
Anzahl der Studenten an technischen Hochschulen in Österreich-Ungarn 1877-1912
Bildung in Europa und Österreich-Ungarn
In Europa vollzog sich zum späten 19. Jahrhundert hin eine grundlegende Wandlung im Universitätsbetrieb der europäischen Großmächte: Die vier traditionellen Fachbereiche Philosophie, Jura, Theologie und Medizin wurden nach und nach durch weitere Fakultäten ergänzt. Dies lockte zunehmend mehr junge Menschen an die Institutionen. Zudem wurden akademische Ausbildungen öfter staatlich gefördert. Kombiniert mit allgemein steigendem Wohlstand und sinkenden Studienkosten ermöglichte dies breiteren gesellschaftlichen Schichten den Zugang zur Bildung. In Österreich waren die Menschen im Schnitt jedoch vermögender und die Wirtschaft stärker.Soziale Ungleichheit in Österreich-Ungarn
Starke wirtschaftliche Unterschiede sorgten in Österreich-Ungarn für ausgeprägte soziale Verwerfungen: Während die deutschsprachige Bevölkerung zumeist gebildet und wohlhabend war, galt dies nicht für die zahlreichen Minderheiten im restlichen Reichsgebiet. Viele Angehörige insbesondere der slawischen Minderheiten arbeiteten als einfache Tagelöhner oder in der Landwirtschaft. Häufig mussten mehrere Familienangehörige arbeiten, um den Lebensunterhalt finanzieren zu können. Dies verschärfte das Problem mangelnder Bildung rasch weiter. Zudem wurden Angehörigen von Minderheiten Posten in der Verwaltung oder beim Militär verwehrt. In Ungarn kam es sogar zur Entziehung des Wahlrechts.Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben, davon rund 1,1 Millionen Einwohner Österreich-Ungarns.
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