Ausländer in Deutschland
Auch in Deutschland geborene Babys können unter gewissen Umständen eine ausländische Staatsangehörigkeit erhalten. Zudem zählen Personen ohne Staatsangehörigkeit zur ausländischen Bevölkerung. Nicht betrachtet werden hingegen deutsche Doppelstaatler, also Menschen, welche neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen. Die ausländische Bevölkerung ist dabei regional sehr unterschiedlich verteilt. So lag der Ausländeranteil in Berlin 2023 bei 23,3 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen nur bei sieben.
Woher stammen die ausländischen Personen in Deutschland?
Über 200 verschiedene Nationalitäten leben in Deutschland. Etwa 5,4 Millionen Ausländer benötigen dabei keinen Aufenthaltstitel, weil sie die Staatsbürgerschaft aus einem anderen EU-Land besitzen. Die häufigste Staatsangehörigkeit war im Jahr 2023 allerdings die türkische, rund 1,5 Millionen Türken lebten in Deutschland. Dabei haben bereits viele Personen mit türkischen Wurzeln die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen. Dahinter folgten rund 1,2 Millionen Ukrainer. Viele von ihnen kamen seit 2020 nach Deutschland, weil sie vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten. An dritter Stelle stehen mit knapp einer Million Ausländer aus Syrien. Die Mehrheit von ihnen kam seit 2015 nach Deutschland, um hierzulande Asyl zu beantragen. So stammte auch im Jahr 2024 immer noch die Mehrheit der Asylsuchenden aus Syrien, obwohl der Beginn des syrischen Bürgerkriegs schon über zehn Jahre zurückliegt.Wann kann man die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten?
Den deutschen Pass kann man entweder durch Geburt oder durch Einbürgerung erhalten. So erhielten in Deutschland im Jahr 2023 knapp 600.000 Neugeborene die deutsche und rund 100.000 Babys die ausländische Staatsangehörigkeit. Ist mindestens ein Elternteil bei der Geburt deutscher Staatsbürger, bekommt das Kind ebenfalls die deutsche Staatsangehörigkeit. Wenn beide Elternteile ausschließlich ausländische Nationalitäten haben, erhält das Neugeborene nur dann die deutsche Staatsbürgerschaft, wenn eines der Elternteile seit mindestens acht Jahren rechtmäßig seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt.Außerdem kann mit der Erfüllung gewisser Kriterien, wie beispielsweise einem unbefristeten Aufenthaltsrecht, die deutsche Staatsangehörigkeit durch eine Einbürgerung erhalten werden. Im Jahr 2023 wurden rund 200.000 Personen in Deutschland eingebürgert, die Mehrheit der eingebürgerten Menschen hatte bis dato die syrische oder türkische Nationalität. Seit dem 27. Juni 2024 ist ein neues Einbürgerungsgesetz in Kraft, welches unter anderem die Mindestaufenthaltsdauer auf drei bis fünf Jahre verkürzt hat. Dadurch erfüllen deutlich mehr Ausländer in Deutschland die Einbürgerungskriterien, weswegen in Zukunft mit einer deutlich höheren Anzahl an Einbürgerungen gerechnet wird. Bereits in den vergangenen Jahren ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Eingebürgerten gesunken.