Durchschnittsalter von Hochschulabsolventen bis 2023
Die Hochschulabsolventen in Deutschland werden immer jünger. Im Prüfungsjahr 2023 lag das Alter der Absolventen nach dem Abschluss des Erststudiums im Durchschnitt bei 23,6 Jahren. Zehn Jahre zuvor waren die Hochschulabgänger mit 26,5 Jahren noch deutlich älter. Voraussetzung für einen Hochschulzugang ist hierzulande das Abitur oder die Fachhochschulreife. Zu den Hochschulen zählen neben Universitäten zum Beispiel auch Fachhochschulen oder Musikhochschulen. Ein Grund für den Rückgang des Absolventenalters ist die sogenannte Bologna-Reform, durch die die durchschnittliche Studiendauer erheblich gesunken ist.
Veränderungen durch den Bologna-Prozess
Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurde europaweit eine Vereinheitlichung des Studiums vorangetrieben. Vor der Reform erhielten die Studenten nach einer Abschlussprüfung nach z. B. neun Semestern einen Diplom- oder Magisterabschluss. Aktuell gibt es ein zweistufiges Studiensystem, bei dem nach dem ersten Regelabschluss (Bachelor) nach sechs Semestern ein weiterführendes Masterstudium begonnen werden kann. Somit ist der Bachelor als erster Hochschulabschluss ein eigenständiger Abschluss, der für den Beruf qualifiziert. Kontrovers diskutiert wird bis heute, ob die verkürzte Studienzeit angemessen auf den Beruf vorbereitet.
Verkürzung der Schulzeit in Deutschland
Neben Reformen im Hochschulbereich gibt es auch im Schulwesen Veränderungen. Eine Neuerung an den Gymnasien in Deutschland ist das sogenannte achtjährige Gymnasium (kurz G8), welches das Abitur nach der 12. Jahrgangsstufe vorsieht. Seit dem Schuljahr 2004/05 wurde die Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahren in allen Bundesländern mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz eingeführt. Abiturienten sollten somit früher ihre Berufsausbildung oder ein Studium beginnen können. In den vergangenen Jahren sind allerdings viele Bundesländer wieder zu G9 zurückgekehrt, darunter auch große Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen.