Wichtigste Exportgüter für Russland 2023
Das wichtigste Exportgut Russlands im Jahr 2023 sind Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Exportanteil von geschätzt rund 46,2 Prozent gewesen. Auf Eisen und Stahl (SITC Abschnitt 67) entfallen geschätzt rund 7,7 Prozent der Ausfuhren aus Russland. Kohle, Koks und Briketts (SITC Abschnitt 32) sind mit einem Anteil von geschätzt rund 5,1 Prozent das drittwichtigste Exportgut Russlands im Jahr 2023.
Wie wichtig ist für Russland der Export von Getreide?
Der Export von Getreide ist für den russischen Außenhandel nicht unwichtig. Russland ist der weltgrößte Exporteur von Weizen. Getreide ist auch das wichtigste Importgut Afrikas im Handel mit Russland.
Insgesamt sind Getreide und Getreideerzeugnisse (SITC Abschnitt 04) mit einem Exportanteil von rund 3,3 Prozent nicht die wichtigsten Exportgüter Russlands. Getreide ist aber das wichtigste Importgut Afrikas im Handel mit Russland.
Russlands Offizielle betonen, dass der nach eigener Aussage verringerte Weizenexport eine direkte Folge westlicher Sanktionen sei. Tatsächlich ist der Getreidehandel jedoch explizit von den Sanktionen gegen Russland ausgenommen.
Rohstoffe, Energieträger und Bodenschätze sind Russlands wichtigste Exportgüter
Russland exportiert größtenteils Rohstoffe und Energieträger:
Metalle mit einem Exportanteil von rund 4,8 Prozent (SITC Abschnitt 68), Gold mit einem Exportanteil von rund 2,8 Prozent (SITC Abschnitt 97), Eisen und Stahl (SITC Abschnitt 67) mit rund 7,7 Prozent sowie metallurgische Erze (SITC Abschnitt 28) mit einem Exportanteil von rund zwei Prozent. Insgesamt entfallen im Jahr 2023 geschätzt die Mehrheit (63,2 Prozent) der gesamten russischen Exporte auf die genannten Güter.
Russland als Beispiel für die Dutch Disease?
Russland wird weniger häufig als Beispiel für den Ressourcenfluch genannt, der in einer akzentuierten Form auch als Dutch Disease oder holländische Krankheit bekannt ist. Hiermit wird das Phänomen beschrieben, dass Staaten, die über hohe Vorkommen nachgefragter Bodenschätze verfügen, im Grunde einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber ressourcenarmen Staaten haben müssten und sich dieser Vorteil u.a. in höheren Wachstumsraten des BIP widerspiegeln müsste, häufig jedoch das Gegenteil der Fall ist. Es wird argumentiert, dass der Ressourcenreichtum die Diversifikation der Wirtschaft hemmt und Korruption begünstigt. Im speziellen Fall der Dutch Disease kommt erschwerend hinzu, dass die hohen Exporterlöse der Rohstoffe die Wechselkurse der Landeswährung erhöhen, Importe zwar "billiger" werden, aber gleichzeitig die Exporte teurer werden, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der übrigen Industrien schwächt und die Abhängigkeit des Staates von den Rohstoffexporten steigen lässt.