Verteilung der Aktien der HHLA bis 2023 und eine Planung über den Einstieg von MSC
Die Freie und Hansestadt Hamburg hält im Jahr 2023 mit 69 Prozent den größten Anteil an der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG). Zum Kerngeschäft der HHLA gehört unter anderem der Betrieb von drei Containerterminals im Hamburger Hafen sowie der Containertransport per Bahn (Tochterunternehmen Metrans) und LKW im Seehafenhinterlandverkehr mit Zielen in ganz Europa.
Verkauf von 49,9 Prozent der Anteile an eine Schweizer Reederei
Im September 2023 wurde bekannt, dass die Stadt Hamburg und die weltweit größte Containerschiff-Reederei MSC (Mediterranean Shipping Company mit Sitz in Genf) die Aktionärsstruktur neu regeln wollen. Daraufhin hat MSC ein Angebot für 49,9 Prozent aller Aktien abgegeben, das bis Dezember 2023 von rund 92 Prozent aller Aktionär:innen angenommen wurde. Im September 2024 stimmte auch die Bürgerschaft der Stadt Hamburg zu, damit ist noch die Bewilligung der EU-Wettbewerbskommission ausstehend. Ursprünglich sollte der Einstieg im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen werden.
Überwiegen die Vorteile eines Verkaufs?
Vorteile für die Stadt Hamburg und die HHLA sind aus Sicht der Befürworter, dass die Stadt mit 50,1 Prozent der Aktien weiterhin die Mehrheit behalten wird. Außerdem gibt es vereinfachte Entscheidungswege durch die übersichtlichere Aktionärsstruktur, Auslastungsgarantien der Containerterminals seitens der weltgrößten Containerreederei und eine Eigenkapitalerhöhung der HHLA von 450 Millionen Euro durch MSC und die Stadt Hamburg. Betriebsbedingte Kündigungen bei der HHLA sollen für die folgenden fünf Jahre nicht möglich sein.
Kritiker sehen den Kaufpreis von 233 Millionen Euro für die städtischen HHLA-Anteile als viel zu niedrig an und befürchten eine Verlagerung von Verkehren anderer Reedereien von Hamburg in andere Nordsee-Häfen, da Reedereien wie zum Beispiel Hapag-Lloyd Ihrer Meinung nach beim Deal nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Außerdem könnten die Reedereien Hamburg meiden, da eine Zusammenarbeit mit dem größten Konkurrenten innerhalb der Transportkette unerwünscht ist. Die wäre in Hamburg aber oft notwendig, da drei der vier Containerterminals in Zukunft auch von MSC betrieben werden.