Vom Kindergarten zur Kita – Betreuung von Kindern bis zum Schuleintritt
In der außerfamiliären Kinderbetreuung geht es schon lange nicht mehr nur um die Altersgruppe der drei- bis fünfjährigen Kinder. Die Zahl der unter Dreijährigen, die in einer Einrichtung betreut wird, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Statt von „Kindergärten“ wird daher auch immer häufiger von der „Kita“ gesprochen, der Kindertageseinrichtung für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr.- Zum Stichtag 1. März 2023 erreichte die Betreuungsquote für die unter Dreijährigen mit 36,4 Prozent einen neuen Höchstwert.
- Bei den drei- bis fünfjährigen Kindern blieb die Betreuungsquote in den letzten Jahren relativ stabil.
- Insgesamt wurden im Jahr 2023 mehr Kinder in Kindertageseinrichtungen betreut als im Vorjahr.
Die Kita-Alternative - Tagesmütter und Tagesväter
Um die Betreuungsquoten zu ermitteln, werden nicht nur Kinder berücksichtigt, die eine Kindertageseinrichtung besuchen, sondern auch Kinder in der offiziell geförderten Kindertagespflege. Bei den Tagespflegepersonen handelt es sich in der Regel um sogenannte Tagesmütter oder Tagesväter, im manchen Fällen wird die Tagespflege aber auch von Verwandten übernommen.- Im Jahr 2023 waren in Deutschland weniger Kindertagespflegepersonen tätig als in den Vorjahren.
- Kindertagespflegepersonen betreuten rund 167.000 Kinder, wobei der Betreuungsort in den meisten Fällen die Wohnung der betreuenden Person war.
- Im Jahr 2022 befanden sich knapp 16 Prozent aller betreuten Kinder unter drei Jahren in Kindertagespflege.
Grundschulkinder – Betreuung in Hort oder Ganztag
In die offiziellen Daten zur Kindertagesbetreuung in Deutschland fließen auch die Zahlen zu betreuten Grundschulkindern. Das Betreuungsangebot für Grundschulkinder ist relativ heterogen und je nach Bundesland unterschiedlich. In einigen Bundesländern wird inzwischen nahezu flächendeckend Betreuung über Ganztagsangebote an Grundschulen geleistet, in anderen Bundesländern existiert ein Mix aus Ganztagsschulen und Hortbetreuung.- Die Zahl der Grundschulkinder, die in Tageseinrichtungen betreut wird ist in den letzten Jahren angestiegen, ebenso die Zahl der Grundschulkinder, die eine Ganztagsschule besuchen.
- Die Betreuungsquoten für Grundschulkinder variieren je nach Bundesland stark und reichen von fast 100 Prozent in Hamburg bis zu 33 Prozent in Schleswig-Holstein.
- Entsprechend gab es in mehreren Bundesländern im Jahr 2022 eine große Differenz zwischen dem Betreuungsbedarf der Eltern und den tatsächlichen Betreuungsquoten.
Kita-Ausbau - aktuelle Herausforderungen
In den letzten Jahren ist es gelungen, das Angebot an Kitaplätzen kräftig auszubauen. Dabei bleiben allerdings mehrere zentrale Herausforderungen bestehen:- Je nach Bundesland besteht insbesondere für Krippenkinder und Grundschulkinder noch immer eine Lücke zwischen Angebot an und Nachfrage nach Betreuungsplätzen.
- Insgesamt haben die Kitas in Deutschland einen Personalschlüssel, der wissenschaftlichen Empfehlungen nicht entspricht und unter anderem die Betreuungsqualität einschränkt.
- Der Personalmangel in der Kindertagesbetreuung hat für viele Tageseinrichtungen unmittelbare Konsequenzen und führt zum Beispiel dazu, das manche Kitas ihre Öffnungszeiten reduzieren müssen.
Weitere Daten zum Thema Kinderbetreuung finden Sie in unseren Statistik-Reporten Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Kinderbetreuung.
