ifo-Geschäftsklimaindex - Jahresdurchschnittswerte bis 2025
Der ifo-Geschäftsklimaindex lag im Jahr 2025 (Durchschnittswert der Monate Januar bis April) bei 86,0 Punkten. Der im Jahr 2024 ermittelte Jahresdurchschnitt war der niedrigste seit der globalen Finanzkrise 2009. Nach einer leichten Erholung im Jahr 2021 setzt sich damit der Abwärtstrend fort, der 2019 begann und durch die Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten verstärkt wurde. Diese Entwicklung des Geschäftsklimaindex, der sowohl die aktuelle Lage als auch die Zukunftserwartungen der Unternehmen berücksichtigt, spiegelt die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen wider, mit denen deutsche Unternehmen konfrontiert sind. Die ifo-Geschäftserwartungen zeigen ebenfalls eine negative Tendenz und somit einen wachsenden Pessimismus der Unternehmen in Bezug auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung.
Krise nach Krise
Der Geschäftserwartungsindex ist im April 2020 auf den historischen Tiefstand von etwa 71 Punkte gefallen. Laut ifo-Institut waren die Unternehmen zu der Zeit beim Blick auf die nächsten Monaten so pessimistisch wie noch nie zuvor. Der Hauptgrund an dem Absturz des Indexwertes lag an der durch die Corona-Krise verursachten Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Im Jahresdurchschnitt sank der Index auf ca. 90 Punkte. Nach einer deutlichen Verbesserung der Erwartungen im Jahr 2021 ging es Jahr 2022 noch weiter bergab. Im Zuge des Krieges in der Ukraine, einer drohenden Energiekrise sowie einer steigenden Inflationsrate verschlechterten sich Erwartungen der Unternehmen erneut erheblich, sogar noch deutlich unter das Niveau in der Corona-Krise. In den Folgejahren haben die Erwartungen bis heute nur leicht verbessert.
Was ist das ifo-Geschäftsklima?
Das ifo-Geschäftsklima ist ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Dieser basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen (siehe hier für die Monatswerte des Geschäftslageindex) und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen (siehe auch die Monatswerte des Geschäftserwartungsindex) für die nächsten sechs Monaten als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima (siehe auch die Monatswerte des Geschäftsklimaindex) ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.
Weitere Konjunkturindikatoren
Konjunkturindikatoren messen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Wirtschaftsregion. Sie werden in der Regel in kurzen Abständen erhoben, meist monatlich oder quartalsweise. Ihre Ergebnisse werden in den Medien und an den Börsen viel beachtet. Die Indikatoren lassen sich unterscheiden in Frühindikatoren, die die künftige Lage vorausdeuten (z.B. Geschäftsklima-Indizes), Präsenzindikatoren, die die gegenwärtige Situation abbilden (z.B. die Veränderung der Industrieproduktion) und Spätindikatoren, die die konjunkturelle Entwicklung mit Verzögerung nachvollziehen (z.B. die Arbeitslosenzahlen). Darüber hinaus kann unterschieden werden zwischen realwirtschaftlichen Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt und Ergebnissen aus Befragungen von Unternehmen, Verbrauchern oder Wirtschaftsexperten. Diese werden in der Regel nach unterschiedlichen Kriterien gewichtet und indexiert, um Vergleiche zwischen verschiedenen Zeitpunkten herstellen zu können.