Sozialer Status nach Sprachen auf 1.000 Einwohner in Österreich-Ungarn 1910
Gesellschaftlicher Fortschritt
Man kann im Allgemeinen davon ausgehen das moderne und industrialisierte Gesellschaften eine höhere Anzahl an Angestellten und/oder Arbeitern aufweisen. Hingegen ist in entwicklungsschwachen Gebieten vergleichsweise die Anzahl der mithelfenden Familienangehörigen höher, zudem gibt es häufiger Tagelöhner. Im Falle Österreich-Ungarns lässt sich anhand dieser Indikatoren relativ leicht verdeutlichen, wie unterschiedlich die einzelnen Reichsteile entwickelt waren und welche Bevölkerungsgruppen besonders benachteiligt waren. Der Anteil von mithelfenden Familienangehörigen ist besonders bei deutschsprachigen Einwohnern sehr gering, die von Ungarn vergleichsweise hoch. Auch die Anzahl der Angestellten ist unter Deutschen am höchsten. Generell lag die ungarische Hälfte der Doppelmonarchie in ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung stark hinter ihrem österreichischen Gegenpart zurück. Soziale Unruhen und Instabilität waren die Folge.Österreich-Ungarn
Die Doppelmonarchie an der Donau setzte sich aus der kaiserlichen und königlichen (k.u.k.) Herrschaft des Kaisers Franz Joseph über die Personalunion aus Österreich und Ungarn zusammen. Historisch resultiert diese enge Verbindung beider Staatsysteme aus der österreichischen Niederlage im Deutschen Krieg (1866). In der Schlacht von Königgrätzunterlagen die Truppen der Habsburger den preußischen Streitkräften deutlich und wurden politisch in der anschließenden Reichsgründung nicht berücksichtigt. Dies schwächte die Stellung des Hauses Habsburg deutlich.In der Folge bröckelte auch die Stabilität des Vielvölkerstaates. Besonders in Ungarn war eine breite Nationalbewegung immer mächtiger geworden, welche eine vollständige Unabhängigkeit von Österreich forderten. Jedoch gelang es Vertretern beider Seiten schließlich einen Kompromiss zu erreichen: Formal blieben beide Staaten Untertan des Kaisers Franz Joseph, jedoch erhielten die Ungarn das Recht ein eigenes Parlament zu stellen und weitgehende innenpolitische Entscheidungen selbst zu treffen.
Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben, davon rund 1,1 Millionen aus Österreich-Ungarn
Weitere Informationen finden Sie hier