René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zur US-Wahl
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Die Präsidentschaftswahlen in den USA haben am 5. November 2024 stattgefunden. Es war die 60. Wahl zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten. Zudem wurde ein neues Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel des Senats gewählt. Nach den Midterm-Wahlen (Zwischenwahlen) zum US-Kongress hatten die Republikaner eine Mehrheit im Repräsentantenhaus, die Demokraten eine knappe Mehrheit im Senat. Donald Trump hat die Wahl gewonnen und wird erneut US-Präsident. Zum Zeitpunkt der Amtseinführung am 20. Januar 2025 wird Trump somit der älteste US-Präsident beim Amtsantritt sein. Besonderes Augenmerkt wird vermutlich auf der Zuschauerzahl der Amtseinführung liegen. Unter anderem werden zahlreiche Staatsoberhäupter erwartet - auch AfD-Chef Chrupalla soll anreisen. Von der kommenden Trump-Regierung erhoffen sich viele US-Amerikaner:innen, dass Trump illegale Migration kontrollieren und die USA aus Kriegen raushalten wird. Weitere Hintergründe und Kontexte der US-Wahl 2024 bietet auch der Statista Trend-Report zum Kampf ums Weiße Haus 2024.
Umfragen am Wahltag
Biden hatte sich direkt für Harris als seine Nachfolgerin ausgesprochen. Der Schritt schien naheliegend, da sie als Vizepräsidentin Bidens Vertreterin ist. Die Nominierung von Harris hatte auch praktische Vorteile. Da sie bereits Teil der Wahlkampfkampagne von Biden war, konnte sie die finanziellen und logistischen Mittel der Wahlkampforganisation weiter nutzen. Zudem genoss sie allgemeine Bekanntheit in der Bevölkerung. Beobachter gaben zu bedenken, dass es schwer gewesen wäre, kurz vor der Wahl eine:n gänzlich neue:n Kandidat:in zu bewerben. Harris wurde auf dem Parteitag der Demokraten Mitte August 2024 offiziell als Kandidatin bestätigt.
In Umfragen, die vor Bidens Rücktritt durchgeführt wurden, hatte Harris durchschnittlich etwas besser abgeschnitten als Biden. Allerdings standen auch ihr viele Herausforderungen bevor. Die Zustimmungswerte zu Harris waren im Juli, ähnlich wie bei Biden, schlecht. Allerdings nahm Harris Beliebtheit nach Bidens Rücktritt deutlich zu. Im September glichen sich die Zustimmungs- und Ablehnungswerte teilweise aus. Auch kurz vor der Wahl lag sie in den meisten Umfragen vor Trump. Auch in durchschnittlichen Wahlumfragen konnte sie Trump überholen. Die eigentlichen Prognosen gingen jedoch von einem knappen Rennen aus.
Biden tritt von der Präsidentschaftskandidatur zurück
Ein wiederkehrendes Thema im Wahlkampf war Bidens gesundheitlicher Zustand. Auch innerhalb der Demokraten gab es Kritiker an Bidens erneuter Kandidatur. Nach dem Auftritt Bidens im ersten TV-Duell gegen Trump wurde diese Kritik lauter. Laut Medienberichten legten führende Politiker:innen der Demokraten, unter anderem Nancy Pelosi und Barack Obama, Biden nahe, seine Kandidatur zurückzuziehen. Große Geldgeber der Demokraten hielten wohl auch ihre Spenden zurück. Biden trat schließlich kurz nach dem Parteitag der Republikaner als Kandidat zurück und sprach sich für Vizepräsidentin Kamala Harris aus. Der Rücktritt von Biden wurde von rund 7 von 10 US-Amerikaner:innen positiv bewertet.
Der Wahlkampf
Die Vorwahlen der Republikaner hat Donald Trump eindeutig gewonnen. Nikki Haley war noch seine größte Herausforderin, doch auch sie schied nach dem „Super Tuesday“ aus dem Rennen aus. Trump verlor nur wenige Delegierte und entschied die Vorwahlen in den meisten Bundesstaaten klar für sich. Bei den Demokraten gewann Biden ebenso klar, trotz schwacher Umfragewerte. Er konnte einen Großteil der Delegiertenstimmen für sich gewinnen. In einigen Bundesstaaten, wie Michigan oder Minnesota, verlor Biden Delegierte an die Bewegung der Ungebundenen ("uncommitted"). Diese kritisierten Biden vor allem wegen seiner Politik im Nahost-Konflikt. Biden gewann zwar die Vorwahlen, trat allerdings freiwillig von den Wahlen zurück. So wurden seine Delegierten freigestellt und stimmten schließlich für Harris.
Der Wahlkampf nahm mit der Ernennung von Harris eine neue Gestalt an, da beide Seiten möglichst versuchten, sie als Kandidatin den Wählern zu präsentieren. Während Trump seinen Wahlkampf vor allem an Joe Biden ausgerichtet hatte, mussten Demokraten in kurzer Zeit eine neue Kandidatin den Wählern vorstellen. Harris profitierte von einem anfänglichen Enthusiasmus unter den Demokraten, die angesichts einer erneuten Biden-Kandidatur eher negativ eingestellt waren. Dies zeigte sich bei den Spendeneinnahmen. Harris nahm im Vergleich zu Trump mehr als doppelt so viel Geld ein und gab über eine Milliarde US-Dollar im Wahlkampf aus.
Mit 306 gewonnenen Wahlleuten ist Joe Biden der Gewinner der US-Präsidentschaftswahl, die am 03. November 2020 stattfand. Biden ist somit der designierte 46. US-Präsident und löst den bisherigen Amtsinhaber Donald Trump ab.
Nach aktuellem Stand der Auszählung (05. Januar) haben 81,28 Millionen Wählerinnen und Wähler in den USA Joe Biden gewählt, dies entspricht einem Wählerstimmenanteil von 51 Prozent. Noch nie erhielt ein Kandidat der US-Präsidentschaftswahl so viele Stimmen wie Joe Biden. Das liegt allerdings auch an der hohen Wahlbeteiligung. Donald Trump kommt auf 74,22 Millionen Stimmen. Dieser akzeptiert den Wahlausgang allerdings bisher nicht und strebte eine gerichtliche Prüfung der Wahlergebnisses an, welche allerdings die Rechtmäßigkeit der Wahl bestätigten. Trump und sein Wahlkampfteam behaupten seit dem Wahltag, dass Wahlbetrug vorliege und sehen Trump als den Gewinner der Wahl an. Allerdings konnten keinerlei Beweise für diese Behauptung vorgelegt werden. Laut US-Innenministerium war die Wahl im Jahr 2020 die sicherste US-Wahl aller Zeiten.
• Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anzahl der Wählerstimmen
• Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anteil der Wählerstimmen
• Sitzverteilung im Repräsentantenhaus
• Sitzverteilung im Senat
Die US-Präsidentschaftswahl 2024: Donald Trump wird der 47. Präsident der USA
Die US-Wahl 2024 ist vorbei und Donald Trump ist der alte und neue Präsident, nachdem er die notwendige Mehrheit im Electoral College erreicht hat. Alle sieben Swing States sind an Trump gegangen, besonders Pennsylvania und die nördlichen Swing States Wisconsin und Michigan waren knapp und daher wahlentscheidend. Nach dem Ergebnis nach gewonnenen Wahlleuten im Electoral College hat Trump 312 Wahlleute gewonnen, Harris dagegen 226. Trump hat zudem die Mehrheit der Wählerstimmen (Popular Vote) mit rund 49,9 Prozent gewonnen. Die Republikaner haben ebenfalls die Mehrheit im US-Senat mit 53 Sitzen gewonnen. Die Mehrheit im Repräsentantenhaus gewinnen die Republikaner ebenfalls mit 220 gegenüber 215 demokratischen Sitzen. Bis zur finalen Zusammensetzung muss allerdings auf die Ernennung von wichtigen Posten durch Trump gewartet werden. Ein republikanischer Sitz ist bereits durch einen Rücktritt offen geworden. Trump könnte weitere Abgeordnete auf Ministerposten setzen und die Mehrheit im Haus denkbar knapp ausfallen. Trump hat rund 77,3 Millionen Stimmen erhalten, Harris rund 75 Millionen. Besonders bei den Demokraten scheint die Wahlbeteiligung zurückgegangen zu sein. Insgesamt liefen die Wahlen größtenteils reibungslos ab, rund 9 von 10 Wähler:innen haben Vertrauen, dass ihre Stimme richtig gezählt wurde.Welche Bewegungen bei Wählergruppen gab es zu beobachten?
Die Nachwahlbefragung (Exit Polls) gibt einen ersten Eindruck der Wählerbewegung. Bei dieser Befragung von Wähler:innen landesweit werden demografische Indikatoren erhoben, bevor die finalen Ergebnisse vorliegen. Gemäß der Nachwahlbefragung haben rund 54 Prozent der 18- bis 29-Jährigen für Harris gestimmt, Trumps stärkste Altersgruppe waren die 45- bis 64-jährigen. Bei der US-Wahl 2020 wurde Biden dagegen von rund 62 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Befragten gewählt. Auch beim Wählerverhalten nach Geschlecht zeigen sich Unterschiede in den Exit Polls. Harris verlor demnach besonders bei männlichen Wählern deutlich an Zuspruch (42 Prozent vs. 48 Prozent der Männer im Jahr 2020). Kamala Harris verbesserte sich in den Exit Polls bei Wähler:innen mit einem College-Abschluss gegenüber Biden. Biden schnitt dagegen deutlich besser bei Wähler:innen ohne einen College-Abschluss ab. Laut demWählerverhalten nach dem ethnischen Hintergrund sind schwarze Wähler:innen weiterhin die stärkste Bevölkerungsgruppe der Demokraten. Unter Hispanics schnitt Harris in der Nachwahlbefragung schlecht ab als Biden. Auch bei Wähler:innen in Vororten und auf dem Land schnitt Harris schlechter ab als die Demokraten im Jahr 2020.Der Weg zu den Präsidentschaftswahlen 2024
Die 60. Präsidentschaftswahlen haben mit den Vorwahlen beider Parteien begonnen. Die Vorwahlen der Republikaner konnte Donald Trump ohne Probleme gewonnen und wurde Mitte Juli auf dem Parteitag der Republikaner als Kandidat bestätigt. Kurz vor dem Parteitag überlebte Trump während eines Wahlkampfauftritts einen Attentatsversuch gegen ihn. Trumps Kandidat für die Vizepräsidentschaft war JD Vance, der seit 2022 Senator aus Ohio war. Vance gilt als Neu-Rechter und Anhänger Trumps. Trumps Gegenkandidatin war schließlich die ehemalige Vizepräsidentin Kamala Harris. Ende Juli trat Biden vom Wahlkampf zurück, nachdem im Nachgang des TV-Duells mit Trump seine Erfolgsaussichten bei der US-Wahl 2024 infrage gestellt wurden. Harris wurde Anfang August zur Kandidatin der Demokraten gewählt. Als Kandidat für die Vizepräsidentschaft hatte sie Tim Walz, Gouverneur von Minnesota, gewählt.Umfragen am Wahltag
Biden hatte sich direkt für Harris als seine Nachfolgerin ausgesprochen. Der Schritt schien naheliegend, da sie als Vizepräsidentin Bidens Vertreterin ist. Die Nominierung von Harris hatte auch praktische Vorteile. Da sie bereits Teil der Wahlkampfkampagne von Biden war, konnte sie die finanziellen und logistischen Mittel der Wahlkampforganisation weiter nutzen. Zudem genoss sie allgemeine Bekanntheit in der Bevölkerung. Beobachter gaben zu bedenken, dass es schwer gewesen wäre, kurz vor der Wahl eine:n gänzlich neue:n Kandidat:in zu bewerben. Harris wurde auf dem Parteitag der Demokraten Mitte August 2024 offiziell als Kandidatin bestätigt.
In Umfragen, die vor Bidens Rücktritt durchgeführt wurden, hatte Harris durchschnittlich etwas besser abgeschnitten als Biden. Allerdings standen auch ihr viele Herausforderungen bevor. Die Zustimmungswerte zu Harris waren im Juli, ähnlich wie bei Biden, schlecht. Allerdings nahm Harris Beliebtheit nach Bidens Rücktritt deutlich zu. Im September glichen sich die Zustimmungs- und Ablehnungswerte teilweise aus. Auch kurz vor der Wahl lag sie in den meisten Umfragen vor Trump. Auch in durchschnittlichen Wahlumfragen konnte sie Trump überholen. Die eigentlichen Prognosen gingen jedoch von einem knappen Rennen aus.
Biden tritt von der Präsidentschaftskandidatur zurück
Ein wiederkehrendes Thema im Wahlkampf war Bidens gesundheitlicher Zustand. Auch innerhalb der Demokraten gab es Kritiker an Bidens erneuter Kandidatur. Nach dem Auftritt Bidens im ersten TV-Duell gegen Trump wurde diese Kritik lauter. Laut Medienberichten legten führende Politiker:innen der Demokraten, unter anderem Nancy Pelosi und Barack Obama, Biden nahe, seine Kandidatur zurückzuziehen. Große Geldgeber der Demokraten hielten wohl auch ihre Spenden zurück. Biden trat schließlich kurz nach dem Parteitag der Republikaner als Kandidat zurück und sprach sich für Vizepräsidentin Kamala Harris aus. Der Rücktritt von Biden wurde von rund 7 von 10 US-Amerikaner:innen positiv bewertet.
Der Wahlkampf
Die Vorwahlen der Republikaner hat Donald Trump eindeutig gewonnen. Nikki Haley war noch seine größte Herausforderin, doch auch sie schied nach dem „Super Tuesday“ aus dem Rennen aus. Trump verlor nur wenige Delegierte und entschied die Vorwahlen in den meisten Bundesstaaten klar für sich. Bei den Demokraten gewann Biden ebenso klar, trotz schwacher Umfragewerte. Er konnte einen Großteil der Delegiertenstimmen für sich gewinnen. In einigen Bundesstaaten, wie Michigan oder Minnesota, verlor Biden Delegierte an die Bewegung der Ungebundenen ("uncommitted"). Diese kritisierten Biden vor allem wegen seiner Politik im Nahost-Konflikt. Biden gewann zwar die Vorwahlen, trat allerdings freiwillig von den Wahlen zurück. So wurden seine Delegierten freigestellt und stimmten schließlich für Harris.
Der Wahlkampf nahm mit der Ernennung von Harris eine neue Gestalt an, da beide Seiten möglichst versuchten, sie als Kandidatin den Wählern zu präsentieren. Während Trump seinen Wahlkampf vor allem an Joe Biden ausgerichtet hatte, mussten Demokraten in kurzer Zeit eine neue Kandidatin den Wählern vorstellen. Harris profitierte von einem anfänglichen Enthusiasmus unter den Demokraten, die angesichts einer erneuten Biden-Kandidatur eher negativ eingestellt waren. Dies zeigte sich bei den Spendeneinnahmen. Harris nahm im Vergleich zu Trump mehr als doppelt so viel Geld ein und gab über eine Milliarde US-Dollar im Wahlkampf aus.
Welche Themen waren wahlentscheidend?
Die US-Wahlen 2024 haben eine Reihe an wichtigen Themen für Wähler:innen, bei denen es zentrale Unterschiede zwischen Republikanern und Demokraten gibt. Neben Themen rund um die Kandidaten, wie Bidens Alter oder Trumps Gerichtsverfahren spalteten sich die zentralen Themen entlang der Parteigrenzen: Während Wähler:innen Kamala Harris mehr Kompetenz bei den Themen LGBTQ, Abtreibung, Bildung und Gesundheitsversorgung zusprechen, erhält Trump mehr Vertrauen bei den Themen Migration, Inflation und Kriminalität.- Wirtschaft: Im Zuge der globalen Energiekrise durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs sind auch in den USA die Preise massiv angestiegen. Die Inflationsrate in den USA lag kurz vor den Wahlen zwar wieder deutlich unter fünf Prozent, die angestiegenen Preise assoziierten Wähler:innen dennoch mit Biden. Besonders bei Preissteigerungen im Bereich Wohnen und Dienstleistungen spürten US-Amerikaner:innen die Preiserhöhungen der monatelangen Inflation. Die Senkung des Leitzinses kurz vor den Wahlen konnte diese Stimmung nicht umkehren. Trotz einer niedrigen Arbeitslosenquote und gutem Wirtschaftswachstum im Vergleich zur Eurozone hatte sich der soziale Druck in den USA erhöht. Sowohl bei Demokraten als auch Republikanern und unabhängigen Wähler:innen sind Inflation und Preise ein Top-Thema.
- Migration: Migration ist ein weiteres Dauerthema in den USA. Nachdem Migrant:innen an der Südgrenze nicht länger pauschal aufgrund der Corona-Pandemie abgewiesen wurden, hatte sich das Problem verschärft. In den Jahren 2021 und 2022 hatte sich die Anzahl der aufgegriffenen illegalen Einwanderer in den USA drastisch erhöht, was zu einer humanitären Krise an der Südgrenze geführt hat. Auch die Anzahl an Abschiebungen hatte bis 2023 deutlich zugenommen. Migration war jedoch unter Wähler:innen der Demokratischen Partei deutlich niedriger positioniert als andere Themen, unter Republikanern war es mit Inflation das wichtigste Thema.
- Abtreibung: In den USA ist seit den 1990er-Jahren eine Mehrheit für eine legale oder in den meisten Fällen legale Möglichkeit zur Abtreibung. Am 24. Juni 2022 schaffte der konservative Oberste Gerichtshof (Supreme Court) in den USA das allgemeine Recht auf Abtreibung ab und ermöglichte es den Bundesstaaten, über eine Legalität zu entscheiden. Dies führte zu einer Kriminalisierung in einer Vielzahl von Staaten. Während rund 9 von 10 Demokraten gegen die Entscheidung sind, sind etwas weniger als zwei Drittel der Republikaner für die Entscheidung. Das Thema hatte bei den Midterms 2022 eine hohe Priorität für Wähler:innen. Die Entscheidung hat das Land tief gespalten, und es ist davon auszugehen, dass das Thema auch bei den Präsidentschaftswahlen 2024 wieder Wähler:innen zu den Demokraten bringen wird.
Das Wahlsystem in den USA
In den USA wählen die Wählerinnen und Wähler den Präsidenten nicht direkt. Am sogenannten Election Day werden durch die Bevölkerung in den einzelnen Bundesstaaten lediglich die Wahlmänner und -frauen für das Electoral College bestimmt, die dann wiederum gemäß des Wahlergebnisses in den jeweiligen Bundesstaaten zu einem späteren Zeitpunkt den Präsidenten und Vizepräsidenten wählen. Je größer die Bevölkerung in einem Bundesstaat ist, desto mehr Wahlleute werden aus diesem Bundesstaat in das Electoral College entsandt. Dabei gilt in den meisten US-Bundesstaaten das Prinzip der Mehrheitswahl. Dies bedeutet, dass der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten Stimmen in einem Bundesstaat dann auch alle Stimmen der Wahlmänner und -frauen dieses Bundesstaates erhält. Ein Kandidat muss 270 Stimmen der Wahlmänner und -frauen erreichen, um mit einer Mehrheit zum Präsidenten gewählt zu werden. Aufgrund dieses Wahlsystems kann es dazu kommen, dass ein letztlich gewählter Präsident nicht die Mehrheit der Wählerstimmen auf sich vereinen könnte. Dies ist z.B. bei der Wahl 2016 passiert: Obwohl Hillary Clinton mehr Wählerstimmen erhalten hat, hatte Donald Trump letztlich mehr Stimmen der Wahlmänner und -frauen auf seiner Seite und gewann somit die Wahl. Ein weiteres Beispiel ist die Wahl im Jahr 2000, als George W. Bush zwar weniger Wählerstimmen erhalten hat, aber mit 271 Wahlleuten die Mehrheit dieser und damit die Wahl für sich entscheiden konnte.Die US-Wahl am 03. November 2020
Mit 306 gewonnenen Wahlleuten ist Joe Biden der Gewinner der US-Präsidentschaftswahl, die am 03. November 2020 stattfand. Biden ist somit der designierte 46. US-Präsident und löst den bisherigen Amtsinhaber Donald Trump ab.
Nach aktuellem Stand der Auszählung (05. Januar) haben 81,28 Millionen Wählerinnen und Wähler in den USA Joe Biden gewählt, dies entspricht einem Wählerstimmenanteil von 51 Prozent. Noch nie erhielt ein Kandidat der US-Präsidentschaftswahl so viele Stimmen wie Joe Biden. Das liegt allerdings auch an der hohen Wahlbeteiligung. Donald Trump kommt auf 74,22 Millionen Stimmen. Dieser akzeptiert den Wahlausgang allerdings bisher nicht und strebte eine gerichtliche Prüfung der Wahlergebnisses an, welche allerdings die Rechtmäßigkeit der Wahl bestätigten. Trump und sein Wahlkampfteam behaupten seit dem Wahltag, dass Wahlbetrug vorliege und sehen Trump als den Gewinner der Wahl an. Allerdings konnten keinerlei Beweise für diese Behauptung vorgelegt werden. Laut US-Innenministerium war die Wahl im Jahr 2020 die sicherste US-Wahl aller Zeiten.
Die wichtigsten Ergebnisse 2020 im Überblick:
• Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anzahl der Wahlleute• Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anzahl der Wählerstimmen
• Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anteil der Wählerstimmen
• Sitzverteilung im Repräsentantenhaus
• Sitzverteilung im Senat
René Muschter
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17.01.2025
René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
