Sitzverteilung im US-Repräsentantenhaus nach der US-Wahl 2024
Nach derzeitigem Auszählungsstand haben die Republikaner 220 von 435 Sitzen im US-Repräsentantenhaus gewonnen. Die Demokraten kommen aktuell auf 214 Sitze, ein weiterer Sitz in Kalifornien ist noch offen. Eine Mehrheit im Repräsentantenhaus wird ab 218 Sitzen erreicht. Besonders in Kalifornien dauert die Auszählung vieler Haussitze länger. Im Rennen in Kalifornien liegt der Herausforderer der Demokraten aktuell wenige hundert Stimmen vor dem Amtsinhaber der Republikaner. Sollte der Demokrat gewinnen, hätten die Republikaner eine leichte Mehrheit von 220 zu 215 Sitzen. Sollten jedoch die bereits angekündigten Mitglieder des Hauses Teil der Trump Administration werden, könnte die Mehrheit auf zwei bis drei Stimmen sinken.
Die Republikaner haben bereits eine faktische Mehrheit im Haus erreicht. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass mehrere Sitze der Republikaner offen sein werden, da einzelnen Hausmitgliedern Ministerposten versprochen wurden. Matt Gaetz trat bereits von seinem Sitz zurück, nachdem die Veröffentlichung einer Untersuchung gegen ihn veröffentlicht werden sollte.
Ein:e Kandidat:in muss 270 Stimmen im Wahlleutegremium (Electoral College) erreichen, um mit einer Mehrheit zum Präsidenten oder zur Präsidentin gewählt zu werden. Donald Trump liegt mit rund 312 gewonnenen Wahlleuten vor Harris (226 Stimmen). Trump wird damit der 47. Präsident der USA werden.
Statista aktualisiert die Ergebnisse der US-Wahl 2024 fortlaufend. Finden Sie weitere Statistiken zum Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA:
- Ergebnis nach Anteil der Wählerstimmen.
- Ergebnis nach Anzahl der Wählerstimmen.
- Ergebnisse in den Swing States.
- Sitzverteilung im US-Senat nach der US-Wahl.
- Ergebnisse nach Bundesstaaten.
Die US-Präsidentschaftswahl 2024
Am 5. November 2024 haben in den USA die 60. Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Zusätzlich wurde etwa ein Drittel des Senats und das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt. In nationalen Umfragen lagen Harris und Trump zuletzt etwa gleich auf.
Harris führte laut der letzten Umfrageergebnisse zwar in mehr Swing States als Trump, der Wahlausgang war aber bis zum Wahltag so offen wie lange nicht mehr.
Der Wahlkampf war überschattet von zwei gescheiterten Attentatsversuchen gegen Donald Trump sowie mehreren Gerichtsprozessen gegen den Ex-Präsidenten, der zum ersten strafrechtlich verurteilten Präsidenten der US-Geschichte wurde. Im Juli trat zudem der bis dahin designierte Kandidat der Demokraten, Joe Biden, von den Wahlen zurück. Bidens Kampagne war deutlich ins Stocken geraten, seine Umfragewerte waren deutlich schlechter als noch 2020. Nach einer schwachen Performance von Biden während der ersten TV-Debatte gegen Trump wurde die Kritik an Biden aufgrund seiner zunehmenden Schwäche zu viel. Anstelle von Biden wurde Vizepräsidentin Kamala Harris zur Kandidatin ernannt, die nach kurzer Zeit in den Umfragen zulegen konnte und die Kampagne der Demokraten wiederbeleben konnte.
Die wichtigsten Themen waren Wirtschaft, Inflation, Einwanderung und Abtreibung. Ähnlich wie bei vorherigen Wahlen scheinen die USA tief gespalten zu sein. Der Wahlkampf wurde dementsprechend heiß geführt. Zuletzt geriet besonders Trumps Team unter Kritik, nachdem auf seiner letzten Wahlkampfveranstaltung in New York rassistische Äußerungen gegenüber Einwanderern aus Lateinamerika getätigt wurden und das US-Territorium Puerto Rico als "Müll-Insel" beschrieben wurde. Auch Harris geriet jedoch im Wahlkampf unter Druck. Die Politik der Biden-Regierung gegenüber Israel und Gaza war ein ständiger Kritikpunkt linker Wählergruppen. Ihr Wahlkampf richtete sich zuletzt verstärkt an konservative Wählergruppen, besonders der Gender-Gap dürfte beim Wahlergebnis Beachtung finden.
Einen aktuellen Einblick in Hintergründe und Themen zu den Präsidentschaftswahlen 2024 bietet der Trend-Report zum Kampf ums Weiße Haus.
Das amerikanische Wahlsystem
Am Tag der Wahl werden durch die wählende Bevölkerung die Wahlleute (Electoral College) bestimmt, die im Dezember in einer formalen Wahl den neuen US-Präsidenten wählen. Im Januar werden die Stimmen ausgezählt und der US-Präsident oder die US-Präsidentin ernannt. Eine Prognose des Wahlausgangs zu treffen ist oft schwer, da das Wahlsystem in den Vereinigten Staaten kompliziert und wenig berechenbar ist. Obwohl Hillary Clinton 2016 mehr Wählerstimmen erhalten hatte, konnte Trump mehr Wahlleute für sich gewinnen und gewann somit die Wahl. Zusätzlich zu den Präsidentschaftswahlen finden Wahlen zum Senat und Kongress statt. Im Senat stehen alle zwei Jahre etwa ein Drittel der 100 Sitze zur Wahl, das Repräsentantenhaus wird alle zwei Jahre komplett neu gewählt. Der Senat gilt als Repräsentation der US-Bundesstaaten, jeder Staat hat zwei Senator:innen. Das Repräsentantenhaus hat dagegen 435 Abgeordnete, deren Anzahl nach Bundesstaat sich an der Bevölkerung orientiert. Bundesstaaten wie Kalifornien haben dementsprechend mehr Abgeordnete als beispielsweise Montana. Das Repräsentantenhaus hat gegenüber dem Senat weiterreichende Initiativrechte bei Steuer- oder Haushaltsgesetzen.