 14,6, bzw. 14,3 Prozent.
- Import von Waren auf die Philippinen: Die Philippinen haben im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 133 Milliarden US-Dollar importiert. Im Vorjahr 2022 haben die Philippinen Güter im Wert von rund 145,9 Milliarden US-Dollar importiert.
- Wichtigste Importgüter für die Philippinen: Die wichtigsten Importgüter der Philippinen im Jahr 2023 sind elektrische Maschinen, Apparate und Geräte (SITC 77) mit einem Importanteil von rund 18 Prozent. Erdölerzeugnisse (SITC 33; 11,9 Prozent Importanteil) und Straßenfahrzeuge (SITC 78; 7,7 Prozent Importanteil) sind die zweit- und drittwichtigsten Importgüter der Philippinen.
- Wichtigste Importländer für die Philippinen: Das wichtigste Importland der Philippinen ist China mit einem Importanteil von rund 23,1 Prozent im Jahr 2023. Indonesien ist mit einem Einfuhranteil von rund 9,2 Prozent der zweitwichtigste Importpartner der Philippinen, vor Japan.
Wahlen, Rechtsstaatlichkeit und Soziales
Die Philippinen haben seit dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1986 wechselnde Machtverhältnisse. Die demokratischen Verhältnisse sind wechselhaft. Laut dem Bertelsmann Transformationsindex sind die Philippinen eine gemäßigte Autokratie. Der Demokratieindex ist seit 2018 am Fallen. Im Freiheitsindex erreichen die Philippinen 25 von 40 möglichen Indexpunkten in der Kategorie "Politische Rechte" und 33 von 60 Punkten bei den Bürgerrechten. Auch Korruption ist ein großes Problem. Im Corruption Perceptions Index 2023 belegen die Philippinen den Rang 115 von 180 untersuchten Staaten. Die jüngere Geschichte der Philippinen ist besonders von der Regierung von Rodrigo Duterte (2016 bis 2022) geprägt. Dieser hatte im Wahlkampf angekündigt, gegen Drogenkriminalität vorgehen zu wollen und rief bei Amtsantritt öffentlich zur Ermordung von Drogenhändlern auf. In der Praxis wurden größtenteils Kleindealer und Abhängige von der Polizei getötet, die großen Drogenbanden blieben verschont. Die Zahl der Opfer ist schwer zu schätzen, beträgt aber wohl um die 20.000 Menschen. Im Jahr 2022 wurde schließlich der Sohn des ehemaligen Diktators, Bongbong Marcos Jr. zum Präsidenten gewählt, die Tochter von Rodrigo Duterte, Sara Duterte, wurde seine Vizepräsidentin. Im Wahlkampf um die Präsidentschaftswahlen setzte der Sohn des ehemaligen Diktators vor allem auf soziale Medien, um die junge philippinische Bevölkerung zu erreichen.Ein weiterer Konflikt im Land ist zwischen dem philippinischen Staat und verschiedenen Rebellen- und Terrororganisationen, der sich vor allem auf den Süden von Mindanao konzentriert. Die Akteure sind die Nationale Befreiungsfront der Moros (MNLF), die Islamistische Befreiungsfront der Moros (MILF) und Regierungsgruppen. Im Süden Mindanaos hat sich bereits eine autonome Region etabliert, die von der MNLF regiert wird. Der Konflikt dreht sich um Religion und Land, es kam immer wieder zu Terrorangriffen bis hin zur Großstadt der Region, Davao City. Im Jahr 2017 verhängte Präsident Duterte das Kriegsrecht über einen Teil der Region, nachdem es vermehrt zu islamistischen Anschlägen gekommen war. Im Fragile States Index verschlechtern sich die Philippinen seitdem kontinuierlich. Der Indexwert sank von 85,5 (2018) auf 75,1 Indexpunkte im Jahr 2023, die Philippinen belegen aktuell Rang 64 von 179 untersuchten Staaten (Rang 1 = größte staatliche Fragilität). Zudem ist die Situation der Pressefreiheit ein Thema. Im Zeitraum von 2014 bis 2024 gab es 18 unaufgeklärte Morde an Journalist:innen auf den Philippinen, der höchste Wert weltweit nach Mexiko und Indien.
