Fertilitätsrate in den Mercosur-Staaten bis 2050
Auch im Jahr 2023 setzt sich der kontinuierliche Abwärtstrend bei den Fertilitätsraten der Mercosur-Staaten fort: Während die Fertilitätsrate in Paraguay mit geschätzt rund 2,42 Kindern je Frau noch deutlich über dem Bestandshaltungsniveau liegt, wird Brasilien mit einer Fertilitätsrate von geschätzt rund 1,62 Kindern je Frau mittelfristig kein natürliches Bevölkerungswachstum generieren können.
Mercosur
Der Mercado Común del Sur - Mercosur - ist eine regionale Wirtschaftsgemeinschaft und Regionalorganisation im südlichen Lateinamerika, der die Länder Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay angehören. Venezuela wurde von den übrigen Mitgliedern aufgrund der latenten demokratischen Defizite seit 2017 dauerhaft suspendiert. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die wirtschaftliche, soziale und politische Zusammenarbeit innerhalb des Kontinentes zu fördern und eine geeinte Handelspolitik gegenüber Dritten zu betreiben. Der Mercosur orientiert sich mittel-bis langfristig am institutionellen Aufbau der Europäischen Union (EU). Die Organisation soll sich zu einem Staatenbund entwickeln.
Natürliche Bevölkerungsentwicklung oder Migration?
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden:
Natürliches Bevölkerungswachstum
- Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen.
Zuwachsrate
- Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
Zusammenhang
- Die Fertilitätsrate bezeichnet die durchschnittliche Anzahl der Kinder, die eine Frau während ihres gebärfähigen Alters zur Welt bringt. Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Fertilitätsrate (Gesamtfruchtbarkeitsrate) von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten (Bestandhaltungsniveau). Für ein positives Bevölkerungswachstum wird dementsprechend eine höhere Fertilitätsrate oder ein positiver Migrationssaldo benötigt.