ifo-Geschäftsklimaindex - Jahresdurchschnittswerte bis 2024
Der ifo-Geschäftsklimaindex lag in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 bei durchschnittlich 87,1 Punkten. Somit liegt der Index weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres.
Der Geschäftsklimaindex ist im April 2020 aufgrund der Corona-Krise auf den historischen Tiefstand von 75,2 Punkten gefallen, der Durchschnittswert im Jahr 2020 betrug 89,2 Punkte. Im Jahr 2021 hellte sich die Stimmung unter den Unternehmen auf, der Geschäftsklimaindex stieg auf 97,2 Punkte. Zu Beginn des Jahres 2022 verbesserte sich die Stimmung weiter, brach dann unter anderem durch den Krieg in der Ukraine jedoch wieder ein, der Durchschnittswert des Jahres 2022 lag bei 90,4 Punkten. Auch 2023 beurteilten die Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage eher pessimistisch - der durchschnittliche Geschäftsklimaindex lag bei 88,9 Punkten.
Was ist das ifo-Geschäftsklima?
Das ifo-Geschäftsklima ist ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Dieser basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen (siehe hier für die Monatswerte des Geschäftslageindex) und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen (siehe hier für die Monatswerte des Geschäftserwartungsindex) für die nächsten sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima (siehe hier für die Monatswerte des Geschäftsklimaindex) ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.
Weitere Konjunkturindikatoren
Konjunkturindikatoren messen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Wirtschaftsregion. Sie werden in der Regel in kurzen Abständen erhoben, meist monatlich oder quartalsweise. Ihre Ergebnisse werden in den Medien und an den Börsen viel beachtet. Die Indikatoren lassen sich unterscheiden in Frühindikatoren, die die künftige Lage vorausdeuten (z.B. Geschäftsklima-Indizes), Präsenzindikatoren, die die gegenwärtige Situation abbilden (z.B. die Veränderung der Industrieproduktion) und Spätindikatoren, die die konjunkturelle Entwicklung mit Verzögerung nachvollziehen (z.B. die Arbeitslosenzahlen). Darüber hinaus kann unterschieden werden zwischen realwirtschaftlichen Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt und Ergebnissen aus Befragungen von Unternehmen, Verbrauchern oder Wirtschaftsexperten. Diese werden in der Regel nach unterschiedlichen Kriterien gewichtet und indexiert, um Vergleiche zwischen verschiedenen Zeitpunkten herstellen zu können.