Hamburger Hafen - Mit der weltweit größten Containerreederei zu neuen Rekorden?
Überwiegen die Vorteile des HHLA-Verkaufs an die weltgrößte Containerreederei?
Im Oktober stimmte nach Aktionären und Bürgerschaft der Stadt Hamburg auch die EU-Wettbewerbskommission dem Verkauf von 49,9 Prozent der Anteile an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an die weltweit größte Containerschiff-Reederei MSC (Mediterranean Shipping Company mit Sitz in Genf) zu. Zum Kerngeschäft der HHLA gehört unter anderem der weltweit Betrieb von drei der vier Containerterminals im Hamburger Hafen sowie der Containertransport per Bahn (Tochterunternehmen Metrans) und LKW im Seehafenhinterlandverkehr mit Zielen in ganz Europa.Vorteile für den Hamburger Hafen sind aus Sicht der Befürworter, dass die Stadt mit 50,1 Prozent der Aktien weiterhin die Mehrheit behalten wird. Außerdem gibt es Auslastungsgarantien der Containerterminals seitens der weltgrößten Containerreederei. Auch eine Eigenkapitalerhöhung der HHLA von 450 Millionen Euro und Investitionen in die Infrastruktur durch MSC und die Stadt Hamburg sind vorgesehen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen für fünf Jahre nach Abschluss des Kaufs nicht möglich sein.
Kritiker sehen den Kaufpreis von 233 Millionen Euro für die städtischen HHLA-Anteile als viel zu niedrig an und befürchten eine Verlagerung von Verkehren anderer Reedereien von Hamburg in andere Nordsee-Häfen. Außerdem könnten Reedereien Hamburg meiden, da eine Zusammenarbeit mit dem größten Konkurrenten innerhalb der Transportkette unerwünscht ist.
Die USA sind nur zweitwichtigster Handelspartner des Hafens
In Deutschlands größtem Hafen werden verschiedenste Güter umgeschlagen, im Jahr 2023 waren das unter anderem rund 36 Millionen Tonnen Massengüter. Davon waren etwa 6 Millionen Tonnen Sauggut (zum Beispiel Getreide), rund 20 Millionen Tonnen Greifergut (z.B. Metallschrott, Kohle oder Holz) und 10 Millionen Tonnen Flüssigladung (z.B. Erdöl und Flüssiggas).Der wichtigste Handelspartner des Hafen Hamburgs (nach Containerumschlag) ist mit großem Vorsprung China. Im Jahr 2023 wurden 28,2 Prozent der Container im Handel mit China umgeschlagen. Unter anderem die guten Anbindungen an das europäische Hinterland machen den Hafen Hamburg nach eigenen Angaben zum führenden europäischen Hafen im Außenhandel Chinas. Auf Platz zwei folgen die USA mit einem Anteil von 8,4 Prozent.