
Schiffbau in der Krise
Der Schiffbau steckte in den letzten Jahren in der Krise, vor allem wegen eines Überangebots und sinkenden Wachstumsraten. Die Covid-Pandemie verschärfte die Krise, da viele Reedereien ihre geplanten Schiffsbestellungen verschoben haben. Die Werften in Deutschland erwirtschafteten im Jahr 2021 jedoch wieder einen Umsatz von über sieben Milliarden Euro. Der Umsatz nahm gegenüber 2020 um über 1,9 Milliarden zu. In den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurde ein besonders hoher Anteil des Umsatzes generiert. Die Werften in Niedersachsen erwirtschafteten 34 Prozent des bundesweiten Umsatzes im Schiffbau. Die Anzahl abgelieferter Schiffe im deutschen Schiffbau betrug im Jahr 2021 11. Dies waren zwei Schiffe weniger als im Vorjahr. Parallel dazu gab es 19 Auftragseingänge – neun mehr als 2020. Trotz dem hohen Umsatz und dem Auftragsbestand im Jahr 2021 ist die deutsche Schiffbauindustrie jedoch alarmiert, denn besonders die deutschen Zulieferer leiden unter der schweren Krise in den asiatischen Schiffbauländern.
Größte Werft in Deutschland: Thyssen Krupp Marine Systems
Im deutschen Schiffbau arbeiteten im Jahr 2021 knapp 16.700 Menschen. Die Werftengruppe mit den zweitmeisten Beschäftigten war dabei die Meyer Werft Gruppe. Das Familienunternehmen wurde im Jahr 1795 gegründet und stellt unter anderem große Kreuzfahrtschiffe, Auto- und Passagierfähren sowie RoRo-Schiffe her. Thyssen Krupp Marine Systems hatte 2021 erstmals ein paar Mitarbeiter mehr als die Meyer Werft.
Schiffe werden gemäß der NGO Shipbreaking Platform meistens auf gefährliche und umweltschädliche Weise in Südasien verschrottet. Die Länder mit den meisten Schiffsverschrottungen waren 2021 Bangladesch und Indien. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 60 Schiffe von Reeder aus den Vereinigten Arabischen Emiraten verschrottet.