Statistiken zu Studierenden
Große Veränderungen durch die Bologna-Reform
Das Durchschnittsalter von Hochschulabsolvent:innen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Belief sich das Durchschnittsalter im Jahr 2008 auf 27,5 Jahre, sank es im Jahr 2022 auf 23,6 Jahre. Dies kann u.a. auf die Umstellung auf die neuen Studienabschlüsse (Bachelor und Master) im Rahmen des Bologna-Prozesses und auf die Einführung des Abiturs nach acht (G8) anstelle von neun (G9) Schuljahren auf dem Gymnasium zurückgeführt werden. Der Anteil der Bachelor- und Masterabschlüsse ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, lediglich 1,4 Prozent der Absolvent:innen schlossen ihr Studium im Jahr 2022 mit einem Diplom ab. Als weiterer Vorteil der Bologna-Reform gilt die vereinfachte Internationalisierung eines Studiums. Durch die Vergabe von ECTS-Punkten (European Credit Transfer and Accumulation System) soll die Anrechnung von Studienleistungen aus dem Ausland vereinfacht werden. Das Interesse am Erasmus-Förderprogramm der Europäischen Union ist unter den deutschen Studierenden stetig gewachsen, mittlerweile nehmen jährlich rund 30.000 Studierende aus Deutschland das Förderprogramm für einen Auslandaufenthalt in Anspruch. Beliebte Zielländer für ein Auslandssemester sind dabei Spanien, Frankreich und Großbritannien.Finanzierung des Studiums und Gehälter im Berufsleben
Die Finanzierung eines Studiums ist für viele Studierende eine Herausforderung. Eine finanzielle Hilfe stellt dabei das Bundesausbildungsförderungsgesetz - kurz BAföG - dar. Die Anzahl der BAföG-geförderten Studierenden (Bundesausbildungsförderungsgesetz) lag im Jahr 2022 bei rund 490.000 Studierenden. Der durchschnittliche monatliche BAföG-Förderbetrag lag im gleichen Jahr bei 611 Euro. Die meisten Empfänger:innen des Deutschlandstipendiums gab es im Jahr 2023 in Nordrhein-Westfalen. Jedoch reichen Stipendien oder die finanzielle Unterstützung der Eltern oft nicht aus, daher geht ein großer Anteil der Studierenden einer bezahlten Nebenbeschäftigung nach. Durchschnittlich arbeiten Studierende rund 12,5 Wochenstunden im Nebenerwerb, um sich den Lebensunterhalt finanzieren zu können.Im anschließenden Berufsleben gehen die durchschnittlichen Bruttoeinstiegsgehälter zwischen den einzelnen Studiengängen weit auseinander, als Studienabschlüsse mit den höchsten Einstiegsgehältern gelten Rechtswissenschaften, Medizin und Informatik. Die durchschnittlichen Erwartungen an das Einstiegsgehalt bei Studierenden summierten sich im Jahr 2022 auf rund 43.600 Euro. Gehalt und gute Berufsaussichten sind für viele Studierende zwar wichtige Kriterien bei der Auswahl des Studiengangs, doch das wichtigste Motiv für die Auswahl eines Studienfachs ist das persönliche Interesse oder die Vorlieben durch das persönliche Hobby.