Deutschlands Wärmemarkt im Umbruch
Wärmeverbrauch und -erzeugung
Der Endenergieverbrauch lag in Deutschland im Jahr 2022 bei rund 8.525 Petajoule, was 2.368 Mrd. Kilowattstunden entspricht. Mit einem Anteil von rund 57 Prozent ist der Wärmemarkt der größte Endenergieverbrauchssektor. Insgesamt bewegt sich der Wärmeverbrauch in Deutschland auf einem konstanten Niveau und lag zuletzt bei knapp 5.100 Petajoule. Knapp die Hälfte des Wärmeverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Haushalte: Der Energieverbrauch der Haushalte für Wärmezwecke lag im Jahr 2022 bei knapp 2.200 Petajoule.Hinsichtlich der Erfüllung der Klimaziele muss der Wärmemarkt noch aufholen: Der Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte betrug 2023 knapp 19 Prozent, was einem Verbrauch von rund 205 Terawattstunden entspricht. Auch bei der Wärmeerzeugung ist Deutschland immer noch stark abhängig von fossilen Energieträgern. So wurde der Großteil der erzeugten Wärme aus dem nicht-erneuerbaren Energieträger Erdgas bzw. Erdölgas erzeugt. Innerhalb der Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien spielt feste Biomasse mit Abstand die größte Rolle.
Für welche Zwecke wird Wärme genutzt?
Rund die Hälfte der verbrauchten Wärme wird von Haushalten genutzt, doch auch der Industriesektor hat einen hohen Wärmebedarf. Jedoch wird dort die Wärme in anderen Anwendungsbereichen genutzt als von privaten Haushalten: Während Haushalte die Energie überwiegend für Raumwärme nutzen, entfällt bei der Industrie der Großteil auf Prozesswärme. Unter industrieller Prozesswärme versteht man die Wärme, die zur Verarbeitung oder Transformation von Rohstoffen in End- oder Halbfertigprodukte eingesetzt wird.Knapp 70 Prozent des CO2-Ausstoßes im Bereich Wohnen in Deutschland ist auf die Erzeugung von Raumwärme zurückzuführen. Lediglich ein Fünftel der Raumwärme für deutsche Haushalte wurde aus erneuerbaren Energien bereitgestellt, während mehr als die Hälfte auf fossile Brennstoffe entfiel.
Im Jahr 2023 lag der Absatz von Wärmeerzeugern in Deutschland bei insgesamt rund 1,31 Millionen. Der Anteil von Wärmeerzeugern mit Gas-Brennwerttechnik am Gesamtabsatz von Wärmeerzeugern lag bei etwa 53,2 Prozent. Derweil entfielen rund 27,2 Prozent auf Wärmepumpen. Im Jahr 2022 wurde in Deutschland rund die Hälfte der neu gebauten Wohnungen mit Wärmepumpen beheizt. Währenddessen ist in bestehenden Wohnungen in Deutschland die Gas-Zentralheizung das am häufigsten genutzte Heizungssystem, gefolgt von der Öl-Zentralheizung.
Im Rahmen der Wärmewende hat die Bundesregierung 2023 ein Gesetz erlassen, was die Verwendung von Erneuerbaren Energien in Deutschland vorantreiben soll. Ab Januar 2024 gilt, dass möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll.